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(06.10.2016 / saj)

Weichen für die Zukunft stellen

Die Firma Staudigl-Druck in Donauwörth hat - wie gemeldet wird - allen Grund, optimistisch in die Zukunft zu blicken: Sie hat die letzten Monate genutzt, um ihre Arbeitsprozesse zu optimieren, und damit die Weichen auf weiteres Wachstum zu stellen.

Um dieses Ziel zu erreichen hat das Unternehmen viel Geld in die Hand genommen: Knapp 10 Mio. Euro flossen in den vergangenen zwei Jahren in Gebäude und neue Techniken. Die Firma stellt sich dem stetigen Wandel in Richtung "Industrie 4.0".


"Mit rd. 200 Mitarbeitern ist die Firma Staudigl-Druck einer der großen Anbieter für Bogendruck in Deutschland. Knapp 10% der Belegschaft sind Auszubildende in sechs verschiedenen Lehrberufen. Wir beschäftigen Menschen aus sieben Nationen und setzen auf eine gute Mischung aus Jung und Alt, Frauen und Männern. Ein Drittel der Führungskräfte sind bei uns Frauen", sagte Geschäftsführer Peter Mehrer anlässlich eines  Firmenevent.


Die Entwicklungen seit der globalen Wirtschaftskrise haben gezeigt, dass insbesondere der Umgang mit immer "kurzzyklischer schwankenden" Märkten ein Schlüsselfaktor für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen ist. Anpassungsfähigkeit und Flexibilität sind Voraussetzungen, um auch mit diesen Anforderungen erfolgreich zu sein. Durch die neuen Investitionen und auch Innovationen, die bei Staudigl-Druck wieder implementiert wurden, könne noch schneller und flexibler auf die Anforderungen des Marktes reagiert werden. 


Durch die datentechnische Vernetzung der Produktionsanlagen mit einem MIS-System (Management Information System) lässt sich jederzeit feststellen, welchen Status die Aufträge haben und ob die bereitgestellten Kapazitäten ausreichend sind. Auch werden Materialverfügbarkeit online abgeglichen, automatische Bestellvorschläge übermittelt und mit in die Planung aufgenommen.


Mit der Inbetriebnahme zweier neuer Produktions- und Lagerhallen mit je 1500 qm, eine davon bietet durch ein automatisch verschiebbares Regalsystem 2700 zusätzliche Palettenstellplätze, wurde die Anzahl der Standorte von Staudigl-Druck in Donauwörth halbiert. Die neuen Hallen schließen direkt an den Stammsitz an und verschlanken die Produktionsprozesse. Jedes Werk werde nun optimal versorgt und genutzt - lange Wege, Zeitverlust und hohe Transportkosten gehören der Vergangenheit an. Dieses Mehr an Raum und die Prozessoptimierung sind auch Voraussetzung für künftiges Wachstum. Um den sich bereits abzeichnenden Umsatzzuwachs bewältigen zu können, wurde auch in neue Techniken investiert.


Als wichtigste Investitionen werden genannt: Zwei neue Druckmaschinen, eine Manroland 905 XXL inkl. Lackwerk, ausgerüstet mit Inline-Farbmessung, Inline-Register und Echtzeitanalyse jedes gemessenen Druckbogens, und eine Heidelberger Speedmaster XL 106 im 3b-Format, eine weitere Latex-Digitaldruckmaschine, eine neue Schneideanlage, und eine Plakat-Konfektionierungsanlage sind installiert worden. Eine speziell für Staudigl-Druck entwickelte Wire-O-Bindeanlage soll in den nächsten Wochen dazukommen.


Somit sorgen zwei - wie es heißt - gleichwertige Maschinen im 8er-Format inkl. Dispersionslackwerk für die Produktionssicherheit, die Inline-Messung gewährleiste höchstes Qualitätsniveau. Der Kalendermarkt ist trotz aller Elektronik immer noch sehr stabil. Großformatige Bildkalender werden auch in Zukunft Wohnzimmer schmücken. 


