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(03.12.2020 / sbr)

Ausbildungs- und Fachkräftesituation 2020

Aus der jährlichen Umfrage des Bundesverbandes Druck- und Medien geht hervor, dass die Ausbildung bei 60 Prozent der befragten Unternehmen trotz Corona normal weiterläuft. 34 Prozent gaben an, dass sie aufgrund der Pandemie keine neuen Auszubildenden einstellen und 8 Prozent sehen darin einen Grund, warum sie die angebotenen Ausbildungsplätze nicht besetzen konnten. Nur 12 Prozent beabsichtigen, die Prämien aus dem Bundesprogramm „Ausbildungsplätze sichern“ zu beantragen, was den geforderten Zugangsvoraussetzungen geschuldet sein dürfte.

Der Anteil der Ausbildungsbetriebe liegt mit 64 Prozent nur einen Prozentpunkt unter dem Vorjahreswert. Dabei gab knapp die Hälfte der Unternehmen, die aktuell nicht ausbilden, als Ursache „keinen Bedarf“ an. Die Hauptgründe für nicht besetzte Ausbildungsplätze bleiben weiterhin ungeeignete Bewerber (54 Prozent) sowie ausbleibende Bewerbungen (31 Prozent). Die Suche nach geeigneten Jugendlichen wurde dieses Jahr erschwert, da Berufsmessen abgesagt wurden und Informationsveranstaltungen in Schulen oder Betrieben, wenn überhaupt, nur eingeschränkt möglich waren.

Auch auf die Fachkräftesituation hat Corona spürbare Auswirkungen. Fast 70 Prozent der Unternehmen haben aufgrund der Pandemie Kurzarbeit angemeldet und rund die Hälfte lässt Mitarbeiter im Homeoffice arbeiten. 11 Prozent der befragten Unternehmen mussten Entlassungen vornehmen und 17 Prozent ließen offene Stellen vorübergehend unbesetzt.

Die Anzahl der Betriebe, die sich sehr oder etwas durch die Nichtbesetzung offener Stellen in ihrer Geschäftstätigkeit beeinträchtigt fühlen, ist seit der bundesweiten Umfrage 2018 von 62 Prozent auf heute 34 Prozent gesunken. Neben der erfolgreichen Qualifizierung der eigenen Mitarbeiter hat vermutlich auch die stark gesunkene Nachfrage nach Fachkräften zu diesem Ergebnis geführt.

Für die Qualifizierung ihrer Mitarbeiter bieten die Bildungseinrichtungen der Verbände Druck und Medien ein großes Angebot an Seminaren. In der Umfrage hat die Mehrheit der Befragten angegeben, diese Angebote bereits zu nutzen. Daraus lässt sich schließen, dass das Kursangebot den Bedarf gut abdeckt. Der Anteil an digital verfügbaren Angeboten wurde stark ausgebaut.