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(06.11.2012 / atz)

Technotrans spürt Geschäftsbelebung im zweiten Halbjahr

Die für das zweite Halbjahr erwartete Geschäftsbelebung wurde Realität für die Technotrans-Unternehmensgruppe. Sie erwirtschaftete im dritten Quartal 2012 einen Umsatz von 24,2 Millionen Euro. Damit hat sich die sequenzielle Verbesserung auch in diesem Quartal fortgesetzt (Q1: 20,4 Millionen Euro, Q2: 21,6 Millionen Euro).

Der Rückgang gegenüber dem Vorjahresquartal (25,8 Millionen Euro) betrug nun nur noch -6,2 Prozent. Der Anstieg gegenüber den ersten beiden Quartalen war maßgeblich auf die fortschreitende Normalisierung im Geschäftsfeld Print zurückzuführen, das während der ersten Jahreshälfte unter der Investitionszurückhaltung vor der Messe Drupa und unter dem Einfluss der Insolvenzen von Manroland und Kodak gelitten hatte. Nach neun Monaten beträgt der Umsatz 66,1 Millionen Euro nach 74,1 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum (-10,7 Prozent).

Erwartungsgemäß hatte das höhere Geschäftsvolumen im dritten Quartal auch positiven Einfluss auf das Ergebnis. Das Bruttoergebnis lag trotz des Umsatzrückgangs im Vergleich zum Vorjahresquartal (-6,2 Prozent) auf dem selben Niveau bei 8,3 Millionen Euro, das entspricht einer Bruttomarge von 34,4 Prozent nach 32,4 Prozent im Vorjahr. Die spürbare Ergebnisverbesserung resultiert insbesondere aus dem Produktmix sowie dem schlankeren Herstellungsprozess als Resultat der jüngsten Optimierungsmaßnahmen. Das Ebit erreichte mit 1,7 Millionen Euro (Vorjahr 1,9 Millionen Euro) insgesamt eine zufriedenstellende Größenordnung, die Ebit-Marge betrug 6,8 Prozent. Für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres erreichte das Ebit 3,4 Millionen Euro nach 4,6 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum, das entspricht einer Marge von 5,2 Prozent (Vorjahr 6,2 Prozent)

"Im dritten Quartal konnten wir zwar eine Normalisierung der Nachfrage aus der Druckindustrie feststellen. Der Geschäftsverlauf hat uns hingegen auch in der Annahme bestätigt, für 2012 keinen überdurchschnittlich positiven Effekt der Branchenmesse Drupa vorzusehen", sagt Henry Brickenkamp, Sprecher des Vorstands der Technotrans AG. "Aus heutiger Sicht sollte das Umsatzziel für das Gesamtjahr von 90 bis 95 Millionen Euro daher wie geplant erreichbar sein, und auch das Ergebnis liegt bereits nach drei Quartalen im Zielkorridor der ursprünglichen Planungen von 5 bis 6 Prozent für das Geschäftsjahr 2012."

Der Periodenüberschuss betrug im dritten Quartal 1,1 Millionen Euro und damit insgesamt 2,1 Millionen Euro für die ersten neun Monate. Das entspricht einem Ergebnis je im Umlauf befindlicher Aktie von 0,33 Euro. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Beschäftigten in der Technotrans-Unternehmensgruppe in den ersten neun Monaten 2012 weiter leicht rückläufig gewesen (im Durchschnitt -38 Mitarbeiter, -5,7 Prozent). Der gezielte Kapazitätsaufbau im Bereich "Neue Märkte" sowie im Dienstleistungsgeschäft auf Seiten der gds AG wurde durch die Reduktion der Beschäftigten im reinen Print-Bereich überkompensiert. Zum Stichtag 30. September waren 653 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Konzern beschäftigt (Vorjahr 660), davon 504 (Vorjahr 507) im Inland und 149 im Ausland (Vorjahr 153).

