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(04.09.2017 / saj)

Poster-XXL verschlankt Produktion

Das Web-to-Print-Unternehmen aus München verstärkt seine digitale Weiterverarbeitung mit einem zweiten Smartstacker, um die industrielle Produktion von Kalendern und Fotobüchern noch effizienter gestalten zu können.

Statt in der berühmten Garage begann die Erfolgsgeschichte der Poster-XXL GmbH in einem Münchner Büro: 2004 wurde das Unternehmen mit nicht viel mehr als der Idee gegründet, eine Marktlücke bei personalisierten On-Demand-Postern zu füllen. Nach einem rasanten Wachstum zählt es heute zu Deutschlands führenden Anbietern von Fotodienstleistungen im Digitaldruck. 


Das Produktsortiment umfasst individualisierbare Fotoartikel für private Endkunden sowie Dienstleistungen für Industrie- und Geschäftskunden. Zum Sortiment gehören großformatige Poster auf Leinwand, Acryl, Forexplatte oder Alu-Dibond, Bilderrahmen, Fotobücher, individualisierte Kalender, Grußkarten, Fotos in verschiedenen Stilen und Formaten sowie Gebrauchs- und Geschenkartikel. Rund 12.000 bis 13.000 Pakete gehen täglich raus, in der Hochsaison zum Jahresende auch bis zu 20.000. 


Derzeit betreibt das Unternehmen Internetportale in Deutschland, Frankreich, Österreich und den Beneluxstaaten. Es produziert ausschließlich am Standort München und beschäftigt aktuell ca. 200 Mitarbeiter. Seit 2015 gehört Poster-XXL zur englischen Photo-Box-Gruppe, einem Anbieter von Online-Fotoservices, personalisierten Produkten und Geschenkartikeln für Endverbraucher in Europa. 

 

Sowohl im Digitaldruck als auch in der Weiterverarbeitung verfügen die Münchner über einen umfangreichen Maschinenpark. Um das Wachstum optimal zu unterstützen, investierte das Team 2014 in gleich zwei Hochleistungs-Inkjet-Druckmaschinen vom Typ Fujifilm Jet Press 720-S im B2-Format. "Wir waren der zweite oder dritte Käufer der Jet Press in Deutschland", sagt Matthias Dennl (Bild), Department Manager Printing. "Ziel war es, mit dem größeren Bogenformat günstiger zu produzieren und dementsprechend mit noch attraktiveren Preisen in den Markt zu gehen." 


Fast zeitgleich entschied er sich zudem für einen ersten Smartstacker von Horizon, dem Ende 2016 ein zweiter folgte. Dennl: "Bei der Kalenderproduktion in der vorangegangenen Weihnachtssaison wurde ganz klar, dass die Kapazitäten am Planschneider voll sind und auch nicht sinnvoll erweitert werden können. Der Smartstacker arbeitet mit demselben Bogenformat wie die Jet Press und ermöglicht uns im Vergleich zum Planschneider eine schnellere und schlankere Produktion von Kalendern, Premium-Fotobüchern mit Layflat-Bindung und Fotoprodukten in verschiedenen Formaten." 


Weiteres Argument: Es gibt keine Alternativen: "Investitionsentscheidungen werden bei uns sehr sorgfältig vorbereitet, wir kennen den Markt also genau. Mit dem Leistungsprofil des Smartstackers steht Horizon nach unserer Überzeugung allein auf weiter Flur. Entweder man macht es mit dem Smartstacker oder man bleibt beim Planschneider."
 
Mehrere Produktionsschritte vereint 

 

Kunden laden ihre Aufträge entweder über den Online-Shop oder eine Software  hoch. Für Apple- i-OS- und Android-Betriebssysteme wird zudem eine kostenlose App bereitgestellt, mit der Topseller-Produkte wie Bilder-Box, Poster oder Foto-Leinwand bequem per Smartphone oder Tablet bestellt werden können. Mit der zusätzlichen Designer-App lassen sich zudem auf dem Apple-i-Pad-Fotokalender und Fotobücher kreativ gestalten, inkl. zahlreicher Layouts, Hintergründe und Clip-Arts. Optional wird jedes Buch in Hardcover, Softcover, als Leinenbuch oder edles Echtfotobuch produziert. Bei den Kalendern kann als Format alles zwischen DIN A2 und A5 gewählt werden. 


