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(20.11.2012 / atz)

+++ WICHTIG +++
In Hamburg entsteht Deutschlands größter Druck- und Medienverband

In Hamburg wurde jetzt die Bildung des neuen Verbandes Druck + Medien Nord-West e.V. (VDM Nord-West) besiegelt, ein Zusammenschluss aus den Verbänden Druck + Medien Nord und NRW. Der größte Arbeitgeber- und Fachverband der Druck- und Medienwirtschaft in Deutschland hat Standorte in Düsseldorf, Dortmund und Hamburg.

Der Zusammenschluss ist die zweite große Verbandsfusion zum Jahreswechsel. Im Oktober hatten der Verband Druck und Medien Niedersachsen e.V. und der Verband Druck und Medien Berlin-Brandenburg e.V. ihre Verschmelzung zum VDM Nord-Ost e.V. 1. angekündigt.  

"Mehr Leistungsfähigkeit durch Bündelung der Kräfte – gemeinsam für eine starke Branche mit einem starken Verband", so begründet Oliver Curdt, Geschäftsführer und Vorstand des neuen Verbandes die Verschmelzung. "Wir passen vom Leistungsangebot und von der Philosophie her ausgezeichnet zusammen, es findet zusammen, was augenscheinlich einfach zusammen gehört", ergänzt der neue Vorsitzende des Verbandes, der Zeitungsverleger Dr. Reinhard Laumanns aus Lippstadt. Laumanns war zuvor auch Vorsitzender des größeren NRW Verbandes. Die Kräfte beider Verbände zu bündeln, ist eine konstruktive Reaktion auf den Druck, dem sich die gesamte Medienlandschaft seit geraumer Zeit ausgesetzt sieht. Hamburg ist eine Medienstadt, in der gut die Hälfte aller überregionalen Presseprodukte hergestellt wird.

Die historischen Wurzeln der Vorgängerorganisationen des VDM Nord-West reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück. Der VDM Nord, der die Bundesländer Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern sowie das Gebiet der freien Hansestadt Hamburg betreut, wurde am 17.10.1824 in Hamburg in der Form eines Zusammenschlusses Hamburger Druckereibetriebe gegründet. Er ist damit der älteste Arbeitgeberverband Deutschlands. Nach 1945 trug die Organisation zunächst den Namen "Arbeitsgemeinschaft Grafischer Betriebe" und wurde später umbenannt in "Verband der Druckindustrie Nord e.V."

Die entsprechende Verbandsgründung in Nordrhein-Westfalen erfolgte 1945/46, als "Verband der graphischen Betriebe Nordrheinwest-Deutschlands, Vereinigung Nordrhein-Westfalen" und parallel dazu als "Verband der graphischen Betriebe Nordwest-Deutschlands, Vereinigung Nord-Rheinprovinz (V.G.B.N.)". Im Jahr 2006 haben die Mitglieder der beiden daraus resultieren Verbände Westfalen-Lippe und Nordrhein dann die Verschmelzung zum "Verband Druck + Medien Nordrhein-Westfalen e.V." mit Sitz in Düsseldorf beschlossen.

"Heute wird hier, an historischer Stätte in Hamburg, einmal mehr Geschichte geschrieben. In einer Stadt, die wie kaum eine andere Geschichte und Gegenwart, Tradition und Zukunft miteinander verbindet, so Sönke Boyens, Zeitungsverleger aus Heide und stellvertretender Vorsitzender des neuen Verbandes. Nicht nur der zweitgrößte Hafen, sondern auch das zweitgrößte Flugzeugbauwerk Europas findet sich in Hamburg, so Boyens weiter. "Das Wasser ist der Ursprung des Lebens und Quell der Inspiration. Somit ist Hamburg lt. Boyens der ideale Standort, um einen neuen Medienverband der Zukunft zu schaffen.

