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(12.11.2012 / atz)

XMF-Workflow: Einfacher, leistungsfähiger und offener

Am 9. November traf sich in der Europazentrale von Fujifilm in Düsseldorf die XMF-Community zum diesjährigen Workflow-Anwendertreffen. Wie in den Vorjahren, informierte das Unternehmen die 60 Teilnehmer (Foto) über den aktuellen Stand der Entwicklung seines Workflows und gab einen Ausblick auf die Schwerpunkte der nächsten Releases.

"Wir werden Ihnen weiterhin jährlich zwei größere Updates anbieten", ver-sprach Olaf Bläsing den XMF-Kunden Kontinuität für die Zukunft. "Dabei können Sie jeweils beliebig entscheiden, welche Aktualisierungen und Erweiterungen Sie in ihren Betrieben realisieren wollen, um Ihre Prozesse weiter zu optimieren und/ oder neue Anforderungen des Marktes abzudecken", betonte der Produkt Manager Workflow bei Fujifilm Deutschland.

Sowohl bei den aktuellen Releases als auch bei den künftigen Versionen der inzwischen insgesamt vier Module der XMF-Suite werde Fujifilm den Fokus vor allem auf drei Aspekte legen: So soll der Automatisierungsgrad mit innovativen Funktionen noch weiter erhöht werden. Mit Blick auf den Digitaldruck und hier insbesondere die Verarbeitung variabler Daten wird die Geschwindigkeit auf durchgängig native 64 Bit gesteigert. Darüber hinaus öffnet Fujifilm seinen crossmedialen, auf Branchenstandards wie JDF (Job Definition Format) und der Adobe PDF Print Engine (APPE) basierenden Workflow weiter in Richtung World Wide Web sowie für zusätzliche Betriebssysteme. Aktuell gilt das für Microsoft Windows 8 oder Microsoft Windows Server 2012. "Die auf der Drupa 2012 angekündigten Entwicklungen haben wir inzwischen umgesetzt", erklärte Bläsing.

Derzeit auf dem Markt verfügbar sind die Versionen 5.0.11 des XMF-Workflows, der in Druckhäusern gewissermaßen das Rückgrat der Produktion bildet, das Release 9.1 von XMF Remote, die Version 4 der Web-to-Print-Lösung XMF Print Centre und die Version 2 der Farbmanagement-Lösung XMF Color Path. Welche Vorteile und Möglichkeiten die neuen Kernfunktionen der aktuellen Versionen im Einzelnen konkret bieten, wurde während der Veranstaltung live und praxisnah präsentiert – wie schon auf den XMF-Anwendertreffen der Vorjahre professionell vorgetragen von den Workflow-Experten Anja Dannhorn und Marc Salewski.

Neue Funktionen und höherer Bedienungskomfort

Wichtige Innovationen beim XMF Workflow 5.0.11 sind insbesondere die neuen Werkzeuge für die Job-Versionierung, die tiefere Integration mit Management-Informationssystemen (MIS) sowie das weiterentwickelte 3D-Proofing-Modul, das komplexere Falzschemata unterstützt und die Jobs schneller berechnet. Zudem hat Fujifilm die XMF-Oberfläche komplett neu überarbeitet. Sie vereinfacht nochmals die einzelnen Prozessschritte, ohne die bewährte Funktionsweise des Workflows zu verändern.

Bei XMF Remote – dem Tool, mit dem Kunden über das Internet Aufträge erteilen, Druckdaten übertragen, Korrekturen vornehmen und ihre Druckjobs freigeben können – hat sich Fujifilm mittlerweile in zwei Stufen weg von Java Clients hin zu HTML5 bewegt. Damit ersetzt der Browser auch die Funktionalität der bisherigen iPad-App. Darüber hinaus bietet das neue Release ein komfortableres Benutzer- und E-Mail-Management, elegantere Möglichkeiten der Zuordnung von Kundenbetreuern sowie ein verbessertes PDF-Handling. Außerdem lassen sich Jobs leichter einrichten.

Während der XMF Workflow und XMF Remote bei einer stetig wachsenden XMF-Community im Einsatz sind, befinden sich sowohl XMF Print Centre als auch XMF Color Path im deutschen Markt nach wie vor in der Einführungsphase. In diesem Zusammenhang spricht Fujifilm derzeit für beide Software-Tools mit potenziellen Beta-Kunden.