Die Segmente

Die Geschäftsbelebung seit der Jahresmitte hat sich maßgeblich im Segment Technology niedergeschlagen, wo im dritten Quartal mit 14,7 Millionen Euro 15 Prozent mehr Umsatz realisiert wurden als im zweiten Quartal 2012. Hier wirkte sich die Normalisierung der Nachfrage aus der Druckindustrie aus. Nach neun Monaten liegt der Umsatz im Segment Technology bei insgesamt 39,0 Millionen Euro (Vorjahr 47,3 Millionen Euro, -17,6 Prozent). Das Segmentergebnis erreichte im dritten Quartal mit 0,1 Millionen Euro wieder die schwarzen Zahlen. Nachdem sich der Verlust der ersten beiden Quartale 2012 aufgrund des deutlichen Umsatzrückgangs auf -1,1 Millionen Euro summierte, ergibt sich nach neun Monaten nun ein Ergebnis von -1,0 Millionen Euro. Während der ersten neun Monate des Vorjahres waren - bei einem deutlich höheren Umsatz, jedoch ohne die Aufwendungen für die Drupa - noch positive 0,2 Millionen Euro erzielt worden. Zusammenfassend kann man feststellen, dass die richtigen Maßnahmen in Angriff genommen wurden, um die Kostenstrukturen auf das niedrigere Geschäftsvolumen anzupassen. Ein Volumenzuwachs, auch aus den Projekten jenseits der Druckindustrie, wird deshalb voraussichtlich zu einer weiteren Ergebnisverbesserung beitragen.

Der Umsatz im Segment Services erreichte im dritten Quartal 9,5 Millionen Euro und lag damit erneut auf dem sehr guten Niveau des Vorjahresquartals. Gleiches gilt für die Segmentrendite, die mit 16,6 Prozent ebenfalls unverändert blieb.  Dem Segment Services ist auch das Geschäft der Tochtergesellschaft GDS AG zugeordnet, die zum 1. September 2012 eine Mehrheitsbeteiligung an der Sprachenwelt GmbH übernommen hat. Da die Übersetzung der Technischen Dokumentationen für die Kunden von GDS ein integraler Bestandteil der gesamten Dienstleistung ist, werden durch dieses erweiterte "One-stop-shop"-Angebot positive Effekte für den Umsatz und das Ergebnis von GDS erwartet.

Finanzlage

Ausgehend von einem Periodenüberschuss nach neun Monaten in Höhe von 2,1 Millionen Euro erreichte der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit vor Änderung des Nettoumlaufvermögens im laufenden Geschäftsjahr 6,5 Millionen Euro (Vorjahr 7,3 Millionen Euro). Während die Veränderung des Nettoumlaufvermögens in den ersten neun Monate des Vorjahres insbesondere aufgrund des erhöhten Geschäftsvolumens den Cashflow mit -3,1 Millionen Euro belastet hatte, konnten im gleichen Zeitraum 2012 hieraus Zahlungsmittel in Höhe von insgesamt 0,4 Millionen Euro freigesetzt werden. Die Zahlungsmittel aus betrieblicher Tätigkeit betrugen zum 30. September 7,0 Millionen Euro (Vorjahr 4,1 Millionen Euro). Nach Abzug der gezahlten Zinsen und Ertragsteuern betrugen die Nettozahlungsmittel aus betrieblicher Tätigkeit im Berichtszeitraum insgesamt erfreuliche 6,1 Millionen Euro (Vorjahr 2,7 Millionen Euro).

Die für Investitionen eingesetzten Zahlungsmittel in Höhe von 1,1 Millionen Euro setzen sich zusammen aus den Auszahlungen für das erforderliche Investitionsvolumen sowie dem Zahlungsmittelabfluss bei der GDS AG im Zusammenhang mit dem gezahlten Kaufpreisanteil für den Beteiligungserwerb (rund 0,4 Millionen Euro). Im Vorjahr wurden im gleichen Zeitraum Zahlungsmittel in Höhe von 1,7 Millionen Euro eingesetzt, darin enthalten der Zahlungsmittelabfluss für den Beteiligungserwerb an der Termotek AG. Mit 5,0 Millionen Euro erreichte der Free Cashflow nach neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres ein sehr gutes Niveau (Vorjahr: 1,0 Millionen Euro).

