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(27.04.2017 / saj)

Ein "revolutionäres" Frischfaserkonzept

Graspapier, die neueste Produktfamilie aus dem Hause Scheufelen und dessen Beitrag zur UN Agenda 2030, steht in einer wegweisenden Tradition und revolutioniert - wie es heißt - erneut die Papierherstellung.

1969 flog mit Apollo 11 das von Scheufelen entwickelte, erste nicht brennbare Papier zum Mond: ein echter Meilenstein in der Geschichte der Papierindustrie, ebenso bahnbrechend wie schon 1892 die Einführung des Scheufelen-Kunstdruckpapiers. Im Graspapier nun werden 50% Frischfasern aus sonnengetrocknetem Gras verwendet. Anders als bei vielen auf dem Weltmarkt erhältlichen Frischfaserzellstoffen wird dieses Material in der nächsten Umgebung der Papierfabrik in der Biosphärenregion Schwäbische Alb aus einem mehrmals jährlich nachwachsenden Rohstoff gewonnen und soll zukünftig direkt in der Papierfabrik in Lenningen in einer gemeinsam mit dem Entwicklungspartner Creapapier GmbH betriebenen Anlage verarbeitet werden. 

 

Im Vordergrund steht dabei die Herstellung eines kostengünstigen Frischfaserzellstoffs unter möglichst geringer Umweltbelastung. Diese beruht auf einem verschwindend niedrigen industriellen Wasserbedarf (weniger als 1 l/t Graszellstoff, verglichen mit mehreren tausend Litern Wasser pro Tonne Holzzellstoff), einer massiven Energieersparnis von bis zu 80% pro Tonne Frischfasermaterial und dem kompletten Verzicht auf Prozesschemikalien. 

 

Der schonende Einsatz dieser Ressourcen geht in die Umweltbilanzen der mit Graspapier verpackten Produkte 1:1 ein, verstärkt die ohnehin schon großen ökologischen Vorteile von Papierverpackungen und erlaubt einen einzigartigen Marketingansatz. Außerdem entsprechen Frischfaserverpackungen auf Graspapierbasis bereits heute allen Anforderungen, die sich aus der geplanten Mineralölverordnung für Verpackungsmaterialien mit Blick auf noch besseren Verbraucherschutz ergeben werden. Die Lebensmittelunbedenklichkeit wird durch ein entsprechendes Isega-Zertifikat bestätigt, außerdem ist das Material recyclingfähig, kompostierbar und FSC-Mix-zertifiziert (C009951). 

 

Das Know-How des Herstellerteams in der Entwicklung innovativer Druckoberflächen stellt als wichtige Eigenschaft die Offset-Bedruckbarkeit des neuen Materials sicher. Das wurde durch den Pilotanwender Rondo (St. Rupprecht/Raab) für Produkte im Bereich von Obst-und Gemüseverpackungen bereits unter Beweis gestellt. 

 

Scheufelens Graspapier ist zur Herstellung von Wellpappenrohpapieren, Linern und Faltschachteln, aber auch für grafische Anwendungen geeignet. Produktbeispiele aus relevanten Marktsegmenten wurden im Rahmen einerKooperation durch Master-Studenten der Hochschule für Medien (Stuttgart) und Produktentwickler der Papierfabrik Scheufelen im neuen Lenningen Packaging Campus zur Marktreife entwickelt und zeigen - wie es heißt - ein enormes Potenzial. 

 

Graspapier wird mit unterschiedlichen Eigenschaften unter den Marken "Greenliner" als Wellpappenrohpapier bzw. Liner, als "Graspapier" für grafische Anwendungen sowie als "Phoenogras" in einer exklusiven Kombination von Graspapier mit dem hochweißen Zellstoffkarton "Phoenolux" für als einzigartig bezeichnete Verpackungslösungen vertrieben. 

 

Derzeit ist Greenliner in Flächengewichten von 80, 95, 105, 130 und 200 g/qm, Graspapier in 95 und 130 sowie Phoenogras in 360 g/qm erhältlich.