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(04.10.2016 / saj)

Neue FFG 618 bei Model

Ein höheres Auftragsvolumen an kleinformatigen Verpackungen bei gleichzeitig zunehmend geringeren Auftragsgrößen hat Model in Zagreb dazu veranlasst, eine hoch automatisierte Bobst FFG 618 zu installieren - eine Maschine für die Verarbeitung von Shelf-Ready-Verpackungen

Durch Investitionen und Prozessoptimierungen hat Model in Zagreb/Kroatien in den letzten fünf Jahren das Produktionsvolumen mehr als verdoppelt. Durch die jüngste Investition in die Bobst FFG 618 profitiert das Unternehmen von dem wachsenden Markt für kleinformatige Shelf-Ready- Verpackungen.


 "Wir benötigten eine neue Maschine, um die Produktivität zu erhöhen und die Qualität weiter zu optimieren", so Franjo Skok, Produktionsleiter und Vorstandsmitglied von Model Pakiranja d.d., der Niederlassung der Model Group in Kroatiens Hauptstadt Zagreb. "Wir produzieren sehr viel Shelf- Ready-Verpackungen mit weiß gestrichenen Papieren, drei Farben, mit Perforation und Aufreißlasche. Das ist ein neuer Trend, und für eine effiziente Produktion brauchten wir die Bobst FFG 618."


Das Werk arbeitete bereits mit einer FFG 924 Midline, zwei Druck-Stanzlinien von Bobst sowie mit Faltschachtel-Klebemaschinen des gleichen Herstellers. Um den zunehmenden Bedarf an kleinformatigen Verpackungen in geringeren Auftragsgrößen decken zu können, wurde eine leistungsfähige Maschine für schnelle Auftragswechsel bei niedrigem Personalbedarf benötigt. "Model investiert stets in hochwertige Maschinen mit einem hohen Automatisierungsgrad", so Skok. "Jede Maschine muss qualitativ hochwertige Schachteln mit hoher Produktivität herstellen."


Die Gruppe entschied sich für die neueste Bobst FFG 618 in Kombination mit einem roboterbasierten Prefeeder und Palettierer von Dücker. "Dies ist eine vollautomatische Produktionslinie. Es ist die erste Linie dieser Art in dieser Region und erst der vierte Robot-Prefeeder in Europa", sagt Skok. "Wir haben fünf FFG 618 innerhalb der Model-Gruppe und kennen die Maschine daher sehr gut. Wir haben auch andere Lieferanten geprüft, aber Bobst hat die beste Lösung. Außerdem schätzen wir auch den guten Service, die Ersatzteilverfügbarkeit und das Schulungsangebot für unsere Mitarbeiter. Eine derartige Unterstützung ist bei der Installation neuer Maschinen sehr wichtig."

 

Schneller Auftragswechsel


"Neben einer Produktionsgeschwindigkeit von bis zu 26.000 Bogen/Std. waren die kurzen Rüstzeiten der FFG 618 für uns besonders wichtig", so Skok. "Oft haben wir kleine Auftragsgrößen, darum ist ein schneller Auftragswechsel unabdingbar. Ein schneller Messerwechsel ist für uns aufgrund der Produktvielfalt ebenfalls ein wichtiges Kriterium." Mit der Verlagerung sämtlicher kleinformatiger Dreifarbenaufträge auf die FFG 618 produziert die Linie im Vergleich zur Midline 924 heute fast doppelt so viele Verpackungen pro offene Stunde. Skok erwartet in den nächsten sechs Monaten eine weitere Produktivitätssteigerung.


Neben der höheren Produktivität bei kleinen Auftragsgrößen und kleinformatigen Verpackungen ist die neue FFG 618 nach Herstellerangaben auch eine sehr energieeffiziente Maschine. Aufgrund der Arbeitsbreite und der modernen Antriebe ist der Energiebedarf bei jedem produzierten Quadratmeter auf der FFG 618 um ca. 50% geringer im Vergleich zur Midline 924. In Zeiten steigender Energiekosten sind solche Einsparungen mit Blick auf die Rentabilität sehr wichtig. 

 

Neue Wege


Initiativen erfolgen im Rahmen des kontinuierlichen Verbesserungsprogramms der Gruppe, MTS, das vom CEO Dr. Daniel Model getragen wird. Mit der Investition in die neue FFG 618 konnte der Workflow auf den 20.000 qm des Werkes neu gestaltet werden. Das neue Layout erlaubt auch die Installation einer komplett neuen BHS-Wellpappenanlage noch in diesem Jahr. Durch die neue Anordnung der Maschinen und einige Veränderungen im Werk will man die vorhandene Wellpappenanlage nutzen können, bis die neue mit voller Produktionsleistung läuft. "Wenn die neue Wellpappenanlage läuft, werden wir Logistik davor und dahinter haben und dadurch einen besseren Materialfluss", sagt Skok.


Mit einer Produktionssteigerung von 100 m/Min. gegenüber der heutigen Wellpappenanlage soll die BHS-Anlage nicht nur eine höhere Produktivität besitzen, sondern auch deutlich effizienter sein, da sie bei gleichem Energiebedarf 22% mehr Quadratmeter produziert als die heutige Anlage. Mit 2,50 m Arbeitsbreite wird sie auch breiter als die heutige Anlage sein. Das erhöht auch die Flexibilität und hilft dem Werk, seine anspruchsvollen Ziele für die Produktivitätssteigerung zu erreichen. 


