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(16.03.2023 / sbr)

Neues Projekt bei manroland Goss schafft Abhilfe im Plastikverbrauch der Lebensmittelindustrie

Plastik ist heute aus der Lebensmittelindustrie kaum wegzudenken. Neben frischen Lebensmitteln, die zum Schutz in Kunststoff eingewickelt sind, greifen immer mehr Menschen zu Tiefkühl- und Fertigprodukten. Berge von Folien sind heute dafür verantwortlich, die Ware nicht nur frisch zu halten, sondern gleichzeitig vor der Übertragung unerwünschter Substanzen zu schützen. Im Rahmen des staatlich geförderten Forschungsprojekts Green will manroland Goss als Teil eines Konsortiums zukünftig Abhilfe beim Plastikverbrauch u.a. in der Tiefkühltruhe schaffen. Entwickelt wird eine biobasierte Barriere, die Lebensmittel vor äußeren Einflüssen schützt und gleichzeitig frisch hält.

Die Ausgangslage: Green wirkt gegen Plastikwahn u.a. in der Tiefkühltruhe

Die Beliebtheit von Tiefkühlwaren wächst kontinuierlich und damit steigt auch der Bedarf an immer größeren Mengen Plastik; sei es die Folie um tiefgekühlte Pizza oder der Kunststoffbeutel um Pommes Frites. Trotz ihrer dünnen Verarbeitung sind die Einflüsse in der Life-Cycle-Analyse durch die hohen Stückzahlen und ihre ansteigende Nachfrage deutlich. Dabei wird nur rund die Hälfte dieser Verpackungsreste recycelt. In Deutschland entstehen so jedes Jahr ca. 38 kg Kunststoffabfälle pro Person. Manroland Goss ruft daher als Konsortialpartner das Projekt Green ins Leben, das den Kunststoffeinsatz in der Lebensmittelbranche maßgeblich reduzieren soll.

Green als Förderprojekt des Bundesministeriums für Landwirtschaft und Ernährung

Ende 2022 bewilligte das Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung den Förderantrag für das Projekt Green. Damit konnte das Projekt offiziell starten. Aufgrund der zentralen Relevanz des Themas, die Verpackungsindustrie nachhaltiger zu gestalten, rief Green zusätzlich die Gesellschaft Coatible ins Leben. Manroland Goss hält ein Viertel der Anteile an dieser eigens gegründeten Gesellschaft.

Green entwickelt wegweisende Schutzfunktionen auf biologisch abbaubarer Basis

Plastikfolien werden vornehmend verwendet, weil sie eine Schutzwirkung für das Produkt und dessen Verpackung darstellen. Als Mineralöl- und Wasserdampfsperre soll die neu entwickelte Barriere den Schutz vor Migration unwillkommener Substanzen gleichwertig sichern – mit dem zentralen Unterschied, dass dabei massenhaft Kunststoff eingespart wird.

Green entwickelt Maschinen, Barrierelacke und Beschichtungsverfahren – zunächst für Tiefkühlpizzen

Das Projekt richtet sich zunächst an den Ersatz der Plastikfolien, mit denen TK-Pizzen umwickelt sind. Die Entwicklung einer biobasierten, abbaubaren Barriere setzt damit auch den Grundstein für die Entwicklung von Lebensmittelbarrieren außerhalb der Tiefkühltruhe. Konkrete Bestandteile des Projekts sind die Entwicklung eines Barrierelacks, eines Beschichtungsverfahrens, sowie einer neuartigen Maschine zum Auftragen des Lacks. Die Vermarktung des beschichteten Kartons kommt dabei nicht zu kurz. Die Zielsetzung wurde außerdem vom Standpunkt des Endverbrauchers entwickelt: Für ihn sollen keine funktionellen Nachteile durch den Ersatz der Plastikfolie entstehen.

Manroland Goss – Kooperationspartner mit Expertise in Druck- und Verfahrenstechnik

Als Mitbegründer realisiert manroland Goss gemeinsam mit GPD Foodpackaging sowie anderen Fachexperten das Kooperationsprojekt Green . Dabei übernimmt der Druckmaschinenhersteller die Projektleitung in der Entwicklung des Barriere-Auftragsverfahrens und in der Erstellung eines Prototyps. Als Experte in der Druckmaschinenbranche ist manroland Goss hauptverantwortlich für die Untersuchung der Barrierelacke im Auftragsverfahren. Gerade die Expertise in der Sprüh- und Drucktechnik ermöglicht es manroland Goss, komplexe Testverfahren durchzuführen und eine Auftragstechnik mit höchster Qualität zu generieren. Ziel ist eine integrierte und automatisierte Anlage mit einer Verfahrenstechnik die optimal mit der entwickelten Barriere einhergeht.