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(22.06.2020 / sbr)

PTS startet Projekt zur Nutzung künstlicher Intelligenz in der Papierindustrie

Die Papiertechnische Stiftung (PTS) mit Sitz im sächsischen Heidenau entwickelt gemeinsam mit der Dresdner interface projects GmbH ein modernes Portal zum schnellen Erkennen von Materialfehlern in der Papierproduktion auf Basis neuronaler Netze und Deep Learning. Das Forschungs- und Dienstleistungsinstitut unterstützt seit beinahe 70 Jahren Unternehmen der papierverarbeitenden Industrie und forscht in Fachlaboren zu neuen Materialien und Messgeräten.

Ziel des „PaperDocAnalytics“-Projekts ist der Aufbau eines kognitiven Assistenzsystems, welches schnelle und effiziente Handlungsempfehlungen bei Prozess- und Qualitätsabweichungen liefert und dadurch der Steigerung der Effektivität im Unternehmen beiträgt.

Anders als Wissen in Form von Mitarbeitern oder Daten in Einzelunternehmen soll PaperDocAnalytics eine nachhaltige Lösung werden, die sich aus dem Wissen der gesamten Branche, von Hersteller, Zulieferer und Verarbeitern speist und international vernetzt wird. Über digitale Fragebögen oder interaktive Lösungsportale können gezielt Problemszenarien (bspw. bei der Ursachenermittlung von Papierfehlern) über ein künstliches Intelligenz-System evaluiert werden.

„Die Papierindustrie legt seit jeher großen Wert auf Qualität. Gestiegene Ansprüche beim Kunden, moderne Materialien und neuartige Papiere erfordern genau überwachte Produktionsprozesse. Wir wollen Unternehmen die Möglichkeit geben über den intelligenten Zugriff auf Forschungsergebnisse bereits heute von den Vorteilen maschinellen Lernens zu profitieren und legen mit diesem System den Grundstein Ursachen von Problemen in der Papiererzeugung schneller zu identifizieren“, so Dr.-Ing. Tiemo Arndt, Wissenschaftlicher Leiter bei der PTS. „Machine Learning bietet ungeheure Vorteile, schnell und verlässlich komplexe Datenzusammenhänge zu verstehen und so gezielt die Produktion zu verbessern. Wir freuen uns auf ein weiteres spannendes Industrieprojekt zur digitalen Transformation“, ergänzt Frank Kuckelkorn, Head of Sales bei der interface projects GmbH. Das Projekt wird unter anderem auch vom Verband Deutscher Papierfabriken e. V. mit Sitz in Bonn im Rahmen des INFOR-Projektes 215 finanziell unterstützt.