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(09.08.2017 / saj)

KBA wächst bei Service, Verpackungen, Digital

Nach einem guten Start in das 200. Jahr des Bestehens berichtet das Würzburger Unternehmen von einem positiven Geschäftsverlauf im zweiten Quartal 2017.

"Die Messeerfolge auf der Print China in Peking, Interpack in Düsseldorf und Metpack in Essen haben zu einer gegenüber dem Vorjahr deutlichen Steigerung des Auftragseingangs in den Verpackungsmärkten - Kartonagen-, Blech-, Kennzeichnungs- und Glas-/Hohlkörperdruck - beigetragen. Trotz dieser Zuwächse und des expandierenden Servicegeschäfts lag der Auftragseingang mit 601,9 Mio. Euro leicht unter dem durch größere Wertpapieraufträge beeinflussten Vorjahreswert von 618,8 Mio. Euro", so CEO Claus Bolza-Schünemann. Bei einem auslieferungsbedingt mit 538,9 Mio. Euro leicht unter dem Vorjahr liegenden Konzernumsatz blieb der Auftragsbestand mit 620,5 Mio. Euro weiter auf einem hohen Niveau.  

 

Das Ebit erreichte 16,3 Mio. Euro. "Der Vorjahreswert von 20,7 Mio. Euro war durch einen hohen Nachholeffekt im Q2 (4,9 Mio. Euro) aus dem Abschluss eines größeren Wertpapierprojekts und den höheren Umsatz beeinflusst", sagte CFO Dr. Mathias Dähn. Das Konzernergebnis von 15,2 Mio. Euro (2016: 17,2 Mio.) entspricht einem anteiligen Ergebnis je Aktie von 0,93 Euro (Vorjahr: 1,05).  

 

"Neben dem weiter wachsenden Servicegeschäft sollen insbesondere unsere bestehenden und neuen Lösungen für das Bedrucken, die Veredelung und Weiterverarbeitung von Verpackungen sowie unsere industriellen Digitaldruckapplikationen zum nachhaltigen profitablen Wachstum beitragen", so Dähn. Bolza-Schünemann verwies auf das große Interesse an der neu entwickelten Lösung namens CS Metal-Can (Bild) für das Bedrucken zweiteiliger Getränkedosen, deren Verkaufsstart nach Feldtests für nächstes Jahr geplant ist.  


Deutlich gestiegener Gewinn bei Sheetfed 


Im Sheetfed-Segment wuchs der Auftragseingang durch mehr Serviceaufträge und Bestellungen von Mittelformatanlagen um 12,2% auf 326,3 Mio. Euro. Einen  Wachstumsbeitrag leisteten auch die Flachbettstanzen für die Druckweiterverarbeitung von Kartonagen und Wellpappen. Der Umsatz legte im Vergleich zum Vorjahr (291,7 Mio. Euro) um 5,5% auf 307,8 Mio. zu. Der Mehrumsatz mit besseren Margen und niedrigere Kosten führten zu einer deutlichen Steigerung des Segmentgewinns auf 12,1 Mio. Euro (2016: 8,6 Mio.).  

 

Im Segment "Digital & Web" konnte ein robuster Auftragseingang von 85,7 Mio. Euro erzielt werden. Bei einem niedrigeren Umsatz von 68,3 Mio. Euro (2016: 75,5 Mio.) stieg der Auftragsbestand von 92,3 Mio. auf 93,6 Mio. Euro. Das Ebit von –2,8 Mio. Euro (2016: –2,7 Mio.) war mit –3,1 Mio. durch KBA-Flexotecnica belastet. Die Optimierungsarbeiten bei der italienischen Tochter zielen auf eine Beschleunigung des Wachstumskurses im Zukunftsmarkt der flexiblen Verpackungen ab. Ohne die Flexo-Aktivitäten hat sich die Ertragslage bei Digital & Web positiv entwickelt.  

 

Trotz der Auftragszuwächse bei den Verpackungsdrucklösungen unterschritt das Neugeschäft im Segment "Special" mit 216,3 Mio. Euro den durch größere Wertpapieraufträge geprägten Vorjahreswert von 269,5 Mio. Mit 189,2 Mio. Euro blieb der Segmentumsatz auslieferungsbedingt noch hinter dem Vorjahr (222,9 Mio.) zurück. Mit einem Ebit von 14,6 Mio. Euro wurde eine Marge von 7,7% erreicht. Der Vorjahreswert von 22,1 Mio. Euro war durch einen hohen Nachholeffekt von 4,9 Mio. aus einem größeren Wertpapierprojekt begünstigt.  

 

Eigenkapitalquote steigt

 

Trotz höherer Kundenanzahlungen lag der Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit mit –20,0 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert von –10,6 Mio. Zum Stichtag waren gewachsene Vorräte für die Umsatzrealisierung im zweiten Halbjahr und gestiegene Kundenforderungen durch eine Ballung der Auslieferungen kurz vor Halbjahresende dafür ausschlaggebend. Neben den höheren Auszahlungen für Investitionen war der freie Cashflow von –65,5 Mio. Euro belastet durch die ersten Auszahlungs-Tranchen in Höhe von 32,4 Mio. Euro für die teilweise Ausfinanzierung der Pensionsrückstellungen. 


Mit den liquiden Mitteln von 127,5 Mio. Euro, jederzeit liquidierbaren Wertpapieren von 14,7 Mio. und "hohen" Bar- und Avalkreditlinien verfügt die Gruppe nach eigenen Angaben über eine stabile finanzielle Basis. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich in Relation zur leicht gestiegenen Bilanzsumme auf 32,6% (Ende 2016: 31,1%).  

 

Die Belegschaft vergrößerte sich zum 30. Juni gegenüber dem Vorjahr um 158 auf 5359 Personen. Neben einer punktuellen Personalverstärkung im Servicebereich und bei neuen Anwendungen für die Verpackungs- und Digitaldruckmärkte kamen 71 Beschäftigte durch den Erwerb der KBA-Iberica Die Cutters für den Stanzenmarkt hinzu.  

 

Guidance bestätigt

 

Mit dem Auftragsbestand zum Halbjahresende von 620,5 Mio. Euro, dem expandierenden Servicegeschäft, der stetigen Nachfrage seitens der Verpackungsmärkte und aussichtsreicher Projekte im Wertpapier- und Digitaldruck erwartet der Vorstand im weiteren Jahresverlauf eine zunehmende Umsatzdynamik mit positiven Ergebniseffekten. 


Für 2017 strebt das Management einen organischen Umsatzanstieg im Konzern auf bis zu 1,25 Mrd. Euro und eine Ebit-Rendite von rd. 6% an, falls sich die konjunkturellen und politischen Rahmenbedingungen für das weltweite Geschäft nicht wesentlich verschlechtern.