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(10.11.2016 / saj)

KBA veröffentlicht Bericht zum dritten Quartal

Zweistelliges Wachstum mit bis zu 5% Vorsteuerrendite im Visier.

Mit einem guten dritten Quartal ist die Koenig & Bauer-Gruppe (KBA) ihren Wachstumszielen für 2016 bei Umsatz und Ergebnis deutlich nähergekommen. Im Konzern war der Auftragseingang nach neun Monaten mit 869,8 Mio. Euro um 1,2% höher als im starken Vorjahr. Die Neubestellungen übertrafen den um 22,3% auf 831,4 Mio. Euro gestiegenen Konzernumsatz um mehr als 38 Mio. Euro. Mit 613,3 Mio. Euro lag der Auftragsbestand Ende September um 2,7% über dem Vorjahr und sichert bereits die Auslastung der Werke bis ins Frühjahr 2017 hinein.  

 

Dazu der Vorstandsvorsitzende Claus Bolza-Schünemann: "Unter unverändert schwierigen konjunkturellen und politischen Rahmenbedingungen bewährt sich unsere verstärkte Fokussierung auf die Wachstumsmärkte 'Verpackungs- und Digitaldruck' und das Servicegeschäft. Noch erfreulicher als das beachtliche Umsatzwachstum ist die durch den hohen Periodengewinn im dritten Quartal ermöglichte deutliche Ergebnissteigerung. Mit einem operativen Ergebnis (Ebit) von 39,2 Mio. Euro und einem Vorsteuerergebnis von 34,9 Mio. Euro konnten wir die Neunmonatswerte des Vorjahres von 6,1 Mio. Euro Ebit bzw. 2,1 Mio. Euro EBT deutlich übertreffen. Alle Segmente haben mit positiven Quartals- und Neunmonatsergebnissen dazu beigetragen."  

 

Vor allem der im dritten Quartal gestiegene Gewinn bei Sheetfed stärkte die Ertragslage im Konzern. Auch das Segment "Digital & Web" leistete nach neun Monaten einen positiven Ergebnisbeitrag. Die Bruttomarge im Konzern erhöhte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 26,6 auf 30,4%. Das Konzernergebnis nach Steuern wird mit 32,5 Mio. Euro (2015: 2,4 Mio.) ausgewiesen, was einem Ergebnis je Aktie von 1,98 Euro (2015: 0,16) entspricht.  

 

Besserer Cashflow und gute Nettoliquidität

 

Vor dem umsatzstarken vierten Quartal sind die Vorräte vorübergehend um 69,6 Mio. Euro gewachsen. Trotz des gestiegenen Working Capitals verbesserte sich der Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit durch das deutlich positive Ergebnis auf –5 Mio. Euro (2015: –28,6 Mio.). Der freie Cashflow beläuft sich auf –17 Mio. Euro gegenüber –27,8 Mio.  vor zwölf Monaten. 


Ende September standen liquide Mittel von 158,9 Mio. Euro zur Verfügung. Nach Abzug der auf 11,4 Mio. Euro zurückgeführten Bankverbindlichkeiten beträgt die Nettoliquidität 147,5 Mio. Euro. Die Absenkung des Abzinsungssatzes für inländische Pensionen von 2,4 auf 1,3% belastete das Eigenkapital mit 33,3 Mio. Euro. Trotz des Konzerngewinns stieg es nur leicht von 258,4 Mio. auf 261,8 Mio. Euro. Dies entspricht einer Eigenkapitalquote von 25,8%.  


Positive Entwicklung in allen Segmenten

 

Im Segment "Sheetfed" wurde durch die Abkühlung der Konjunktur in China und anderen Exportländern mit 429,8 Mio. Euro der hohe Auftragseingang des Vorjahres (516,4 Mio.) wie erwartet nicht erreicht. Auch auslastungsbedingt längere Lieferzeiten und die erforderliche Preisdisziplin bremsten das Neumaschinengeschäft. Dagegen legte der Umsatz gegenüber 2015 um 17,5% auf 443,8 Mio. Euro zu. Der Auftragsbestand von 268,9 Mio. Euro Ende September sichert, wie es heißt, eine gute Beschäftigung der Bogenoffsetwerke bis weit ins erste Quartal 2017. Trotz der Drupa-Kosten und der Entwicklungsaufwendungen für eine digitale Bogendruckmaschine stieg der Segmentgewinn auf 17,3 Mio. Euro (2015: 10,1 Mio.).

 

Im Segment "Digital & Web" haben neben Bestellungen bei Rollenoffsetmaschinen weitere Aufträge von Hewlett-Packard für eine in Würzburg gebaute Digitaldruckanlage zum Anstieg des Auftragseingangs um 11,2% auf 100 Mio. Euro beigetragen. Der Umsatz stieg um 74,6% auf 110 Mio. Euro. Der Auftragsbestand blieb mit 60,3 Mio. Eucro auf einem "befriedigenden" Niveau. Obwohl Entwicklungsaufwendungen das Segmentergebnis belasteten, wurde mit einem Ebit von +0,6 Mio. Euro (2015: –12,2 Mio.) bereits nach neun Monaten das angestrebte positive Ergebnis erreicht.  

 

Gestiegene Bestellungen im Wertpapier-, Blech- und Kennzeichnungsdruck sowie im Druck flexibler Verpackungen führten im Segment "Special" zu einem Anstieg des Auftragseingangs um 29,9% auf 384,3 Mio. Euro. Der Umsatz wuchs um 22,3% auf 338,2 Mio. Euro. Der gegenüber 2015 um 38,1% höhere Auftragsbestand von 296,2 Mio. Euro soll eine gute Auslastung bis weit in das kommende Geschäftsjahr sichern. Für den gesamten Berichtszeitraum wird ein Ebit von 27,1 Mio. Euro ausgewiesen (2015: 15,6 Mio.).  

 

Hohe Exportquote und leichter Beschäftigungsanstieg

 

Mit 85,2% blieb die Exportquote auf dem hohen Vorjahresniveau. Das europäische Ausland trug mit 30,5%, Nordamerika mit 14, die Region "Asien/Pazifik" mit 29,2 sowie Lateinamerika und Afrika mit 11,5% zum Konzernumsatz bei. 


Ende September waren in der Gruppe 5332 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig, 47 mehr als im Vorjahr. Der höhere Personalstand resultiert aus der Konsolidierung des Anfang Juli übernommenen spanischen Stanzmaschinenherstellers Iberica AG S.A. mit 58 Mitarbeitern. Ohne Auszubildende, Praktikanten, freigestellte und Mitarbeiter in Altersteilzeit sank die Belegschaft auf 4808.  

 

Zuversicht in einem anspruchsvollen Marktumfeld

 

Wie der gesamte deutsche Maschinenbau spürt KBA die durch internationale Konflikte, Wirtschafts- und Finanzprobleme und politische Unsicherheiten gebremste Entwicklung der Weltwirtschaft. Die positive Geschäftsentwicklung in den ersten neun Monaten und die bereits heute gesicherte gute Auslastung bis weit ins Frühjahr 2017 hätten den Vorstand dennoch veranlasst, die schon im Halbjahresbericht nach oben korrigierte Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2016 nach neun Monaten nochmals anzuheben. 


Bei einem Konzernumsatz zwischen 1,1 und 1,2 Mrd. Euro hält das Management nunmehr eine EBT-Rendite von max. 5% für erreichbar.