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(22.03.2017 / saj)

KBA auf Wachstums- und Ertragskurs

Mit einem signifikanten Umsatz- und Ergebnisanstieg im Geschäftsjahr 2016 hat die Koenig & Bauer-Gruppe ihre erst Anfang 2015 ausgegebenen Mittelfristziele mit bisher ungekannt hohen Margen bereits überwiegend erreicht oder sogar übertroffen.

"Das profitable Wachstum haben wir aus bestehenden und neuen Verpackungsmärkten, aus industriellen Applikationen im digitalen Rollendruck und durch den weiteren Ausbau des Servicegeschäfts generiert – und das ohne konjunkturellen Rückenwind", sagt CEO Claus Bolza-Schünemann. "Mit der Profitabilität aller Segmente haben wir eine weitere Zielsetzung realisiert", so CFO Dr. Mathias Dähn. "Nach einem Jahrzehnt mit Umsatzrückgängen und unbefriedigenden Margen wollen wir unsere Aktionäre an diesem Erfolg angemessen beteiligen. Vorstand und Aufsichtsrat werden der am 23. Mai tagenden Hauptversammlung eine Dividende von 50 Cent Euro je Aktie vorschlagen." - Bild: KBA-Metalprint hat die erste Druck- und Lackierlinie vom Typ Mailänder 280 in Betrieb genommen, die ausschließlich Tafeln aus Aluminium bedruckt, die zu boomenden Longcaps für hochwertige Spirituosen verarbeitet werden.

 

Trotz der unverändert anspruchsvollen weltwirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen konnte mit 1150 Mio. Euro der Auftragseingang des Vorjahres  annähernd erreicht werden. Der Auftragsbestand lag zum Jahresende 2016 mit 558 Mio. Euro weiter auf einem hohen Niveau. Mit einer weiter in Richtung der Zukunftsmärkte veränderten Umsatzstruktur übertrafen die Konzernerlöse mit 1167 Mio. Euro den Vorjahreswert um 13,9%. Durch Zuwächse im europäischen Ausland, in Nord- und Lateinamerika sowie Afrika lag die Exportquote mit 85,5% leicht über dem hohen Niveau des Vorjahres. Das Geschäft in Asien/Pazifik war durch die Abkühlung der Konjunktur in China belastet.  

 

Zum Gewinnanstieg auf den höchsten Wert der 199-jährigen Firmengeschichte trugen der Mehrumsatz mit besseren Margen, die durchgängig gute Auslastung und die nachhaltig reduzierte Kostenbasis durch die erfolgreich abgeschlossene Restrukturierung bei. Das Ebit und das EBT legten ohne Einmalerträge auf 62,9 Mio. bzw. 56,8 Mio. Euro zu. Mit 4,9% wurde die prognostizierte EBT-Marge erreicht. Zu den operativen Ergebnistreibern kamen Einmalerträge aus der Zuschreibung von abgewerteten Sachanlagen in Höhe von 22,4 Mio. Euro und dem Ansatz aktiver latenter Steuern mit 7,4 Mio. Das mehr als verdreifachte Konzernergebnis von 82,2 Mio. Euro entspricht einem anteiligen Ergebnis je Aktie von 4,98 Euro (Vorjahr: 1,62).  

 

Dank des Wachstums im Verpackungsmarkt und deutlicher Marktanteilsgewinne konnte das Sheetfed-Segment den Umsatz um 9,5% auf 615 Mio. Euro steigern. Trotz hoher Messe- und Entwicklungskosten legte das Ebit von 25,5 Mio. auf 31,3 Mio. Euro zu. Dazu beigetragen haben der Mehrumsatz mit besseren Margen, die gute Auslastung und das wachsende Servicegeschäft. Bei einem wie erwartet ruhigeren Nach-Drupa-Geschäft wurden durch ein gutes Q4-Bestellungen in Höhe von 569,7 Mio. Euro (2015: 663 Mio.) eingebucht.    

 

Mit den Zuwächsen im Servicegeschäft und bei neuen Digitaldruckanwendungen hat sich Digital & Web gut weiterentwickelt und mit einem Ebit von 1,9 Mio. Euro die Gewinnzone erreicht, obwohl Entwicklungsaufwendungen das Segmentergebnis belasteten. Bei einem um 28% auf 151 Mio. Euro gestiegenen Auftragseingang legte der Umsatz mit einem Plus von 59% auf 157 Mio. Euro zu. Von der Kooperation mit HP im Sektor der Wellpappen-Verpackungen und den eigenen Rotajet-Baureihen erwartet Koenig & Bauer einen weiter wachsenden Beitrag des Digitaldruckgeschäfts.  


