NEWS

(31.01.2018 / sbr)

Papierfabrik Scheufelen insolvent

Die traditionsreiche Papierfabrik Scheufelen hat am 30.01. beim Amtsgericht Esslingen Insolvenz beantragt. Produktion und Vertrieb werden zunächst fortgesetzt, ein deutlicher Personalabbau scheint jedoch unumgänglich zu sein. Derzeit beschäftigt Scheufelen ca. 340 Mitarbeiter.

Scheufelen schreibt schon länger Verluste. 2016 wurde die Papierfabrik von einem Konsortium übernommen. Durch eine inhaltliche Neuausrichtung und umfangreiche Restrukturierungen entspannte sich die wirtschaftliche Lage zunächst etwas, der Turnaround wurde jedoch - nicht zuletzt auf Grund stark gestiegener Rohstoffpreise (Zellstoff, Chemikalien) - klar verfehlt. Die Insolvenz war der folgerichtige Schritt. "Ohne diesen Schnitt hätte der Standort keine Überlebenschance. Die Zellstoffpreise würden uns auf Dauer das Genick brechen", so Scheufelen-Geschäftsführer Stefan Radlmayr, der von einer deutlichen Reduktion des Personalstandes ausgeht. Die Gehälter der Mitarbeiter sind noch bis März über die Agentur für Arbeit gesichert. Für die Zukunft setzt das Unternehmen vor allem auf die vertriebliche Zusammenarbeit mit der Igepa Group für das gestrichene, hochweiße Feinstpapier Heaven 42 sowie auf eine steigende Nachfrage nach dem hauseigenen Graspapier, dessen Entwicklung über den (nicht insolventen) Packaging Campus Lenningen läuft.

Bildquelle: Scheufelen