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(15.05.2012 / atz)

On-Demand-Drucklösung von Toray stößt auf großes Interesse

Die täglichen Anwendungsdemos der wasserlosen Druckplatten von Toray in Verbindung mit einer vollautomatischen Produktionsumgebung stoßen auf der Drupa 2012 auf ein großes Interesse. Die Besucher konnten sich mit eigenen Augen davon überzeugen, wie die Druckmöglichkeiten von Morgen in die Tat umgesetzt werden.

Eine Fünffarben-Druckmaschine KBA Rapida 106 mit Lackwerk, die die wasserlosen Druckplatten von Toray verarbeitet, hat in Verbindung mit einem fahrerlosen Transportsystem (AGV) ASTI APC 40 und einem Roboter von Industrial Robot Automation vorgeführt, welche Vorteile eine hochautomatisierte Produktion heute bieten kann, um den steigenden Bedarf an On-Demand-Drucklösungen zu optimieren.

"Das Interesse von Seiten der Druckereien hat unsere Erwartungen weit übertroffen", erklärt Izabela Batko, Sales and Marketing, Graphics bei Toray. "Mit Hilfe des wasserlosen Offsetdrucks können sie auf einfache und effiziente Weise ein breites Spektrum von Substraten, von Papier bis zu praktisch allen Arten von nicht saugenden Materialien, bedrucken. Die Kombination aus Effizienz und Vielseitigkeit, die der wasserlose UV-Offsetdruck von Toray mit einem hochautomatisierten Materialtransport- und Weiterverarbeitungssystem bietet, setzt neue Leistungsmaßstäbe im On-Demand-Offsetdruck."

Schnelles Umrüsten und Einrichten

In den Vorführungen hat Toray zunächst mit einer kleinen Auflage von nur ein paar Hundert Bögen begonnen. Darauf folgt in der Demo ein schneller Wechsel zu einem anderen Auftrag, der auf einem völlig anderen Substrat gedruckt wird. Bereits nach wenigen Makulaturbögen wird jene Detailschärfe und Farbbrillanz erreicht, die für den wasserlosen Druck typisch sind, wobei die korrekte Dichte und eine perfekte Passung gewährleistet sind und Fanout-Probleme überhaupt keine Rolle spielen.

Das Trocknersystem der Rapida 106 bietet als Option sowohl konventionelle als auch HR-UV-Blitzlampen für UV-härtende Lacke sowie IR-Lampen und Heißluft für wasserbasierte Lacke. Die Maschine ist ebenfalls mit einem automatischen Plattenwechsler und einem Inline-Prüfsystem ausgestattet, das alle wichtigen Parameter überwacht. EPDM-Farbwalzen, eine individuelle Farbzonen-Temperaturregelung von Technotrans sowie ein Bogenreiniger sorgen für eine optimale wasserlose Druckleistung.

Die grünfarbigen wasserlosen Druckplatten von Toray besitzen eine Silikonschicht, die die Farbe im bildlosen Bereich abstößt. Die Platten können von jedem Thermo-Belichter, der mit einem Laser bei 830 Nanometer arbeitet, mit bis zu 300 LPI bebildert werden. In Abhängigkeit vom Plattentyp und von der Auflagenhöhe sind bis zu 100.000 Drucke möglich Die Entwicklung erfolgt in speziellen Entwicklern, die nur einen Bruchteil der Chemikalien verbrauchen, die bei der Verarbeitung konventioneller Druckplatten benötigt werden, und senkt dadurch die Umweltbelastung.

Batko fährt fort: "Mit unseren Vorführungen wollten wir vor allem zeigen, dass praktisch jede Druckmaschine für den wasserlosen Druck geeignet ist. Die hier eingesetzte Druckmaschine ist nicht mit temperaturgesteuerten Plattenzylindern ausgerüstet. Ein normales Kühlsystem für die Druckfarbe mit individueller Zonenregelung ist ausreichend. Die meisten modernen Druckmaschinen sind dafür vorgerüstet."

Weitere Einsparungen durch Automatisierungen

Das fahrerlose Transportsystem (AGV) ASTI APC 40 des spanischen Toray-Partners Asti nimmt die gedruckten Bögen auf. Während der erste Auftrag zum Schneiden an den Weiterverarbeitungsbereich übergeben wird, werden die Platten und Substrate für den nächsten Auftrag bereits gewechselt. Die Produktivität steigt, da pro Auftrag zwei bis drei Minuten eingespart werden. Gleichzeitig verringert sich der Transportschaden und die Sicherheit am Arbeitsplatz erhöht sich. Zudem müssen nun keine Paletten mehr mühsam umgesetzt werden, so dass sich der Bediener auf die Aufgaben konzentrieren kann, die seine ganze Aufmerksamkeit als Drucker erfordern.

Da die Aufträge mit UV-härtenden Tinten anstatt mit ölbasierten Farben gedruckt werden, ist es sogar möglich, ungestrichenes Papier ohne Wartezeiten weiter zu verarbeiten. Der Auftrag kann sofort geschnitten oder gebunden werden, was die Auslieferungszeit an die Druckeinkäufer verkürzt. "In der heutigen Welt mit ihren immer kleineren Auflagen hat die geringe Anlaufmakulatur der wasserlosen Druckplatten große Auswirkung auf das Betriebsergebnis. Das gilt vor allem beim Einsatz von kostenintensiven Materialien, wie sie häufig für Verpackungen und Sicherheitsprodukte verwendet werden", betont Batko.

Materialunabhängigkeit

Die Sahara UV Cure Druckfarbe von Classic Colours erlaubt das problemlose Wechseln zwischen Papier und nicht saugenden Substraten, wie etwa die verschiedenen Metallic- und Kunststoffmaterialien. Das ist ein wesentlicher Faktor, um eine maximale Produktivität zu erreichen. "Der wasserlose Druck bietet den Druckereien, die ihre Produktpalette erweitern und ihre Gewinne steigern möchten, unschätzbare Vorteile", meint Batko. "Die wasserlosen Platten erzeugen auf fast allen nichtsaugenden Substraten, wie Kunststoffen, Folien, Metallen und sogar Holz, überaus scharfe, brillante Bilder mit einem breiteren Farbspektrum als beim konventionellen Druck."

Umweltfreundlich

Bakto ergänzt: "Durch den Verzicht auf Feuchtmittel entfallen die Instabilitätsprobleme, die vom konventionellen UV-Druck her bekannt sind. Das hat eine durchgehend höhere Qualität zur Folge sowie weniger Makulatur und Abwasser ohne Feuchtmittelchemikalien. Eine B1-Druckmaschine, die in drei Schichten im Rollenoffsetdruck eingesetzt wird, verbraucht jedes Jahr bis zu 100,000 Liter Wasser, 10,000 Liter IPA und 3.500 Liter Feuchtmittelkonzentrat. Die Platten von Toray dagegen bieten einen vollkommen nachhaltigen Prozess, der sich durch die beste Qualität und Umweltbilanz auszeichnet.