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(08.09.2017 / saj)

Ohne Kobalt wird Drucken noch sauberer

Die Laserline Druckzentrum Berlin KG setzt auf kobaltfreie Druckfarben.

Auch in der Druckindustrie natürlich achten Kunden auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Deshalb bieten einige Druckereien CO2-neutralen Druck an oder produzieren mit 100% Ökostrom. Ein großer Schritt in Richtung "grüner Druck" ist auch der Verzicht auf Kobalt. Das umstrittene Mineral wird beim Offset bekanntlich für die Trocknung der Druckfarben eingesetzt. Dass es auch ohne dessen Einsatz geht, beweist die Berliner Druckerei. Im Laserline-Druckzentrum werden im Offset seit August nur noch Druckfarben eingesetzt, bei denen gänzlich auf Kobalt verzichtet wird. - Das Bild zeigt Produktionsleiter Rolf Henkel.


Der Begriff "Kobalt" kommt vom Wort "Kobold" her. Der Stoff ist jedoch längst nicht so harmlos, wie diese Bezeichnung klingen mag. Ganz im Gegenteil: Denn er wird oft unter menschen- und umweltfeindlichen Bedingungen abgebaut. Vor allem in der Demokratischen Republik Kongo und in Sambia wird das Mineral gefördert, wo die Arbeiter es unter gesundheitsgefährdenden und gefährlichen Bedingungen und zu geringsten Löhnen gewinnen. Beim Abbau wird oftmals das Grundwasser verseucht, was den ansässigen Bauern ihre Lebensgrundlage entzieht. Zudem gibt es Auseinandersetzungen rund um die Minen, da über deren Erträge Waffen und Kriege finanziert werden.


In der ersten Welt gehen die Probleme weiter: Kobalt lässt sich zwar gut recyceln, diese Möglichkeit wird jedoch viel zu selten genutzt. Batterien und Akkus enthalten Kobalt, was durch ordnungsgemäßes Recycling wiederverwendet werden kann. Dennoch landen viele Batterien und Akkus in elektrischen Geräten im Hausmüll.


Auch gängige Offsetdruckfarben beinhalten Kobalt. Die Kobaltverbindungen dienen hier als Katalysator für die chemische Trocknung der Farben, die im Offsetverfahren notwendig ist. Erst wenn der Druck trocken ist, kann der Bogen weiterverarbeitet werden. Da der Einsatz von Kobalt den Verarbeitungsprozess beschleunigt, ist der Stoff deshalb den meisten Druckfarben zugesetzt.


Dass es auch ohne Kobalt geht, beweist nun Laserline. Als eine der ersten Druckereien setzt das Unternehmen künftig auf rein kobaltfreie Druckfarben. Henkel begründet die Entscheidung wie folgt: "Der Einsatz von Kobalt in Druckfarben wird immer häufiger kritisch gesehen. Unsere Kunden legen Wert auf eine nachhaltige Herstellung ihrer Drucksachen und auf einen aktiven Umweltschutz. Dazu gehört konsequenterweise der Verzicht auf Kobalt."

 

Produktionsbedingte Nachteile ergäben sich keine. "Moderne Druckfarben ermöglichen es, die Trocknung der Offsetdruckfarben auch ohne Kobalt zu erreichen. Kunden bemerken im fertigen Druckprodukt keinen Unterschied, die Qualität ist gleichbleibend hoch", sagt der Produktionsleiter.

 

So können sich Kunden darauf verlassen, dass ihre Offsetdrucke hier nur noch kobaltfrei hergestellt wurden. Das Berliner Unternehmen geht somit einen weiteren, großen Schritt hin zu einer nachhaltigen und verantwortungsvollen Produktion und bietet einen neuen Mehrwert hinsichtlich des Umweltschutzes.