Technotrans hat im Jahresverlauf 2012 die gute Finanzlage und die Vorteile des niedrigen Zinsniveaus dazu genutzt, die Finanzierung für die nächsten Jahre bedarfsgerecht zu ordnen. Dabei konnte insbesondere die Rückzahlung kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 7,5 Millionen Euro einerseits durch die Neuaufnahme von langfristigen Darlehen in Höhe von 3,9 Millionen Euro sowie andererseits aus vorhandenen Liquiditätsüberschüssen finanziert werden. Die liquiden Mittel stiegen zum 30. September auf 14,3 Millionen Euro (Vorjahr 11,2 Millionen Euro). Zusammen mit eingeräumten und zugesicherten freien Kreditlinien bietet die Finanzlage damit unverändert komfortabel Spielraum, - nicht nur zur Finanzierung des laufenden Geschäfts, sondern auch für potenzielle Akquisitionen.

Die Eigenkapitalquote stieg zum 30. September 2012 auf 57,9 Prozent. Seit diesem Quartal ist Technotrans außerdem frei von einer Nettoverschuldung bzw. hält eine positive Nettoliquidität (0,4 Millionen Euro), das heißt, die zinstragenden Verbindlichkeiten sind niedriger als die liquiden Mittel. Das Gearing ist folglich negativ. Ende Oktober wurden außerdem die  Verhandlungen mit einem Investor über den Erwerb der Immobilie in Gersthofen erfolgreich zum Abschluss gebracht. Resultierend aus diesem Verkauf werden sich die liquiden Mittel zum Jahresende weiter um netto rund 4,0 Millionen Euro erhöhen.

Ausblick

Nach neun Monaten haben sich die Erwartungen an das Geschäftsjahr 2012 bisher weitestgehend erfüllt. "Aus heutiger Sicht gehen wir deshalb davon aus, dass wir unsere ursprüngliche Umsatzplanung von 90 bis 95 Millionen Euro erfüllen werden. Die Visibilität für das vierte Quartal ist jedoch noch gering, zumal wir aus Erfahrung wissen, dass Umsätze, die für Dezember geplant waren, gelegentlich auf Kundenwunsch in den Januar verschoben werden müssen", sagt Henry Brickenkamp. "Die Ergebnisverbesserung im dritten Quartal stimmt uns ebenfalls zuversichtlich, dass wir auch auf dieser Ebene unser Ziel für das Geschäftsjahr, eine Ebit-Marge von insgesamt 5 bis 6 Prozent, erreichen werden", ergänzt Dirk Engel, Finanzvorstand der Technotrans AG. "An dem Zielkorridor für das Geschäftsjahr 2012 halten wir deshalb ebenfalls unverändert fest."

Seit geraumer Zeit erschließt sich Technotrans zusätzliche Potenziale außerhalb der Druckindustrie. Diese Aktivitäten werden einen entscheidenen Beitrag zu dem zukünftigen Wachstum der Unternehmensgruppe leisten. "Mit den Projekten, an denen wir derzeit arbeiten, haben wir eine gute Basis geschaffen, um in absehbarer Zeit wieder das Umsatzziel von 150 Millionen Euro zu erreichen", sagt Brickenkamp. "Und wir sind zuversichtlich, dass sich auch die Ertragslage des Segments Technology mit dem geplanten Wachstum, insbesonders im Non-Print Bereich, kontinuierlich verbessern wird. Sollten wir darüber hinaus weitere passende Akquisitionsziele identifizieren, so wäre das Unternehmen in der Lage, auch diese finanziell darstellen zu können und so das Wachstum noch zu beschleunigen.

Aber auch die Termotek AG, das erste Standbein in der Laserkühlung, entwickelt sich insgesamt gut. Aus der Kombination der Produktgruppen, angefangen von Termotek (kleine Leistungsstufen) über Technotrans (mittlere Leistungsstufen) bis hin zur KLH Kältetechnik GmbH (obere Leistungsstufen) würden sich im Markt der Laseranwendungen weitere  interessante Optionen ergeben. Brickenkamp: "Für die Zusammenarbeit mit KLH haben wir in den Gesprächen mit Kunden viel Sympathien erfahren. Insbesondere das internationale Service-Netzwerk von Technotrans ist für die Global Player im Maschinenbau ein attraktives Asset."