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(01.10.2020 / sbr)

September 2020: Geschäftsklima bleibt wechselhaft

Nach dem außergewöhnlich starken Anstieg im Juli und der Abkühlung im August hellte sich das Geschäftsklima der deutschen Druck- und Medienbranche im September wieder leicht auf. So stieg der vom Bundesverband Druck und Medien berechnete Geschäftsklimaindex im Vormonatsvergleich um saisonbereinigt 1,2 Punkte und verringerte damit den Rückgang im Vergleich zum Vorjahr auf -2,5 Prozent.

Im September bewerteten die vom ifo Institut befragten Druck- und Medienunternehmen ihre derzeitige Geschäftslage ähnlich wie im Vormonat. Ihre Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monate jedoch stiegen gegenüber dem August ein wenig an. Die Werte der aktuellen und erwarteten Geschäftslage bestimmen die Entwicklung des Geschäftsklimas, das einen guten Vorlaufindikator für die Produktionsentwicklung der Druck- und Medienindustrie darstellt.

Während die Unternehmen in den letzten beiden Monaten ihre aktuelle Geschäftslage besser als im jeweiligen Vormonat bewerteten, beurteilten sie ihre Geschäftssituation im September etwas schwächer als im August. Im September fiel der Geschäftslageindex um 0,6 Prozent gegenüber dem Vormonat auf 82,6 Punkte. Im Vorjahresvergleich verringerte sich der Rückgang zwar leicht, blieb mit -15,6 Prozent allerdings nach wie vor sehr hoch. Trotz einer positiven Entwicklung der Auftragseingänge im Vormonat sind die Unternehmen noch weit vom Auftragsbestand des Vorjahres entfernt. Folglich überrascht es wenig, dass in diesen Krisenzeiten die Bedeutung von Kurzarbeit als zentrales Krisenbekämpfungsmittel weiterhin groß bleibt. So gaben im September 57 Prozent der Unternehmen an, dass sie derzeit von Kurzarbeit Gebrauch machen. Zudem meldeten etwas mehr als die Hälfte aller Befragten, innerhalb der nächsten drei Monate Kurzarbeit in Anspruch nehmen zu wollen.

Dass sich das Geschäftsklima dennoch leicht aufhellen konnte, ist der verbesserten Erwartungshaltung der Druck- und Medienunternehmen hinsichtlich ihrer zukünftigen Geschäftslage geschuldet. Gegenüber dem August stieg der saisonbereinigte Index der Geschäftserwartungen um 3,3 Prozent. Im August war der Index noch um 12,3 Prozent gefallen. Auch im Vorjahresvergleich zeichnete sich der Index durch starke Schwankungen aus und notierte mit 100,5 Punkten rund 13 Prozent über seinem Vorjahreswert (August: +0,4 Prozent gegenüber Vorjahr). Trotz des Indexanstieges gaben lediglich 15 Prozent der Unternehmen an, dass sie eine positive Entwicklung ihrer Ertragslage in den kommenden Monaten erwarten. 65 Prozent hingegen gehen davon aus, dass sich ihre Ertragssituation verschlechtern wird. Im Vergleich zum Vorjahr verschlechterte sich der Saldo somit um 29 Prozentpunkte.

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