NEWS

(05.07.2022 / sbr)

Neues Montagekonzept: Effizienz und Ergonomie dank Virtual Reality

Schnellere Arbeitsplatzgestaltung und höhere Fertigungskompetenz dank Virtual Reality: Die Sanner Gruppe, Anbieter hochwertiger, intelligenter Verpackungslösungen und Komponenten für Medizintechnik, Diagnostik- und Pharmaindustrie, setzt auf VR-optimierte Montageprozesse zur Fertigung komplexer Kundenprojekte. Sanner durchleuchtet eigene Abläufe in der Baugruppenfertigung dank VR-Brille im Vorfeld virtuell und kann die Montage dadurch ressourcenschonend und effizient optimieren.

Als CDMO-Experte in den Bereichen Medizintechnik und Diagnostik entwickelt Sanner vielfach im Kundenauftrag neue Kunststoffkomponenten und medizintechnische Produkte. Dabei gestaltet Sanner federführend den gesamten Produktentstehungsprozess – von der ersten Idee über die Konzipierung des Produktionssystems bis zur Serienfertigung und darüber hinaus. Neue Technologien wie die Nutzung von Virtual Reality helfen hier, wichtige Medizinprodukte schneller von der Designphase in die Industrialisierung zu bringen.

In einem aktuellen Kundenprojekt geht es um ein Verabreichungssystem für Medikamente: Sanner soll künftig die mehrteilige Baugruppe mit verschiedenen Kammern produzieren und mitsamt einem Chip mit Dosiervorgabe montieren – ein Projekt, das zahlreiche Herausforderungen birgt. In der medizintechnischen Produktion müssen alle Montageschritte präzise Vorgaben erfüllen und die entsprechenden Handgriffe punktgenau sitzen.

Die vom Kunden angestrebte Industrialisierungsphase ist sehr kurz – von der Erstentwicklung bis zur Serienproduktion darf also nicht viel Zeit vergehen. Die Fertigung muss nach GMP-Richtlinien im Reinraum erfolgen und die ESD-Anforderungen gemäß DIN EN 61340-5-1 erfüllen. Darüber hinaus gilt es, auch spontane Kundenanforderungen in der frühen Produktentwicklungsphase in den Montageprozess zu überführen und gleichzeitig die Planungsabsicherung der Ergebnisse in der Entwicklungsphase zu gewährleisten. Einen neuen, flexiblen Ansatz bieten der Aufbau von Montagearbeitsplätzen in Virtual Reality (VR). Gemeinsam mit zwei Projektpartnern durchleuchten die Experten von Sanner entsprechend ihre Produktionssystemplanung.

Weniger Aufwand bei kürzerer Entwicklungszeit

Die passende VR-Editorlösung der Halocline GmbH & Co. KG macht Montage virtuell erlebbar – ein deutlicher Vorteil gegenüber der rein bildlichen Darstellung mithilfe von 2D- und 3D-Zeichnungen. Die Sanner-Experten aus dem Industrial Engineering können sich über VR-Brillen mit Avataren frei im virtuellen Fabrikraum bewegen und dabei sämtliche Prozesse testen. So lassen sich Planungsfehler und Ungenauigkeiten frühzeitig bereinigen und Effizienzoptimierungen umsetzen, bevor Item Industrietechnik GmbH die Montageanlage modellgetreu anfertigt – das vermeidet hohe Änderungskosten durch Umbauten am realen Arbeitsplatz.

Anstelle haptischer Mock-Ups kommen nun digitale Modelle aus den CAD-Daten zum Einsatz. Herausforderungen im Montageprozess kann Sanner bereits vor der Umsetzung in die Realität erkennen, parallel lassen sich vorab Prozesszeiten ermitteln und optimieren. Zudem erlaubt das VR-gestützte Vorgehen, sämtliche Prozessschritte auf optimale Effizienz auszurichten, so dass am Ende der komplette Montageprozess sicher definiert ist.

Ergonomie am Arbeitsplatz

Von den realistischen VR-Testszenarien profitieren auch die Montagearbeitenden, denn die Arbeitsplatzgestaltung wird von Beginn an unter ergonomischen Gesichtspunkten geprüft. Eine virtuelle Erprobung zeigt, ob Prozessschritte Gelenke oder Wirbelsäule zu stark beanspruchen. Entsprechend werden Arbeitsprozesse bereits vor dem Bau des Montagetisches ergonomisch angepasst, etwa durch neue Anordnung einzelner Schritte oder Stationen.