XMF Color Path ermöglicht maschinenübergreifend eine extrem hohe Farbkonsistenz – wobei mit der cloudbasierten Lösung XMF Color Path Sync auch der Bogen- und Rollenoffsetdruck auf Basis der ISO-Norm 12647-2 in ein umfassendes Farbmanagement eingebunden werden können. Wie präzise die Farbabstimmung zwischen unterschiedlichen digitalen Ausgabesystemen mit XMF Color Path sein kann, demonstriert Fujifilm seit Mitte Oktober in seinem European Advanced Print Technology Center in Brüssel anhand der Digitaldrucksysteme Jet Press 720, Inca Onset S40i, Inca Onset S20, Acuity Advance HS 3545 und Acuity Advance Select 4008.

Die zunehmende Bedeutung des Farbmanagements im klein- und großformatigen Digitaldruck unterstrich Jan-Peter Homann in seiner Präsentation zum Prozessstandard Digitaldruck (PSD) der Fogra. Vorhersagbare Druckqualität ist möglich – so auch die Botschaft des Experten in Sachen Farbmanagement und standardisierte Druckproduktion. Wie Farbmanagement heute in der Digitaldruckpraxis konkret aussieht, war das Thema von Henning Rose, Mitgeschäftsführer des vollstufigen Druckdienstleisters Wegner GmbH mit Sitz im Süden Bremens.

Es geht Schlag auf Schlag weiter

"Die Ansprüche an die Flexibilität und Leistungsfähigkeit in der Druck- und Medienproduktion entwickeln sich weiterhin dynamisch. Damit ist auch das Thema Workflow eine Never-ending-Story", stellte Bläsing fest. Entsprechend gehe es Schlag auf Schlag weiter. So bringt Fujifilm Ende Dezember bereits die Version 5.1 des XMF-Workflows mit - unter anderem - globalen Druckbogenmarken auf den Markt. Der Workflow-Roadmap des Unternehmens zufolge soll dann schon vier Monate später das Release 5.5 bei ausgewählten Beta-Kunden auf Herz und Nieren getestet werden.

Ein Highlight dieser Version wird beispielhaft der weiter gesteigerte Automatisierungsgrad mit automatischer Kalkulation für Bundverdrängung und Zwischenschnitte wie Null bei Rückenstich-Heftungen sein. Außerdem soll dieses Release mit Jobticket-Templates für den Druck mit variablen Daten aufwarten. Und wie schon bei XMF-Remote wird die Datenbank hin zu PostgreSQL migriert, was den reibungslosen Informationsaustausch zwischen dem Workflow und dem Software-Tool für die nahtlose Einbindung von Kunden garantiert. Zudem wird es eine Online-Backup-Möglichkeit während des laufenden Betriebs geben, so dass der XMF-Workflow aus Gründen der Datensicherung nicht mehr heruntergefahren werden muss. Hinzu kommen ein automatischer 3D-Export, detaillierte Logs und ein objektorientiertes Trapping als Alternative zum APPE-basierenden Überfüllen.

Fujifilm will den XMF Workflow 5.5 im Spätsommer 2013 auf den Markt bringen. Gleiches gilt für die Folgeversionen von XMF Remote (V9.5) und XMF Color Path (V3). Bei allen künftigen Releases soll zudem die Bedienbarkeit so weit wie möglich weiter vereinfacht werden, damit auch weniger qualifizierte Mitarbeiter in der Druck- und Medienproduktion sicher zu wiederholbaren Ergebnissen kommen. Gleichzeitig sollen die Software-Tools denjenigen Mitarbeitern alle Möglichkeiten an die Hand geben, die über entsprechendes Know-how verfügen und den Kopf für neue Ideen frei haben.

Bläsing: "Neben den neuen Funktionen, den erweiterten Möglichkeiten der Automatisierung, der gesteigerten Rechenleistung und der Kompatibilität des Workflows mit aktueller Software sind für unsere Kunden vor allem auch zwei Aspekte entscheidend: Dass die von uns auf den Markt gebrach-ten Releases tatsächlich funktionieren und sie die Upgrades ohne Unwägbarkeiten binnen kürzester Zeit vornehmen können."