"Alle unsere Bestellprozesse sind einfach zu handhaben und stabil, was sehr zur Attraktivität unseres Angebots beiträgt", so Dennl. Über eine intern entwickelte Prozesssteuerung werden aus den Aufträgen PDFs für den Druck generiert, vorhandene Job-Muster mit neuen JDF-Daten gefüllt und an die Maschinen gesendet. 


"Unsere Programmierer benötigen ein hohes Maß an Maschinen-Know-how, um z.B. zu wissen, wie weit das erste Messer vom Rand wegschneidet oder welche Zwischenschnitte die Messer machen können", sagt Gerhard Mayr, Department Manager Finishing. "Für uns bedeutet dieser selbstentwickelte Workflow aber die Chance, Anpassungen und Optimierungen schneller umzusetzen." 


Am Smartstacker werden Ausgabeformate von B2 bis zu 100 x 105 mm in bis zu 28 einzelne Nutzen geschnitten und anschließend zusammengetragen und abgestapelt. Die Lösung integriert also die Produktionsschritte von Schneiden, Sammeln und Stapeln sowie optional auch Rillen in einem Gerät. Im B2-Format liegt die Leistung bei 4600 Bogen/Std. Das macht den Smartstacker laut Hersteller ideal für Anwendungen wie Poster, Fotobücher, Postkarten, Umschläge für Klebebindungen, Prospekte oder Bedienungsanleitungen. 

 

Gesenkter Personalaufwand 


 
Aufträge werden nearline über Barcodes gestartet, sodass Daten aus dem Job-Ticket vom Smartstacker automatisch übernommen werden. Mit der Touch&Work-Technik unterstützt Horizon zudem Bediener durch einen farbigen Touchscreen und eine intuitive Menüführung. Alle Werkzeuge werden vollautomatisch und mit einer manuell nicht möglichen Präzision eingestellt, wodurch Rüstzeiten und Makulaturen auf ein Minimum begrenzt werden. Wiederholaufträge können aus dem Speicher abgerufen werden. 


"Der Smartstacker läuft auch alleine problemlos", so Dennl. "Das Bedienkonzept ist gut und leicht zu erlernen, wenn man ein gewisses Interesse an Technik mitbringt. Wir hatten hier schon den Fall eines angelernten Mitarbeiters, der sich durch hohes Engagement auszeichnete und in der Hochsaison Schichten übernommen hat – und das bedeutet Verantwortung für die Produktion an beiden Maschinen. Ein Bediener reicht für zwei Smartstacker also aus, sinnvoll ist vielleicht noch eine Hilfe für die Abnahme der fertigen Produkte." 

 

Versetztes Abstapeln  

 

"Ein Riesenvorteil ist das saubere, versetzte Abstapeln fertiger Produkte", sagt Mayr. Bediener mussten früher extrem darauf achten, genau die richtige Zahl von Seiten zu entnehmen und in die Weiterverarbeitung zu geben, damit z.B. Kalender exakt zwölf Monate enthalten. Durch das versetzte Abstapeln verlaufe die Entnahme jetzt problemlos und fehlerfrei, sowohl bei Kalendern als auch bei den beliebten Retro-Fotoprodukten, die ebenfalls auf der Maschine produziert werden. "Selbst in saisonalen Hochbetriebsphasen mit vielen angelernten Kräften sind unsere Prozesse sicher, dadurch sparen wir Zeit, vermeiden Makulaturen und sichern die Kundenzufriedenheit." 

 

Zahlt sich aus 

 

"Bei passender Auftragsstruktur würde ich immer die Arbeit mit dem Smartstacker empfehlen. Das Einsparungspotenzial bei entsprechender Auslastung der Maschine ist immens", so Dennl. Nach Einschätzung des Teams hat Horizon den Vorteil, früher als andere Anbieter die Automatisierung und Verkürzung der Rüstzeiten in den Fokus gestellt zu haben. 


"Der Trend geht klar zur Individualproduktion. Unser gesamter Maschinenpark ist bereits auf die On-Demand-Produktion ausgerichtet. Die Bedeutung einer effizienten Bedienung und Rüstung kann daher gar nicht hoch genug eingeschätzt werden." Für die Münchner hat sich die Entscheidung nach eigener Einschätzung als richtig erwiesen. 


Matthias Dennl geht davon aus, dass sich der erste Smartstacker durch die zahlreichen Einsparungen bereits amortisiert hat und der zweite sich auf gutem Weg dahin befindet: "Wenn sich unser Auftragsvolumen weiter nach oben bewegt und wir einen passenden Stellplatz finden, würden wir auch einen dritten Smartstacker kaufen."