NEWS

(09.05.2017 / saj)

KBA: "Guter Jahresstart mit starkem Neugeschäft"

Der Würzburger Konzern forciert die mittelfristigen Ziele mit erweitertem Vorstand.

Das Jubiläumsjahr des 200-jährigen Bestehens hat für die Koenig & Bauer-Gruppe mit einem gegenüber dem Vorjahresquartal um 20,7% auf 321,5 Mio. Euro gesteigerten Auftragseingang begonnen. Bei einem mit 259,1 Mio. Euro auf Vorjahresniveau liegenden Konzernumsatz wuchs der Auftragsbestand um 6,4% auf 619,9 Mio. Euro. Mit 5 Mio. Euro lag das Ebit im Auftaktquartal deutlich über dem Vorjahreswert. Das Konzernergebnis von 4,7 Mio. Euro (2016: 1,6 Mio.) entspricht einem anteiligen Ergebnis je Aktie von 0,30 (Vorjahr 0,11). 

 

"Die klare Fokussierung auf die Wachstumsmärkte 'Verpackungs-, Industrie- und Digitaldruck' und die Anfang 2016 gestartete konzernübergreifende Serviceoffensive wirken sich zunehmend aus. Den Serviceanteil des Konzernumsatzes konnten wir von 24% im Vorjahr auf 26% im ersten Quartal 2017 steigern", sagt CFO Dr. Mathias Dähn. "In den Verpackungsmärkten sind wir ebenfalls gut vorangekommen. Unsere jüngste im Geschäft mit Flachbettstanzen tätige Tochtergesellschaft KBA-Iberica Die Cutters hat sich bei Auftragseingang, Umsatz und Ebit gut entwickelt", so CEO Claus Bolza-Schünemann. "Mit einer leistungsstarken Drucklösung für den bisher nicht bedienten Markt zweiteiliger Getränkedosen und der weltweit ersten Digitaldruckanlage für den migrationsfreien Blechdruck haben wir Anfang Mai zwei weitere Produktinnovationen für unser Verpackungsdruckgeschäft vorgestellt."  


Mehr Serviceaufträge und deutlich gestiegene Bestellungen von Mittelformatanlagen ließen den Auftragseingang im Sheetfed-Segment um 12% auf 152 Mio. Euro steigen. Der Umsatz blieb mit 150 Mio. Euro 3% unter dem Vorjahreswert. Trotz besserer Margen erreichte das Ebit umsatzbedingt und wegen der Entwicklungsaufwendungen für neue Produkte mit 4,6 Mio. nicht ganz den Vorjahreswert.  


Dem Segment "Digital & Web" werden seit Jahresbeginn auch die Aktivitäten im wachsenden Flexo-Verpackungsdruck zugerechnet. Die Anlagen für den Zukunftsmarkt flexibler Verpackungen sind ebenfalls Rollenmaschinen. Bei einem um 18,5% auf 57,7 Mio. Euro gestiegenen Auftragseingang und einem leicht niedrigeren Umsatz von 30,4 Mio. Euro legte der Auftragsbestand von 95,5 Mio. auf 103,5 Mio. Euro zu. Die Optimierung der KBA-Flexotecnica (–1,8 Mio. Euro), hohe F&E-Kosten und der Umsatzrückstand haben das Segmentergebnis von –2,3 Mio. Euro belastet (2016: –2,6 Mio.).  

 

Mehr Aufträge im Wertpapier- und Glasdirektdruck führten zum Anstieg des Auftragseingangs im Segment "Special" um 25,3% auf 125,7 Mio. Euro. Im Blechdruck blieben die Bestellungen vor der Metpack-Fachmesse Anfang Mai wie erwartet unter dem guten Vorjahr. Der Umsatz erhöhte sich um 2,6% auf 87,8 Mio. Euro. Gegenüber 1 Mio. Euro im ersten Quartal 2016 stieg der Segmentgewinn auf 4,6 Mio.  

 

Höhere Vorräte für das geplante Umsatzwachstum in den Folgequartalen und gestiegene Forderungen durch eine Ballung der Auslieferungen kurz vor Quartalsende haben den Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit von –14,9 Mio. Euro negativ beeinflusst. Der freie Cashflow von –44,4 Mio. Euro war zusätzlich durch die erste Auszahlungstranche in Höhe von 21,3 Mio. Euro für die teilweise Ausfinanzierung der Pensionsrückstellungen belastet. Mit den liquiden Mitteln von 159,5 Mio. Euro, jederzeit liquidierbaren Wertpapieren von 21,5 Mio. Euro und hohen Bar- und Avalkreditlinien verfüge die Gruppe über eine stabile finanzielle Basis, heißt es. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich in Relation zur gestiegenen Bilanzsumme leicht auf 31,3%. %).  

 

Die Belegschaft vergrößerte sich zum 31. März gegenüber dem Vorjahr um 111 auf 5327 Personen. Neben einer punktuellen Verstärkung im expandierenden Servicebereich und bei neuen Anwendungen für die Verpackungs- und Digitaldruckmärkte kamen 67 Beschäftigte durch den Erwerb der KBA-Iberica Die Cutters hinzu.  


Wie gemeldet wird, erwartet der Vorstand im weiteren Jahresverlauf beim Umsatz eine zunehmende Dynamik mit positiven Ergebniseffekten. Falls sich die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen für das Geschäft nicht wesentlich verschlechtern, strebt das Management für das laufende Jahr einen organischen Umsatzanstieg auf max. 1,25 Mrd. Euro und eine Ebit-Rendite von rd. 6 % an.

 

Erweiterter Vorstand

 

Der Aufsichtsrat der Koenig & Bauer AG hat Ralf Sammeck (54) und Christoph Müller (56) mit Wirkung ab dem 1. Juni in den Vorstand berufen. Sammeck führt schon bisher das Segment "Sheetfed", Müller "Digital & Web". Beide Konzernleitungsmitglieder vertreten die von ihnen geführten Segmente künftig im Vorstand. Sammeck hat zusätzlich die Koordination des weltweiten Vertriebs zum Ausbau des Neumaschinengeschäfts übernommen. Müller ist zusätzlich für die Koordination der konzernweiten Service-Offensive verantwortlich. Mit einer Steigerung des Service-Umsatzanteils auf 30% bis 2021 soll eine höhere Ertragsstabilität erreicht werden. 


Die Berufungen zielen - wie es heißt - darauf, die Umsetzung der am 20. Februar mitgeteilten mittelfristigen Konzernziele zu unterstützen. Bis 2021 wird eine organische Wachstumsrate von rd. 4% jährlich und eine Ebit-Marge zwischen 4 und 9% angestrebt. Von den 70 Mio. Euro Ergebnissteigerung sollen jeweils rd. 20 Mio. Euro durch Servicewachstum und die Optimierung des Wertpapierbereichs erzielt werden.  


Daher hat der Aufsichtsrat zur zügigen Optimierung des Wertpapierbereichs mit Wirkung ab dem 1. Juni das Aufsichtsratsmitglied Dr. Andreas Pleßke für ein Jahr in den Vorstand abgeordnet. Pleßke soll interimsweise das Segment "Special" und dort vor allem die angekündigte Performance-Optimierung des Wertpapierbereichs leiten. Er übt während der Dauer seiner Abordnung keine Tätigkeit als Mitglied des Aufsichtsrats aus.