Eine Erweiterung im Produktportfolio: In naher Zukunft werden mit einer neuen Anlage auch höchst professionell sogenannte Wochenkalender, aber auch Booklets, Straßenkarten, Wanderkarten, Lehrbücher, Liederbücher, technische Handbücher usw. hergestellt. Produkte bis zu einer Stärke von 2,3 cm und 300 Seiten Umfang je nach Grammatur lassen sich darauf in Wire-O-Bindung produzieren. 


Das Geschäftsfeld "Plakat" profitiert vor allem von den großformatigen Druckmaschinen im Offset- und Digitaldruck. So druckt die neue Roland 905 (1310 mm x 1870 mm) nicht nur schneller, sondern auch umweltverträglicher. Verkürzte Rüstzeiten sorgen für weitere Zeitersparnis, während Inline-Farbmessung und Echtzeitanalyse des Drucks Einsparungen bei Makulatur, Farbe und Chemie ergeben. Hochgerechnet über alle Maschinen sollte es möglich sein, allein 1,6 Mio. Makulaturbogen und 3,4 t Farbe pro Jahr einzusparen. 1 Mio. Bogen weniger bedeutet gleichzeitig 500 t Einsparung an CO2-Emissionen.


Weiteren Kundennutzen bietet die Plakat-Konfektionierungsanlage. In monatelangen Tests und Versuchsreihen wurde gemeinsam mit der Papierfabrik Ahlstrom Osnabrück GmbH eine neue Papiersorte entwickelt, die den Zugspannungen in Motivwechslern bei Citylight-Boards gewachsen ist, und somit eine Plastifizierung überflüssig macht. Das Material wurde mittlerweilen auch von den Großen der Branche - Ströer Media Deutschland und Wall - getestet, abgesegnet und zertifiziert. 


Vorteil: Kompletter Wegfall des Arbeitsganges "Laminierung" und wenigerUmweltbelastung durch Plastik. Da die Verklebung mehrteiliger Plakate jetzt vollautomatisch auf der Konfektionierungsanlage im Hause stattfindet, verkürzt sich die Produktionszeit für Citylightboards um eine ganze Woche.


Kürzlich hatten Kunden und Gäste die Gelegenheit, sich bei Betriebsführungen umzusehen und auch Einblicke in ein neues, junges Geschäftsfeld zu erhalten: die Werbetechnik. Bisher schon produzierte Staudigl-Druck Fototapeten, Fenster- oder Fußbodenaufkleber, Displays und Banner. Jetzt kommen Flyer hinzu. Längst nicht nur Papier wird bedruckt, sondern auch Karton, Planen, Metall, Glas und Kunststoffe. 
Und das sei erst der Anfang, eine Grundausstattung sozusagen, in diesem noch für das Unternehmen sehr jungen Geschäftsfeld. Wer komplexe Abwicklungs- und Lieferformen benötiget, der werde in bewährter Manier betreut. In diesem Geschäftsfeld sei es aufgrund der Komplexität erforderlich, den Kunden bereits bei der Produktentwicklung beratend zur Seite zu stehen. 


Allerdings gibt es hier auch einen großen Markt für Standardprodukte. Staudigl-Druck entwickelt diese Produkte und bietet heute, unter der Marke Picapoint, eine Einkaufsmöglichkeit im Internet an. Diese gehört zu 100% Staudigl-Druck und ist ein neuer Vertriebsweg, der in den letzten Jahren intern aufgebaut wurde und mittlerweile absolut professionell funktionieren soll.


Den unternehmerischen Mut des Unternehmerehepaares Peter Mehrer und Brigitte Steiger-Mehrer würdigte für die Stadt Oberbürgermeister Armin Neudert. Er lobte die Initiativen und die Investitionen. "Beeindruckend" nannte Vize-Landrat Reinhold Bittner das, was am Schützenring entstanden ist.