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(01.08.2017 / saj)

Mit Rekordinvestitionen Wachstum sichern

Nach dem aktuellen Beschluss des Aufsichtsrats der Papierfabrik August Koehler SE will der weltweit tätige Papierspezialist bis 2020 rund eine halbe Milliarde Euro in Wachstum investiert haben.

"Wir tun das aus einer Position der Stärke heraus sowie einer sehr guten Geschäftsentwicklung in der Vergangenheit", sagt Kai Furler (Bild), Vorstandsvorsitzender des deutschen Familienunternehmens. Mehr als 300 Mio. Euro fließen dazu in den Produktionsstandort Kehl. Mehr als 100 neue Arbeitsplätze will man dort in den kommenden zwei Jahren schaffen.
 
Die Hauptinvestition soll in eine technisch führende Spezial-Papiermaschine mit Yankee-Zylinder erfolgen. Die separate Streichmaschine wird mit modernsten multiplen Streichauftragstechniken ausgestattet, um attraktive Marktsegmente im Bereich flexibler Verpackungen mitzugestalten. Die Gesamtkapazität soll deutlich über 100.000 t/Jahr liegen. Das sei ein klares Bekenntnis zu Papier und Pappe, so Furler, und gleichzeitig das größte Einzelinvestment in der 210-jährigen Unternehmensgeschichte.
 
Die Koehler Paper Group ist ein Paradebeispiel für den sogenannten "Hidden Champion". Das Unternehmen gehört zu den Marktführern bei Thermopapieren und ist führend auch bei Spezialanwendungen wie Spielkarten oder Bierglasuntersetzern. "Unser Portfolio ist profitabel, breit aufgestellt und auf weiteres Wachstum hin ausgerichtet", sagt der Vorstandsvorsitzende. Das solle auch durch die Investitionen weiter unterstützt werden. Man habe zudem nach Perspektiven für ein wirklich nachhaltiges wie volumenstarkes Wachstum gesucht. Genau hier sei man im Zukunftsmarkt "Flexible Packaging" fündig geworden.
 
Ob Schokoriegel, Puddingpulver oder Müsli – um das Produkt herum sind heute meistens Kunststoffverpackungen zu finden. Zur Gewährung der Lebensmittelsicherheit oder zum Schutz vor Feuchtigkeit beispielsweise sind Barriere-Eigenschaften notwendig. Das Unternehmen will den Fokus auf papierbasierte Lösungen für flexible Verpackungen setzen und mit seinem künftigen Flexpack-Portfolio Markenartiklern, Verarbeitern und Druckereien Alternativen bieten. Damit könne dazu beigetragen werden, umweltschädliche, nicht nachhaltige Stoffe deutlich zu verringern.
 
 "Vorreiterrolle im Flexible Packaging" 
 
"Flexible Packaging" steht hier für papierbasierte Verpackungslösungen, nachhaltig und umweltverträglich, wie sie von immer mehr Verbrauchern, z.B. bei Lebensmittelverpackungen im Supermarkt, gefordert werden. Dr. Stefan Karrer, Technischer Vorstand, beschreibt die aktuelle Situation: "Es sind die Kundenforderungen, die hier den Markt bestimmen. Der Trend geht hin zu nachhaltigen Verpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen. Wir stellen uns dieser Herausforderung und werden mit unserer Technologie eine klare Vorreiterrolle einnehmen, die international kaum zu schlagen sein dürfte."
 
Im Zuge der umfangreichen Vorbereitungen ist bereits ein Expertenteam etabliert worden. Auch die Planungen für den Maschinenbau sind im Wesentlichen abgeschlossen. Selbst erste Planungen mit Markenproduzenten und Verarbeitern sind bereits erfolgt. "In den kommenden Wochen und Monaten werden wir diese Gespräche mit Markenherstellern, Handelsunternehmen und Verarbeitern ausweiten und gemeinsam neue, umweltfreundlichere Verpackungen entwickeln", so Karrer.
 
Koehler Flexpack soll in weniger als zwei Jahren an den Markt gehen. Das Besondere an der neuen Anlage ist, dass der Hersteller damit je nach Anforderung verschiedene funktionale Oberflächen flexibel herstellen kann. Die neue Maschinentechnik eignet sich - wie es heißt - auch für den Thermopapiere, sodass eine wachsende Nachfrage in diesem Bereich zusätzlich befriedigt und die Maschine vom ersten Tag an mit hoher Auslastung gefahren werden könne.