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(08.08.2022 / sbr)

Druckzentrum Neckar-Alb setzt auf prozessfreie Kodak Sonora Xtra Platte

Zeitungsdruckereien sehen sich durch generell rückläufige Auflagen und enorme Kostensteigerungen bei Papier, Energie und sonstigen Materialien dazu veranlasst, Potenziale zur Verschlankung ihrer Prozesse und Verbesserung ihrer Kosteneffizienz auszuschöpfen. Für die Druckzentrum Neckar-Alb GmbH & Co. KG, Reutlingen in Südwestdeutschland lautete eine Konsequenz, ihre Produktion auf die prozessfreie Kodak Sonora Xtra Platte umzustellen und damit ihre Druckplattenherstellung enorm zu vereinfachen.

Im Jahr 2000 von sechs Zeitungsverlagen aus der Region gegründet, konzentriert sich das Druckzentrum Neckar-Alb auf den Zeitungsoffsetdruck. Das Unternehmen mit rund 70 Beschäftigten produziert ausschließlich Zeitungen und zeitungsähnliche Druckerzeugnisse. Das Produktionsspektrum umfasst elf verschiedene Tageszeitungstitel, sieben Wochenblätter, sechs wöchentlich erscheinende Amtsblätter sowie zahlreiche Fremd- und Sonderobjekte. All diese Produkte werden auf einer Wifag OF470-Drucklinie mit zwei Maschinensektionen, bestehend aus sechs Drucktürmen, drei Falzapparaten und sechs Rollenwechslern, gedruckt. Entsprechend dem Produktionsprogramm erfolgt der Druck hauptsächlich auf Zeitungspapier mit 45 g/m2, während die Fremd- und Sonderaufträge auf aufgebessertem Zeitungspapier mit 52 bis 70 g/m2 laufen.

Die Druckerei setzte bereits seit 2011 auf Thermo-CTP-Technologie und Thermoplatten von Kodak. Zwei Kodak Generation News Plattenbelichter, welche die hochauflösende Kodak Squarespot Bebilderungstechnologie nutzen, waren seit dieser Zeit im Einsatz. Auf den Zeitungs-CTP-Systemen wurde die nasschemisch zu verarbeitende Kodak Thermalnews PT Platte bebildert.

Der Weg zur Prozessfrei-Technologie von Kodak

Im letzten Jahr stellte sich für das Management des Druckzentrums die Frage, wie die Druckformherstellung in die Zukunft geführt werden sollte, nachdem die beiden Plattenbelichter in die Jahre gekommen waren und manchen ungeplanten Serviceeinsatz erforderten. „Wir diskutierten intern alle möglichen Optionen. Das ging so weit, dass sogar eine Abkehr von der Thermotechnologie und der Wechsel zu Violett-CTP erörtert wurde“, sagt Geschäftsführerin Ulrike Köhler. „Aber eigentlich wollten wir ja unsere Plattenherstellung stabiler, effizienter und rationeller machen. Deshalb sind wir schließlich bei der thermischen Plattenbebilderung geblieben und haben den Schritt zur Prozessfrei-Technologie vollzogen.“

Diese Entscheidung wurde durch Ergebnisse von Tests mit Kodak Sonora Platten begünstigt, welche die Druckerei auf Empfehlung von Kodak schon vor rund zwei Jahren durchgeführt hatte. „Ein Kodak Techniker besuchte uns, passte lediglich die Laserleistung einer CTP-Maschine für die prozessfreie Platte an und schon konnte es losgehen. Bei dem Drucktest verwendeten wir auf einer Zylinderhälfte der Rotation die normalen Thermoplatten und auf der anderen Hälfte Sonora Platten. An den Druckmaschineneinstellungen wurde nichts verändert – weder die Feuchtung noch sonst etwas“, berichtet Ulrike Köhler. „Es war erstaunlich, wie einfach wir die Sonora Platte auf unserer Rotation einsetzen konnten. Wir waren auch sehr angetan davon, dass die Sonora die gleiche Druckqualität wie unsere Standardplatte lieferte und während des Probeeinsatzes ein hervorragendes Verhalten zeigte.“

Generationswechsel bei Generation News

Mit dem Wechsel zu Prozessfrei verband das Druckzentrum Neckar-Alb die Investition in neue CTP-Technik. Die vorhandenen Generation News Plattenbelichter wurden durch zwei neue Modelle desselben Typs ersetzt. In der gewählten Z-Speed-Version bietet jedes dieser vollautomatischen CTP-Systeme bei dem in Reutlingen verwendeten Einzelplattenformat von 346 x 530 mm einen Durchsatz von 300 Platten pro Stunde. Ausgestattet mit vier Vorratskassetten, können die Plattenbelichter jeweils bis zu 1.600 Platten vorhalten. Angesichts des wöchentlichen Bedarfs von durchschnittlich 5.000 Platten benötigen die CTP-Maschinen nur alle paar Tage frischen Plattennachschub.