"Wir konzentrieren uns auf den Markt und unsere Kunden. Wir wollen ein Partner sein, der eine breite Palette von Produkten anbieten kann", so Skok, für den absolute Liefertreue eine Schlüsselkompetenz ist. "Model produziert qualitativ hochwertige Produkte und wir halten unsere Lieferversprechen. Natürlich sind Preise immer ein wichtiges Thema, aber Models Philosophie ist es, immer die Qualitätsanforderungen und die Erwartungen an Liefertermine zu erfüllen. Das ist ein wesentlicher Grund, warum sich unsere Umsätze in den letzten vier Jahren verdoppelt haben."

 

Tatsächlich hat das Werk in den ersten zehn Monaten des letzten Jahres 52 Mio. qm Wellpappe verkauft, verglichen mit 29 Mio. im Jahr 2011, als ein neues Managementteam seine Arbeit aufgenommen hat und das MTS-Programm gestartet wurde. Die Verdopplung der Absatzzahlen konnte nur mit zusätzlichem Personal erreicht werden - aktuell hat das Werk 157 Mitarbeiter. "Der größte Zuwachs konnte jedoch durch die neuen Anlagen und durch den neuen Managementansatz erreicht werden. Das MTS-Programm ist ein wesentlicher Bestandteil davon." Laut Skok soll dieses Wachstum weitergehen: "Model Zagreb hat wesentlich mehr Potenzial, und ich glaube, wir haben erst 50% erreicht. Dieses Jahr werden wir die neue Wellpappenanlage in Betrieb nehmen und 2018 wollen wir 80 Mio. qm Wellpappe pro Jahr verkaufen." 

 

Gemeinsam mit den Kunden wachsen


Die Geschichte des Werks reicht zurück bis ins Jahr 1948 und repräsentiert die lange Tradition der Wellpappenherstellung in der Region. Ursprünglich gab es drei verschiedene Standorte in Zagreb, einer davon im Zentrum der Stadt. Diese wurden Mitte der 90er-Jahre am heutigen Standort zusammengeführt. 2001 wurde das Werk von der Model-Gruppe übernommen und bedient jetzt Kunden in Kroatien, Ungarn, Slowenien, Bosnien, Serbien und seit letztem Jahr in Österreich. Slowenien ist ein wichtiger Markt für weiße Ware, während im neu gewonnenen Markt "Österreich" die Verkäufe von Lebensmittelverpackungen zunehmen. 


Der Eintritt in den österreichischen Markt sei für das Werk in vielerlei Hinsicht sehr nützlich gewesen, sagt Skok. "Er hat einen hohen Qualitätsstandard und das ist gut für uns, weil wir dadurch die Qualität unserer Produktion ständig verbessern müssen. Wir entwickeln Verpackungen mit unseren Kunden zusammen, was sehr wichtig ist. Wir haben Mitarbeiter hier, die für unsere Kunden die Verpackungsentwicklung betreiben, und so wie unsere Kunden wachsen, wachsen wir mit ihnen." 

 

Lokaler Service


Der Umstieg von einer alten, größtenteils manuellen Maschine zu einer modernen FFG-Linie mit Automatisierung des gesamten Materialflusses erfordert ein Umdenken der Maschinenführer. Sie sahen sich mit vielen Herausforderungen konfrontiert. Skok: "Es war ein völlig neues Konzept für sie, sowohl die Maschine selbst als auch die Automatisierung des Materialflusses. Die neue Technologie machte ihnen Angst, aber heute sind sie damit völlig vertraut. Wir haben junge Maschinenführer eingesetzt, die zwar nicht so viel Erfahrung haben, aber dafür offen für neue Ideen sind."


In einer solchen Situation ist die Unterstützung, die die Maschinenführer erfahren, ein wichtiger Faktor für die erfolgreiche Inbetriebnahme einer neuen Anlage. Das Training erfolgte vor Ort durch Instruktoren von Bobst Lyon, wo die FFG 618 entwickelt und gebaut wird, und durch Instruktoren von Bobsts Serviceniederlassung in Brno (Tschechische Republik). Fünf solcher Maschinen in der Model-Gruppe bedeuten auch, dass Maschinenführer unter den Werken ausgetauscht werden konnten, um die Erfahrungen zu teilen.


Model und Bobst würden eine sehr gute Partnerschaft pflegen, so Skok. Durch das Verständnis dafür, was Model Zagreb erreichen wollte, konnte das Bobst-Team vor Ort einen individuell angepassten Schulungs- und Trainingsplan entwickeln. "Sie haben uns geholfen, einen bedeutenden Mentalitätswechsel herbeizuführen. Die Maschine ist mit viel Elektronik ausgestattet, aber die Maschinenführer haben heute Vertrauen in die Maschine", sagt Skok, der gleichzeitig die Ersatzteilversorgung und die technische Unterstützung durch die Niederlassung in Brno lobt:


"Wir haben wirklich keine Probleme mit den Bobst-Maschinen. Außer für regelmäßige Servicearbeiten brauchen wir Brno nicht anzurufen. Aber wenn wir dann anrufen, ist es wichtig, eine gute Unterstützung zu bekommen. Wir bevorraten nicht viele Ersatzteile selbst, sondern rufen Bobst in Brno an, und die Teile treffen bei uns sehr schnell ein. Unser Ansprechpartner dort spricht auch Kroatisch, was sehr hilfreich ist."