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(13.02.2017 / saj)

Verpackungspapier von Laakirchen

Der oberösterreichische Papierhersteller verbucht ein erfolgreiches Jahr 2016. Mit einem über 100 Mio. Euro starken Investitionsprojekt und dem Einstieg in die Produktion von Wellpappenrohpapier steht das neue Jahr im Zeichen einer kompletten Neuausrichtung.

Als einer der führenden Hersteller von superkalandrierten Papieren (SC-Papier) in Europa reüssierte das Unternehmen letztes Jahr trotz herausfordernder Marktbedingungen. Mit dem für Herbst geplanten Einstieg in den Verpackungsmarkt stellt es die Zeichen auf eine Neuausrichtung. So will Laakirchen künftig auf zwei Standbeinen stehen: hochqualitatives SC-Papier mit Fokus auf den Druck von Zeitschriften und Werbematerialien für Handelsunternehmen einerseits und leichtgewichtiges Wellpappenrohpapier für Verpackungen andererseits. Die Belegschaft stehe klar hinter dieser Strategie, heißt es.
 
Der Markt hochglänzenden Magazinpapiers für den Druck von Magazinen, Zeitungsbeilagen, Katalogen und Werbematerialien in Europa ist seit 2008 um 25% geschrumpft. Die Preise fallen stetig. Aufgrund des anhaltenden Trends zur Digitalisierung ist bei SC-Papier auch keine Trendwende absehbar. Der zunehmende Online-Handel lässt aber den Markt für Verpackungspapier Jahr für Jahr um 2 bis 3% wachsen.
 
"Entgegen der vorangehenden Jahre wuchs der SC-Markt im Jahr 2016 um 2,5%. Das ist erfreulich für unser Unternehmensergebnis, stellt aber keine Trendwende am Markt dar", sagt Mark Lunabba (im Bild rechts), CEO der Laakirchen Papier AG; links CFO Franz Baldauf. Lunabba: "Druckmedien schwinden immer mehr zugunsten von Online. Wir sind aber überzeugt, dass Druckmedien auch zukünftig von Bedeutung sind. Derzeit sorgt der Handel mit seinen gedruckten Werbematerialien für eine konstante Nachfrage. Wir werden uns daher in Zukunft bei Magazinpapier noch mehr auf Papierqualitäten für den Handel spezialisieren. Damit sichern wir im SC-Bereich langfristig unsere Marktposition."
 
Investition sichert Zukunft


Die künftige Produktion leichtgewichtigen Wellpappenrohpapiers ist für den oberösterreichischen Papierhersteller ein beachtlicher Meilenstein in der fast 150-jährigen Firmengeschichte. "Wir stehen vor einer Transformation. Schließlich zieht der Einstieg in den Verpackungsmarkt eine enorme Veränderung für unsere gesamte Organisation mit sich, begonnen bei der Rohstoffbesorgung über die Produktion bis hin zur Marktbearbeitung", skizziert Lunabba die Tragweite des über 100 Mio. Euro umfassenden Investitionsprojektes.
 
Aufgrund des Wissenstransfers und der Kooperation innerhalb der Heinzel Group könne Laakirchen Papier in kürzester Zeit als starker Marktplayer in den komplett neuen Markt eintreten, heißt es. Produktions- und Entwicklungskompetenz für Wellpappenrohpapier steuert Raubling Papier bei. Heinzel Sales verfügt seit Jahren über Marktzugänge und mit Bunzl & Biach steht ein Partner für die Altpapierbeschaffung an der Seite.
 
CFO Baldauf über die Unterstützung der Belegschaft: "Eine solche Neuausrichtung braucht zum Gelingen das Commitment der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir erleben in den letzten Wochen und Monaten ein enormes Engagement. Für uns ein klares Zeichen für die hohe Identifikation unserer Mitarbeiter mit unserem Unternehmen und dem eingeschlagenen Zukunftsweg."
 
Im Zuge des Investitionsprogrammes soll die bestehende Papiermaschine PM-10 auf die Produktion leichtgewichtigen Wellpappenrohpapiers auf Basis von Recyclingpapier umgebaut. Die Kapazität nach Vollausbau soll 450.000 Jahrestonnen betragen. Parallel zu diesem Umbau erfolgt ein Ausbau der Kapazität der PM-11, auf der künftig das SC-Papiersortiment produziert werden soll. Durch einen zusätzlichen Kalander, der für mehr Glätte und Glanz sorgt, wird zudem die Papierqualität gesteigert. Künftig kann das Unternehmen insgesamt annähernd 800.000 t Papier produzieren.
 
Das Investitionsvorhaben werde plangemäß umgesetzt, wird gemeldet. So soll die Produktion von Wellpappenrohpapier im Herbst anlaufen. Für die Großinvestition sind bereits zwei Drittel der Verträge mit den Lieferanten und Partnern abgeschlossen. Aktuell wird gerade der neue Altpapierplatz am Firmengelände gebaut.
 

Bilanz 2016 


Für den oberösterreichischen Papierhersteller war der Start ins Jahr 2016 von den Nachwehen durch den brandbedingten, dreimonatigen Produktionsausfall gezeichnet. Im zweiten Quartal herrschte am SC-Markt eine generelle Flaute, wodurch das Unternehmen einen Produktionsrückgang von rd. 7000 t verbuchen musste.


Im zweiten Halbjahr kam laut Laakirchen mit einer sehr zufriedenstellenden Auftragslage die Trendwende, sodass über das Gesamtjahr eine positive Bilanz gezogen werden könne.


Vor allem die Reduktion der Fixkosten im Zuge des internen Effizienzprogramms habe im letzten Jahr die sinkenden Ergebnisse kostenseitig wieder wett gemacht. Die 2016er-Umsatzerlöse belaufen sich voraussichtlich auf rd. 244 Mio. Euro.