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(27.12.2016 / saj)

Zukunft des akademischen Bildungsangebots

Die Stuttgarter Hochschule der Medien bietet ab dem Sommersemester 2018 den englischsprachigen Studiengang "Print Media Technologies" an. Das deutschsprachige Programm "Druck- und Medientechnologie" (Schwerpunkt Print) soll zum Wintersemester 2017/2018 eingestellt werden.

Vor dem Hintergrund eines wachsenden internationalen Wettbewerbs und einer zunehmenden Verlagerung von Produktionsstandorten in Wachstumsregionen steigen die Anforderungen an das zukünftige Berufsbild junger Menschen, die in der Medienindustrie beschäftigt sein werden. Dazu kommen Verschiebungen in der Wettbewerbskonstellation großer global operierender Konzerne, die durch Akquisitionen und Fusionen bewirkt werden. 


Das wiederum führt zur Formulierung komplexerer anwendungstechnischer, markt- und betriebswirtschaftsorientierter Aufgabenstellungen. Die langfristigen Aufgabenstellungen der Druck- und Medienindustrie beruhen vor allem auf der Notwendigkeit veränderten Produktions-, Markt- und Produktanforderungen entsprechen zu können. Dazu gehören:


- Internationalisierung der Geschäftstätigkeit durch Akquisition oder Gründung von Unternehmen im Ausland


- Technische und betriebswirtschaftliche Konsolidierung in global operierende Einheiten 


- Technische Innovationen, vor allem in den Bereichen von 3D-Druck, Substrate, Digitaldruck und Veredelungstechniken (Print Finishing und Surface Decoration)


- Flexibilität in gewählten Produktionstechniken und Integration von Logistikleistungen


- Technische Weiterentwicklungen in den Bereichen von Dekor- und Verpackungsdruck (Print Experience und Lifestyle)


- Einbindung des Internets in das Geschäftsmodell "Print"


- Cloud-Anwendungen mit der Forderung nach neuen, flexibleren  IT- und Workflow-Lösungen


- Sustainability/Nachhaltigkeit (Green Printing)


- Human Ressource Management im Rahmen des International Corporate Planning 


- Demografische Entwicklung (Europa und die Welt) 

 

Ein Fachkräftemangel besteht vor allem in den Bereichen der Produktionsoptimierung und der Etablierung technischer Innovationen sowie Produktentwicklungen für internationale Märkte. Für die geforderten Aufgaben werden vor allem Menschen benötigt, die neben ingenieurtechnischen Wissen und Fremdsprachenkenntnissen auch betriebswirtschaftliche und interkulturelle Kompetenzen besitzen.
Die zunehmende Globalisierung der Gesellschaft in West-Europa und Nordamerika ist die Folge einer einhergehenden wachsenden Mobilität. Die anberaumten Freihandelsverträge mit den USA und mit Kanada verbessern langfristig die Export- und Expansionschancen mittelständischer Betriebe der Druck- und Verpackungsindustrie.


Um den wachsenden Anforderungen an einen Studiengang im Bereich der Printmedien entsprechen zu können, will die Hochschule der Medien ab Sommersemester 2018 (März 2018) einen englischsprachigen Bachelor-Studiengang mit dem Titel "Print Media Technologies" anbieten, der speziell für englischsprachige, ausländische Bewerberinnen und Bewerber konzipiert ist. Auch richtet sich der Studiengang an deutsche Bewerber mit internationalem Abitur oder an Bewerber mit guten Englischkenntnissen. Gleichzeitig wird das deutschsprachige Programm "Druck- und Medientechnologie" (Schwerpunkt Print) zum Wintersemester 2017/2018 eingestellt. 


Der englischsprachige Studiengang "Print Media Technologies" bietet die Perspektive, technische, betriebswirtschaftliche, sprachliche und soziale Kompetenzen miteinander zu verbinden. Der internationale Anspruch des Studiengangs beruht auf der Vermittlung interkultureller Kommunikationskompetenzen, auf der Lehre von ingenieurwissenschaftlichen Kenntnissen sowie auf der Entwicklung von Fähigkeiten zur Veränderung durch Innovationen in unterschiedlichen Technikbereichen der Druck- und Medienindustrie. 


Zu den strategischen Zielen des Studiengangs "Print Media Technologies" gehören die Bildung von Fach- und Führungskräften, die in einen internationalen Kontext agieren können, der Einsatz von neuen Lehr- und Prüfungsformen, die den Erwerb berufsqualifizierender Schlüsselqualifikationen im Rahmen international operierender Geschäftsfelder unterstützen und die Förderung des kulturellen, sozialen und hochschulpolitischen Austauschs. 


Die operativen Ziele setzen sich vor allem aus der Vermittlung fachspezifischer Kompetenzen zur eigenständigen Problemlösung, aus der Förderung des Ingenieurnachwuchses für die Druckmedien- und Verpackungsdruckindustrie und aus der Förderung der akademischen Bildung auf internationaler Ebene zusammen.