Auf den Anfang Mai 2022 in Betrieb genommenen neuen Plattenbelichtern bebildert das Unternehmen die prozessfreie Sonora Xtra Platte. „Im Vergleich zu der Sonora Generation, mit der unsere ursprünglichen Tests erfolgten, hat die Sonora Xtra nicht nur eine geringere Kratzempfindlichkeit, sondern auch einen enorm verbesserten Bildkontrast“, erklärt Ulrike Köhler. „Das ist ein wichtiger Fortschritt, denn unser Druckmaschinenpersonal hatte befürchtet, die im Abkantbereich der Platten einbelichteten Informationen zur Positionierung der Platten auf den Druckmaschinenzylindern nicht lesen zu können. Aber diese Sorge war unbegründet. Auch die Kameraoptik der Registerstanzgeräte erfasst die Registermarken auf den Platten problemlos. Außerdem weist die Sonora Xtra in der Druckmaschine das gleiche Freilaufverhalten und die gleichen Druckeigenschaften wie unsere bisher verwendete Platte auf.“

Mit ihrer spezifizierten Auflagenleistung von bis zu 400.000 Überrollungen im Coldset-Rollenoffsetdruck übertrifft die Sonora Xtra Platte die Anforderungen des Druckzentrums Neckar-Alb bei Weitem, da die höchsten Auflagen bei 100.000 liegen.

Druckformherstellung mit verbesserter Effizienz und Wirtschaftlichkeit

Durch den Umstieg auf die prozessfreie Platte von Kodak wurden die beiden Plattenverarbeitungsanlagen überflüssig und konnten abgebaut werden. Dies ermöglichte im CTP-Raum, der unmittelbar an den Bereich der Druckmaschine anschließt, eine neue Anordnung der neuen Generation News Plattenbelichter sowie der Registerstanz- und Abkantsysteme und der Plattensortieranlage von Nela – und damit eine Verbesserung der zuvor beengten Platzverhältnisse.

Mit den Plattenverarbeitungsanlagen wurde auch der entsprechende Verbrauch von Verarbeitungschemie, Strom und Wasser sowie die Entsorgung von Restflüssigkeiten eliminiert. Dass dies Umwelt- und Kostenvorteile bedeutet, liegt auf der Hand. Ulrike Köhler fügt hinzu: „Alle vier Wochen mussten auch die Verarbeitungsanlagen entleert und gründlich gereinigt werden, was etwa drei Mannstunden in Anspruch nahm. Dazu kamen Instandhaltungs- und Reparaturkosten für diese Maschinen. Das gehört jetzt alles der Vergangenheit an, sodass wir hier zusätzlich zu zeitraubenden Aufgaben jährlich Kosten zwischen 15.000 und 20.000 Euro einsparen.“ Fast noch wichtiger ist ihr jedoch der Rationalisierungseffekt im täglichen Produktionsablauf, den der Umstieg auf die Sonora Xtra Platte gebracht hat: „Im Gegensatz zur bisherigen Praxis ist der Prozess unserer Druckformherstellung jetzt vollständig bedienerlos. Die Schichtführer der Rotation stoßen einfach die Plattenausgabe an, und die Drucker holen sich die bebilderten Platten, sortiert nach Drucktürmen, an der Sortieranlage ab und hängen sie an den Plattenzylindern ein.“

Mit Prozessfrei mehr als zufrieden

Für Ulrike Köhler ist die Produktion mit der Sonora Xtra die Zukunft des Zeitungsoffsetdrucks. „Der Umstieg auf die prozessfreie Platte hat uns die angestrebten Effizienz- und Kostenvorteile gebracht, ohne dass wir irgendwelche Konzessionen hinsichtlich der Stabilität und Qualität unseres Druckprozesses machen müssen. Für unsere Drucker haben sich keinerlei Veränderungen ergeben. Wir sind mit dieser Plattentechnologie mehr als zufrieden“, resümiert sie. „Auch die Installation der neuen Technik in der Druckformherstellung über ein Wochenende war ein rundum gelungenes Projekt. Alles war hervorragend vorbereitet, und die Zusammenarbeit zwischen Kodak, Nela und uns hat wie am Schnürchen geklappt.“