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(09.11.2016 / saj)

Druckindustrie investiert wieder

Apenbergs Herbstprognose: Trotz harter Preis- und Marktbedingungen steigt der Optimismus - Die grafische Zulieferindustrie erwartet stabiles Geschäft auf Vorjahresniveau - Verpackungsdrucker schauen positiv in die Zukunft.

Die Print-Business-Herbstprognose von Apenberg & Partner ist eine  Topmanagement-Befragung bei Druckereien, Verpackungsdruckern und den grafischen Zulieferern. Auch im 14. Jahr der Befragung folgten 235 Unternehmen (Vorjahr: 203) dem Aufruf, an der Studie teilzunehmen.


Druckindustrie


Die Konsolidierungserwartungen des klassischen Druckmarktes setzen sich fort. Nahezu deckungsgleich mit den Vorjahresergebnissen glauben 37% an eine weitere Verkleinerung, 52% (wie Vorjahr) an gleichbleibende Marktverhältnisse, während 11% (Vorjahr: 10%) von einem Wachstum ausgehen. 
Auf ähnlichem Niveau sind die Erwartungen hinsichtlich der Jahresendergebnisse: Der Großteil (82%, Vorjahr: 89) erwartet mindestens gleichbleibende Ergebnissen im nächsten Jahr, 37% (Vorjahr: 42) rechnen sogar mit verbesserten Abschlüssen. Entsprechend positiv bleiben auch die Investitionsvorhaben der Druckereien (27%, Vorjahr: 31), besonders in der Druckvorstufe (83%). Zudem plant erneut nahezu die Hälfte der Teilnehmer einen Ausbau ihrer Wertschöpfungskette. 


Der Preiskampf scheint sich 2017 auf Einkaufsseite etwas abzumildern, nur noch 23% (Vorjahr: 55) rechnen mit höheren Lieferantenpreisen. Dennoch sorgen sich vor allem die Bogenakzidenz- (33%) und Zeitungsdrucker (40%) sowie die Vorstufendienstleister (33%). Allgemein bleibt eine große Sorge (38%), dass die Abnehmerpreise weiter sinken, besonders bei den Akzidenzdruckern im Bereich Rollenrotation (56%) und Digitaldruck (69%). Jedoch rechnet der Industriezweig 2017 eher mit Personaleinstellungen (34%, Vorjahr: 23) als mit -kürzungen (23%, Vorjahr: 27).


Grafische Zulieferer


Die Zulieferer der grafischen Industrie rechnen, wie im Vorjahr, mit stabilen bis positiven Marktentwicklungen im Jahr 2017 (79%), die Fachhändler befürchten jedoch eher einen Markteinbruch (46%). Auch beim Personalbestand wird überwiegend von Stabilität ausgegangen (67%, Vorjahr: 35). Die Preispolitik scheint sich etwas zu entspannen: Nur noch ein Viertel (Vorjahr: 37%) rechnet mit höheren Einkaufspreisen seiner Lieferanten, gleichzeitig glauben nur noch 16% (Vorjahr: 28) an Verluste hinsichtlich ihrer derzeitigen Verkaufspreise. Auch hier sind die Fachhändler die größten Skeptiker unter den Zulieferern (38% für höhere Einkaufs-, 31% für niedrigere Verkaufspreise). 


Die Investitionsfreude der Zulieferer bleibt hoch (39%), besonders bei den Druckmaschinenherstellern (65%). Hinsichtlich der Wertschöpfungskette planen die Teilnehmer ebenfalls mit einem gleichbleibenden Niveau (77%, Vorjahr: 57) oder einem Ausbau (23%, Vorjahr: 39). Hervorstechend ist die mehrheitliche Erwartung an eine Ergebnisverbesserung im nächsten Jahr (57%, Vorjahr: 39), was jedoch wiederum primär seitens der Druckmaschinenhersteller (90%) zu verzeichnen ist.


Verpackungsdruck


Die Verpackungsdrucker haben divergente Prognosen für ihr Business im nächsten Jahr: Es wird ein weitestgehend stabiler (61%, Vorjahr: 58) oder noch wachsender Markt (31%, Vorjahr: 21) erwartet, ebenso stabile Lieferantenpreise (70%, Vorjahr 55). Demgegenüber erwarten die Verpackungsdrucker aber härtere Preisverhandlungen auf Kundenseite und schlechtere Abnehmerpreise (42%, Vorjahr: 31). Davon scheinen laut Teilnehmerantworten besonders die Drucker im Bereich flexibler Verpackungen (56%) betroffen zu sein. Wie im Vorjahr rechnet ein Viertel der Teilnehmer mit schlechteren Jahresergebnissen 2017, die Hälfte (Vorjahr: 45%) plant aber mit besseren Ergebnissen. 


Deutlich zugenommen hat die Investitionsbereitschaft (46%, Vorjahr: 34) sowie das Vorhaben, die Wertschöpfungskette zu erweitern (63%, Vorjahr: 38), dies insbesondere bei den Faltschachteldruckern (83%). Hinsichtlich der Personalpolitik zeigt sich erneut eine hohe Divergenz der Teilnehmer: Während 38% (Vorjahr: 20) das kommende Jahr mit einer Aufstockung ihres Personals planen, befürchten 34% (Vorjahr: 21) hier Kürzungen vornehmen zu müssen, besonders die Etikettendrucker (50%).


Teilnehmer


Auch in diesem Jahr folgten 235 (Vorjahr: 203) Unternehmen dem Aufruf, an der Befragung teilzunehmen. 93% aller zurückgesendeten Fragebogen wurden von Vorständen und Geschäftsführern beantwortet, 7% der Antworten stammten aus anderen Bereichen. Mit 114 Unternehmen bildete die klassische Druckindustrie erneut die größte Teilnehmergruppe, gefolgt von den grafischen Zulieferern mit 63 teilnehmenden Unternehmen. 


Auch die Gruppe der Verpackungsdruckereien konnte mit 58 Teilnehmern wieder als eigenständige Branche dargestellt und nach den Produktgruppen "Etiketten", "Faltschachteln" und "flexible Verpackungen" differenziert werden.