Die Herausforderung an den neuen Studiengang "Print Media Technologies" liegt in der Priorisierung relevanter medientechnischer Inhalte, die im internationalen Kontext in der Zukunft eine herausragende Stellung einnehmen werden. Dazu gehören u.a. Inhalte wie additive Fertigungsverfahren, dem sogenannten 3D-Druck, Digitaldrucksysteme mit den jeweiligen Workflow-Lösungen und die Post Press Technologies. 
Eine weitere Herausforderung stellt die individuelle, didaktische Betreuung von kulturell unterschiedlich geprägten Studierenden dar. Die didaktische Aufbereitung der Lehrstoffvermittlung soll die diversen sozio-kulturellen Lerngewohnheiten berücksichtigen.

 

Medienspezifische Kompetenzfelder 


Dabei spielt der Erwerb von medienspezifischen Fachkenntnissen die wesentliche Rolle. Die medienspezifischen Kompetenzfelder gliedern sich in vier Bereiche:


- Pre-Media (Graphic Media Design, Digital Photography, Pre-Press, CGI, Web Design, Programming, 3D - CAD und Multi-Channel Production) 


- Print Technologies (Commerical-, Packaging-, Industrial-, Digital- und Creative Printing, Media Production, Rapid Prototyping - Additive Manufacturing) 


- Post Press and Finishing (Post Press Technologies, Technical Product Design, Finishing, Surface Decoration, Coating Technologies) 


- International Management (Innovation Management, International Corporate Planning, Supply Chain Management, International Law, Human Resources, Project Planning usw.)


Ein vornehmliches Qualifikationsziel für Studierende mit ausländischen Wurzeln besteht darüber hinaus im Erwerb der deutschen Sprache. Die Studierenden sollen nach Abschluss des Studiums die deutschsprachigen Voraussetzungen für den Einstieg in den hiesigen Arbeitsmarkt erfüllen. Potenzielle Arbeitgeber für die zukünftigen Absolventen sind global operierende Unternehmen, internationale Verlage, Markenartikler und die Zulieferindustrie.


Gemäß dem Struktur- und Entwicklungsplan besteht das Hochschulziel in der konsequenten Stärkung und Förderung der Internationalisierung. Dieses Bestreben beruht auf zwei Säulen: Einerseits ist die Hochschule der Medien verpflichtet, sich in der internationalen Hochschul- und Forschungslandschaft zu positionieren, andererseits muss sie der Globalisierung in den Medienbranchen Rechnung tragen. 


Sowohl auf der Seite der Studienbewerber wie auch aus Sicht der späteren Arbeitgeber nimmt das Interesse an international orientierten Studienprogrammen massiv zu: Studienbewerber fragen gezielt nach Studienmöglichkeiten im Ausland und potenzielle Arbeitgeber erkundigen sich nach Fremdsprachenkenntnissen, Auslandserfahrung und interkultureller Kompetenz der Hochschulabsolventen. 
Informationen zum Studiengang sind auf der englischsprachigen Web-Site www.hdm-stuttgart.de/pmt zu finden.

 

Neuer Studiengang "Integriertes Produkt Design"

 

Ab Wintersemester 2017/2018 will die Hochschule einen weiteren Studiengang unter der Bezeichnung "Integriertes Produkt Design" anbieten, um die wachsende Nachfrage junger Menschen nach Gestaltungsinhalten zu entsprechen. Zusätzlich zu den existierenden designorientierten Studiengängen haben die Hochschulgremien entschieden, das Designportfolio im Bereich der Medien auszubauen und auf bereits vorhandene Kompetenzen zurückzugreifen.


Unter anderem ergibt sich aus der Verfügbarkeit der technischen Ausstattung der Fakultät "Druck und Medien"  die bisher ungenutzte Möglichkeit, zukünftigen designorientierten Studiengängen Zugang zu umsetzungsorientierten Techniken zu bieten. Es sind zwei Akzentuierungen geplant, welche die technischen Kompetenzen der bereits vorhandenen Studiengänge "Mobile Medien" und "Verpackungstechnik" einbeziehen. Dadurch kann ein umfassender Produktbegriff zum Studieninhalt werden, der das Produkt, die Verpackung und die virtuellen Erweiterungen umfasst, die integriert beim Design berücksichtigt werden sollten. 

 

Weiterbildende Studienangebote

 

Die Hochschule der Medien bietet weiterbildende Masterstudienangebote an zu aktuellen Themenbereichen wie Entrepreneurship oder Data Science. Dabei können einzelne Module oder ein ganzer Studiengang modular gewählt werden. Ebenso sind individuelle Weiterbildungen zu technischen Themen z.B. im Tiefdruck verfügbar. 

 

Aber auch wer direkt an den Bachelorabschluss "Print Media Technologies" seinen Master anschließen möchte, wird künftig an der Hochschule fündig: Als weiterführendes Bildungsangebot für den englischsprachigen Bachelorstudiengang entwickelt sie ein englischsprachiges Masterprogramm (Master of Engineering) in Zusammenarbeit mit der Ryerson University in Toronto/Kanada. Ein Doppelabschluss im Fachbereich "Packaging and Print" ist geplant und für 2018 avisiert.