Christian Nienhaus, Vorsitzender des Zeitungsverlegerbandes NRW und Geschäftsführer der WAZ Gruppe in Essen, bringt es in seinem Grußwort an den Verband auf den Punkt: "Der Standort der Fusionsversammlung sowie das Rahmenprogramm der Veranstaltung machen deutlich, dass Tradition und Moderne nahe beieinander liegen. Noch immer ist Hamburg das Tor zur Welt, auch wenn heute keine stolzen Segelschiffe wie die Rickmer Rickmers von Hamburg aus in See stechen, sondern hocheffiziente Ozeanriesen. Die Tradition der Schifffahrt wurde in die Moderne weiterentwickelt und den heutigen Bedürfnissen der Globalisierung angepasst. Daneben ist Hamburg heute Geburtsstätte des größten Flugzeugs, das die Menschheit bisher gesehen hat."

Nienhaus weiter: "Es wird auch in Zukunft Druckprodukte geben, die sich weiterentwickeln, ihr Gesicht verändern, und trotzdem immer noch Druckprodukte bleiben. Und daneben werden andere, neue Technologien treten, so wie neben moderne Schiffe nun auch Flugzeuge getreten sind. Das Bedürfnis der Menschen zu reisen oder Waren und Güter zu transportieren hat sich nicht geändert, gleichwohl die Art und Weise, wie diese Bedürfnisse befriedigt werden. Das Bedürfnis der Menschen nach Austauschen der Information hat sich auch nicht verändert. Und so soll der Standort Hamburg mit seiner maritimen Geschichte und seiner jüngeren Geschichte als Luftfahrtstandort dem fusionierten Verband Nord-West einen hoffnungsvollen Weg in die Zukunft weisen."

Der neue Verband VDM Nord-West ist wie seine Vorgängerorganisationen Arbeitgeber- und Berufsverband, er setzt sich für die Ziele und Zwecke seiner Mitglieder ein. Er nimmt insbesondere die Interessenvertretung und Lobbyarbeit sowie die Tarifpolitik für seine Mitglieder war. Darüber hinaus informiert und berät der Verband seine Mitglieder zu juristischen, betriebswirtschaftlichen, technischen, bildungspolitischen und ökologischen Fragestellungen. Die Aus- und Weiterbildung ist ein ganz besonderer Schwerpunkt der Arbeit des Verbandes. Er kümmert sich um die Gestaltung der Berufsausbildung, um neue Berufsbilder, er organisiert und nimmt an Prüfungsgremien teil. Darüber hinaus betreibt der Verband in Hamburg, Dortmund und Düsseldorf eigene Weiterbildungseinrichtungen für die Branche. Hierfür hat er die neue Akademie Druck + Medien Nord-West gegründet. Die Akademie kümmert sich um die fachbezogene überbetriebliche Ausbildung sowie die Qualifizierung von Facharbeitern für die Druck- und Medienbranche im gesamten Norden und Westen Deutschlands.

Sönke Boyens: "Mit dem Zusammenschluss wollen wir auch den rund 150 Mitgliedern aus dem Norden das in NRW entstandene hervorragende Angebot in der Aus- und Weiterbildung und der Beratung anbieten und den Betrieben damit bei der Bewältigung ihrer künftigen Chancen und Herausforderungen behilflich sein". Boyens ist vor kurzem auch zum bundesweiten arbeitgeberseitigem Verhandlungsführer in den Tarifgesprächen der Druckindustrie gewählt worden.

Die Mitglieder des Verbandes kommen aus Werbeagenturen, Vorstufenunternehmen, Verlagen, Zeitungshäusern, Druckereien und Buchbindereien. Unternehmen aus der Zulieferindustrie sowie Universitäten, Berater, oder andere Institutionen können Gastmitglieder im Verband sein. Neben regelmäßigen gedruckten Publikationen ist der Verband mit Webseite und Online-Portal, Web-Marktplatz mit Job- und Stellenbörse sowie einem regelmäßigen E-Mail-Newsletter präsent, außerdem ist der VDM Nord-West in wichtigen Social Media Communities wie Xing, Facebook, Twitter, Google+, Youtube etc. aktiv.