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(21.02.2022 / sbr)

Heidelberg präsentiert gedruckte Elektronik auf der LOPEC

Die Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg) stellt auf der LOPEC innovative Anwendungen für die Automobilbranche vor. Zusammen mit dem InnovationLab aus Heidelberg präsentiert das Unternehmen Ende März gedruckte Sensoren für die Batterieüberwachung und Recaro-Autositze. Heidelberg hatte für diesen Wachstumsmarkt bereits eine eigene Geschäftseinheit zur industriellen Entwicklung, Herstellung und Vertrieb gedruckter Elektronik gegründet und zudem die Produktion am Standort Wiesloch-Walldorf aufgebaut.

Hier sollen künftig mit modernster Drucktechnik elektronische Komponenten und Sensoren für digitale Anwendungen insbesondere aus den Bereichen Gesundheitswesen und Logistik sowie Einzelhandel, oder der Automobilindustrie produziert werden.

„Der Markt für gedruckte Elektronik, insbesondere für Sensoren, ist ein Zukunftsfeld für Heidelberg“, sagte Rainer Hundsdörfer, Vorstandsvorsitzender von Heidelberg. „Mit den vorgestellten Lösungen für die Automobilbranche haben wir gute Chancen, unser Geschäft in diesem Segment weiter auszubauen. Wir sehen für uns als Betreiber der Produktion von High-Tech-Sensoren Wachstumschancen im zwei bis dreistelligen Millionen-Euro-Bereich.“

An einem mit der Recaro Automotive GmbH entwickelten Autositz sehen Besucher, wie sich durch Drucksensorfolien Insassen erkennen und von anderen Objekten unterscheiden lassen. Die gewonnen Informationen können für Fahrerassistenz- und Sicherheitssysteme genutzt werden, beispielsweise für Erinnerungen, den Sicherheitsgurt anzulegen und die Deaktivierung des Airbags, wenn ein Kindersitz erkannt wird. Die vorgestellte Sensor-Matrix ermöglicht darüber hinaus festzustellen, welche Sitz-Position Passagiere einnehmen. Dies wird insbesondere beim (teil-)autonomen Fahren für das Auslösen von Sicherheitssystemen wichtig, da die Fahrerposition deutlich variabler wird.

Zudem wird eine innovative Lösung zur Batterieüberwachung vorgestellt. Gedruckte, hauchdünne Druck- und Temperatursensoren können ortsaufgelöste Daten von einzelnen Batteriezellen erfassen, mit denen die Lebensdauer der Batterie um bis zu 40 % verlängert werden kann. Gedruckte Sensorfolien sind so dünn, dass sie zwischen einzelne Batteriezellen passen und detaillierte Druck- und Temperaturdaten erfassen können. Diese Informationen auf Zellebene liefern wertvolle Einblicke in den Gesundheitszustand und die Leistung der Batterie und helfen Forschungs- und Entwicklungsteams bei der Verbesserung ihrer Batteriedesigns – auch für die Verlängerung des Fahrbereichs von Elektrofahrzeugen.

„Mit der industriellen Produktion von sensorbestückten Funktionsfolien eröffnet Heidelberg ein neues Spielfeld für digitale Geschäftsmodelle. Jeder Quadratmeter der Folie ist mit bis zu einer Million Sensoren bestückt, die kleinste Druck-, Temperatur- oder Feuchtigkeitsveränderungen registrieren. Die so gewonnen Daten werden dann mittels KI-Algorithmen verarbeitet und liefern eine über diskrete Messgrößen hinausgehende Informationsqualität“, sagte Dr. Michael Kröger, Geschäftsführer der Heidelberg Printed Electronics GmbH. „Dabei wird die gesamte Sensorik in einem Durchgang gedruckt – mit allen Leiterbahnen, Sensoren und der Schnittstelle zu digitalen Endgeräten.“

Die LOPEC findet vom 22. bis 24. März 2022 in München statt. Heidelberg stellt sein Angebot zusammen mit dem InnovationLab am Messestand B0.510 aus. Zudem wird Rainer Hundsdörfer auf dem gleichzeitig stattfindenden Kongress eine Keynote-Speech halten.