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(02.06.2020 / sbr)

Druckindustrie: Die Chancen einer Blitzfusion prüfen

Die Corona-Pandemie wälzt sich wie ein Tsunami durch die deutsche Industrie und reißt auch so manches Druckunternehmen in den Abgrund. Bevor die Insolvenz droht, sollten Firmen eine Fusion mit Wettbewerbern prüfen. Apenberg & Partner begleitet die Parteien bei dieser Überlebensstrategie.

Schon vor der Corona-Pandemie sah die Welt der Druckindustrie alles andere als rosig aus. Der harte Verdrängungswettbewerb und tiefgreifende Strukturwandel stellte für viele Unternehmen eine große, für manche sogar ein unlösbare Herausforderung dar. Werbeetats wandern sukzessive von Print zu Online, stete Produktivitätssteigerungen zaubern den Kaufleuten der Branche zunächst ein Strahlen auf das Gesicht, doch durch entstehende Überkapazitäten in der Branche und in der Folge in den Boden sinkende Preise inklusive mickriger Margen kommt das böse Erwachen schnell. Das starke Hineindrängen kosteneffizienter Online-Anbieter verschärft die Strukturkrise in vielen Segmenten der Druckindustrie noch zusätzlich.

Und nun noch die Corona-Pandemie, die die Situation verschlimmert. Branchenverbände berichten davon, dass jede zweite Druckerei in Deutschland nur noch bis Ende Juli 2020 über liquide Mittel verfügt. Ohne entsprechende Gegenmaßnahmen oder frische Liquidität droht die Zahlungsunfähigkeit vieler Unternehmen. Ein Kennzeichen der Misere ist auch: Aufgrund von krisenbedingten Auftragsausfällen wurde in rund 90 Prozent der Unternehmen Kurzarbeit angemeldet.

Die Erholung nach Corona wird länger als nach der Finanzkrise dauern

Dabei gibt es durchaus Unterschiede zwischen den Firmen der Branche. Während Verpackungsmittelproduzenten noch vergleichsweise glimpflich durch die Krise navigieren, trifft es Unternehmen, die für Messen oder Reiseunternehmen arbeiten, brutal: Die meisten von ihnen beklagen fast einhundertprozentige Auftragsausfälle – von eben auf jetzt. Bekanntermaßen wurden die allermeisten Messen abgesagt, ebenso wurde der größte Teil der Werbemittelproduktion eingestellt.

Das weckt albtraumhafte Erinnerungen an die Finanzkrise vor rund zehn Jahren. Die unerfreuliche Nachricht im Zusammenhang mit der Gegenwart: Im Gegensatz zur damaligen Lage erwartet Apenberg & Partner, dass es diesmal viel länger dauern wird, bis sich die Druckbranche von der jetzigen Krise erholt hat. Das liegt zum einem daran, dass die Corona-Pandemie alle Branchen getroffen hat und der totale „Lock down“ die Wiederherstellung globaler Lieferketten erschwert. Zum andern ist zu befürchten, dass die für die Druckbranche so wichtigen Werbeumsätze vermutlich erst zum Ende des Jahres 2020 langsam wieder „hochgefahren“ werden.

Die Fusion mit einem Wettbewerber als nachhaltige Überlebensstrategie

Unternehmer sollten daher prüfen, ob ein Zusammenschluss mit anderen Betrieben aus der Region sinnvoll sein könnte. Denn nach Überzeugung von Apenberg & Partner werden es die meisten Druckereien schwer haben, die Krise aus eigener Kraft zu meistern. Ein Ausweg könnte deshalb die Fusion mit einem Wettbewerber sein. Mögliche atmosphärische Störungen zwischen den Betrieben aus der Vergangenheit sollten diesbezüglich schnell abgehakt werden und einer pragmatischen Haltung Platz machen. Realistische Szenarien, das sollte jeden Firmeninhaber ermuntern, haben auch in anderen Branchen schon als profunde Grundlage für eine nachhaltige Überlebensstrategie gedient.

Die Vorteile einer Fusion liegen auf der Hand: Die Kundenportfolios werden angepasst, Zielgruppen können fokussierter und kraftvoller angegangen werden, Kapazitäten werden an einem Standort zusammengelegt, Personal auf die vertretbare Anzahl sozialverträglich und mit Unterstützung einer Transfergesellschaft abgebaut. Nicht benötigte Maschinen werden verkauft, nicht genutzte Gebäude verkauft oder vermietet.

Damit nicht genug: Fusionierte Unternehmen haben die besten Chancen auf eine positive Fortführungsprognose und somit den Zugang zu den rettenden KfW-Notkrediten. Frisch fusionierte Druckereien gehen, das bestätigten unisono die Experten, gestärkt aus einer Krise, weil sie das Beste aus den jeweiligen Unternehmen vereinen.

Apenberg & Partner hat auf die Corona-Pandemie schnell reagiert und stellt seinen Klienten ein Beratungskonzept speziell für Blitzfusionen zur Verfügung. Dieses beinhaltet:

  1. Machbarkeitsstudie innerhalb einer Woche
  2. Erstellung eines Businessplanes
  3. Unterstützung bei der Beantragung von KfW-Notkrediten und Bankengesprächen
  4. Begleitung und aktive Mitarbeit (Projektleitung) bei der Restrukturierung

Projektmanagement in Corona-Zeiten

Der Arbeitsprozess in der derzeitigen Lage ist dabei aufgrund der Kontaktbeschränkungen zwar ein leicht anderer, allerdings ist das Verfahren noch effizienter als vor der Krise. „Die meisten unserer Projekte, mit denen wir vor Ausbruch der Pandemie mandatiert wurden, werden von unseren Klienten derzeit umgesetzt. Verändert hat sich natürlich die Art der Kommunikation: Videokonferenzen gehören mittlerweile zum Arbeitsalltag“, so Michael Apenberg. Viele Unternehmen haben erst durch Corona die Vorteile erkannt: „Entscheidungen werden in kleinen Gruppen schneller getroffen, da die Projektabstimmungen mittels webbasierter Instant-Messaging-Dienste die Kommunikation aller Projektbeteiligten deutlich vereinfachen“, resümiert der Print Business Consultant.