Die gute Entwicklung der Verpackungsdrucklösungen führte zum Anstieg des Auftragseingangs auf 491 Mio. Euro (2015: 478 Mio.). Im Wertpapierdruck wurde in einem wettbewerbsintensiven Umfeld die führende Rolle mit einem Marktanteil von über 80% gehalten. Von 423 Mio. Euro im Vorjahr wuchs der Umsatz auf 472 Mio. Gegenüber 28 Mio. Euro im Jahr 2015 stieg der Segmentgewinn auf 43 Mio.  

 

Mit einer Nettoliquidität von 168 Mio. Euro sowie den Bar- und Avalkreditlinien verfügt Koenig & Bauer, wie es heißt, über eine stabile finanzielle Basis. Zusätzlich stünden ausreichend Mittel für ein verstärktes Engagement in Wachstumsmärkten und für Investitionen in effiziente Produktions- und IT-Prozesse zur Verfügung. Die solide Bilanzstruktur sei durch die Steigerung der Eigenkapitalquote in Relation zur höheren Bilanzsumme auf 312% (2015: 27) weiter verbessert worden.  

 

Die Belegschaft des Konzerns vergrößerte sich im Jahr 2016 um 69 auf 5318 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. 60 Beschäftigte kamen durch den Erwerb der Iberica AG zum Einstieg in den wachsenden Markt der Flachbettstanzen hinzu.

 

Guidance für 2017

 

"Trotz der unverändert anspruchsvollen weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, vor allem durch die jüngsten politischen Entwicklungen, schauen wir zuversichtlich auf unser 200-jähriges Jubiläumsjahr 2017", so Bolza-Schünemann. "Falls sich die Bedingungen für unser internationales Geschäft nicht wesentlich verschlechtern, streben wir für 2017 einen organischen Umsatzanstieg im Konzern auf bis zu 1,25 Mrd. Euro und eine Ebit-Rendite von rd. 6% an."  

 

Bis 2021 will der Vorstand den Konzernumsatz um rd. 4% pro Jahr organisch steigern. Dabei soll gut die Hälfte des Umsatzwachstums im Verpackungsdruck erzielt werden. Weitere Zuwächse sollen aus dem in allen Bereichen expandierenden Servicegeschäft und aus Marktanteilsgewinnen resultieren. "Unser erklärtes Ziel ist es", sagt Dähn, "dass künftig alle Geschäftsfelder zum Wachstum beitragen. Da höhere Maschinenumsätze im Sicherheitsdruck nicht erwartet werden, prüfen wir Wachstumsoptionen inkl. strategischer Partnerschaften im Lifecycle der Banknote."  

 

"Wir wollen kein Wachstum um jeden Preis, sondern profitables Wachstum", so Dähn. "In Abhängigkeit von der Entwicklung der Weltwirtschaft, der Endmärkte und der erforderlichen Wachstumsinvestitionen streben wir bis 2021 eine Ebit-Marge zwischen 4 und 9% an. 70 Mio. Euro Ergebnissteigerung sollen durch die Optimierung des Wertpapierbereichs und Servicewachstum (jeweils ca. 20 Mio. Euro), das integrierte Produktionsnetzwerk und den strategischen Einkauf (jeweils ca. 15 Mio. Euro) erreicht werden."  

 

Die Stärkung der Stabilität der Gruppe über reduzierte Volatilität und Risiken ist ein weiteres strategisches Ziel. Mit einer Steigerung des Service-Umsatzanteils auf 30% soll eine höhere Ertragsstabilität erreicht werden. Rund ein Drittel der Pensionsrückstellungen soll ab 2017 in bis zu fünf Jahresschritten zur Reduzierung bilanzieller Risiken aus der Langlebigkeit und aus Zinsschwankungen ausfinanziert werden.  

 

Eine Dividendenquote von 15 bis 35% des Konzernergebnisses, eine Eigenkapitalquote von über 45% und ein Net-Working-Capital-Zielkorridor zwischen 20 und 25% des Umsatzes runden die neuen Ziele ab.