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(19.11.2022 / sbr)

Tarifabschluss für die Beschäftigten in der Papier- und Zellstoffindustrie

Nach drei intensiven Verhandlungsrunden wurde am Freitag, 18. November 2022, am späten Abend in Frankfurt/Sulzbach für die rund 46.000 Beschäftigten der Papier- und Zellstoffindustrie ein Tarifergebnis erreicht.

  1. Die Tarifvertragsparteien einigten sich auf steuer- und sozialversicherungsabgabefreie Inflationsausgleichs-Sonderzahlungen für die Beschäftigten von insgesamt 3.000 Euro. Im Sinne der Sozialpartnerschaft wurde hierbei eine höchstmögliche Flexibilität für die Zeitpunkte der Auszahlung erzielt. In diesem Jahr werden noch mindestens 750 Euro ausgezahlt. Für Auszubildende wurden 1.200 Euro zur Abmilderung der gestiegenen Verbraucherpreise vereinbart.
  2. Die Entgelte werden ab dem 1. Januar 2023 um einen tabellenwirksamen Festbetrag von 150 Euro brutto und ab dem 1. April 2024 um zusätzliche 50 Euro brutto erhöht. Die Ausbildungsvergütungen steigen entsprechend um 75 Euro sowie um weitere 50 Euro brutto.
  3. Die Gesamtlaufzeit des Tarifvertrags beträgt 24 Monate (1. Oktober 2022 bis 30. September 2024).
  4. Die Durchfahrzulage, die Schichtzulage für den Schichtbetrieb, steigt ab Anfang 2024 von 5,0 Prozent auf 7,5 Prozent.
  5. Die Tarifvertragsparteien werden im Jahr 2023 Sozialpartnergespräche zur Steigerung der Attraktivität der Schichtarbeit aufnehmen.
  6. Erstmals können tarifliche Entgeltbestandteile für die Nutzung eines Jobrads umgewandelt werden.

Der Vorsitzende des Ausschusses Tarifpolitik und Bildung sowie Vizepräsident des Verbandes Die Papierindustrie e.V. Martin Krengel betont: „In diesem Jahr haben wir nach dem Abschluss des Bundesentgeltrahmentarifvertrags als Tarifvertragspartei für die Papier- und Zellstoffindustrie in diesen sowohl für die Beschäftigen als auch für die Betriebe mehr als herausfordernden Zeiten durch diesen Papier-spezifischen Tarifabschluss unsere Sozialpartnerschaft mit der IGBCE erneut unter Beweis gestellt.“