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(29.10.2020 / sbr)

Großen Druckunternehmen setzt Corona besonders zu

Seit 18 Jahren hat die Print Business Herbstprognose von Apenberg & Partner immer wieder überraschende Ergebnisse geliefert. Im Jahr 2020 ist es nun erneut soweit und das in vielerlei Hinsicht: Zunächst präsentiert Apenberg & Partner die Ergebnisse des Branchenbarometers in einem neu gestalteten Layout, welches das CI der Hamburger Boutique-Beratung herbstlich interpretiert. Bzgl. der Teilnehmerzahl gab es ebenfalls eine Änderung, denn mit 204 ausgefüllten Online-Fragebögen wurde erstmals seit 2017 wieder die 200er-Marke geknackt.

Natürlich hat der Ausbruch der COVID-19 Pandemie sich auch auf die Ergebnisse hinsichtlich der Marktentwicklung in 2021 ausgewirkt, wenn auch teilweise in durchaus überraschender Weise: Obwohl mehrheitlich mit einer negativen Marktentwicklung gerechnet wird, ist die Erwartungshaltung der Druckindustrie für 2021 geringfügig optimistischer als die Einschätzung für 2020 zur selben Zeit vor einem Jahr. Hinsichtlich der negativen Grundhaltung waren es 2019 noch die kleinen Druckereien, die besonders pessimistisch in die Zukunft blickten. Im Corona-Jahr Nr. 1 sind es plötzlich die großen Druckunternehmen, die von einer negativen Marktentwicklung ohne Aussicht auf Erholung des Marktes ausgehen.

Durch den Ausfall der drupa 2020 ist es nicht verwunderlich, dass die Zulieferindustrie in 2021 weiter rückläufige Absatzzahlen erwartet. Ähnlich geht es den Fachverlagen, die jedoch die Hoffnung noch nicht aufgeben, einer rückläufigen Ergebnisentwicklung ohne personelle Anpassungen begegnen zu können. Und trotz bzw. vielleicht auch wegen Corona sehen von allen Teilnehmern die Verpackungsdruckereien der Zukunft am zuversichtlichsten entgegen.

Druckindustrie

Mit 133 teilnehmenden Unternehmen gab es traditionell die größte Resonanz von der „klassischen“ Druckindustrie. Mit 71 Prozent wird das Teilnehmerfeld von den Akzidenzdruckern dominiert, die vor allem Personalabbau und rückläufige Investitionen befürchten. Besonders pessimistisch sind hier die Bogendrucker, wo hingegen Digitaldruck-Unternehmen von relativ stabilen Bedingungen bei geringeren Investitionen ausgehen. Übergreifend sind es dieses Jahr vor allem die großen Druckunternehmen, die am häufigsten mit Personalabbau rechnen und eine Erholung des Marktes ausschließen.

Grafische Zulieferindustrie

Die Teilnehmer aus der Zulieferindustrie rechnen mehrheitlich mit stagnierenden Abnehmer- und Lieferantenpreisen sowie einer entsprechend rückläufigen Ergebnis- und Marktentwicklung, die auch mit einem Personalabbau einhergeht. Knapp ein Drittel der Hersteller rechnet damit, die eigenen Preise in 2021 senken zu müssen.

Verlage

Von den Fachverlagen, die an der diesjährigen Herbstprognose teilgenommen haben, erwarten 63 Prozent eine Verschlechterung des eigenen Ergebnisses und der Marktentwicklung. Dabei gehen vergleichsweise wenige Verlage von Personalabbau und rückläufigen Investitionsvolumina aus.

Verpackungsdrucker

Dass dem Branchenzweig der Verpackungsdrucker regelmäßig die größte Krisenfestigkeit zugesprochen wird, unterstreichen auch die insgesamt stabilen Zukunftserwartungen aus dieser Teilnehmergruppe. Ein Drittel der Befragten erwartet sogar eine Verbesserung von Ergebnis- und Marktentwicklung.

Die Managementzusammenfassung der Herbstprognose haben wir Ihnen hier zur Verfügung gestellt.