Kleine Ursache, große Wirkung: Die winzigen Edelstahldüsen im neuen Direct-to-Object- Inkjet-Drucksystem erlauben ein direktes Bedrucken dreidimensionaler Objekte. Die Düsen in den Druckköpfen – die ihrerseits gerade einmal so groß sind wie ein Satz Spielkarten – bedrucken Objekte von der Größe eines Flaschendeckels genauso wie solche, die den Umfang eines Football-Helms haben. Sie drucken auf Plastik, Metall, Keramik und Glas. Zusätzliche Etiketten können damit hinfällig werden.

"Diese Erfindung ermöglicht es erstmals, individualisierte Produkte schnell und unkompliziert herzustellen – das ist enorm wichtig in einer Zeit, in der Kunden immer stärker nach personalisierten Angeboten verlangen", sagt Brendan Casey, Vice President of Xerox Engineering Services. "Stellen Sie sich z.B. einen Sportfan vor, der direkt nach dem Spiel einen personalisierten Ball aus dem Stadion nach Hause bringt. Gleiches gilt, wenn er so etwas auch im Geschäft bekommt – und dabei die Auswahl unter hunderten verschiedenen Artikeln hat, die er personalisieren lassen kann."

Der Hersteller nutzt erweiterte Bildqualitätsalgorithmen zur Steuerung der mikroskopisch kleinen Düsen, die nicht einmal halb so breit sind wie ein Haar. Diese tragen die Tinte aus einer Distanz von ca. 6 mm auf dem jeweiligen Objekt auf. Dabei kann das Drucksystem sowohl glatte als auch raue Oberflächen bedrucken. Leichte Krümmungen sollen ebenso wenig ein Problem sein wie Stufungen. Die Auflösung reicht von 300 bis 1200 dpi. Das Direct Drucksystem schafft bis zu 30 Objekte/Std. und kann je nach Produktionsanforderung skaliert werden.

"Die wahre Innovation besteht darin, dass von nun an Dinge mit Krümmungen und Kurven bedruckt werden können, wie etwa Wasserflaschen aus Stahl – aber ohne den Aufwand und die Kosten analoger Druckverfahren wie Flexo- oder Siebdruck", so Wayne Buchar, Chief Engineer, Xerox Engineering Services.

Weitere Merkmale 

Die Druckdüsen sind nach Herstellerangaben mit nahezu allen Arten von Tinte in jeder Zusammensetzung kompatibel – wie etwa lösungsmittel-, wasserbasierte oder UV-Tinte. Sie funktionieren bei Temperaturen bis 140°C und kämen auch mit anspruchsvollen Spezialtinten zurecht.

Die innovative Konzeption beinhaltet ein flexibles Design für die Träger, sodass die entsprechenden Objekte problemlos gewechselt werden können. Die Software gewährleistet laut Xerox eine präzise Registrierung sowie eine branchenweit unerreichte Farbkalibrierung. Das neue Drucksystem erschließe Anwendern aus zahlreichen Branchen attraktive Wertschöpfungspotenziale.

- Im wettbewerbsintensiven Einzelhandel, in dem Online-Anbieter mit Filialbetreibern um die Gunst der Kunden streiten, biete das Drucksystem dem Anwender durch seine leichte Bedienbarkeit und Spaß beim Zusehen eine Vielzahl von Vorteilen. Niedrige Kosten gehörten ebenso dazu wie besonders attraktive Angebote, die das Kundeninteresse sichern.

- Anbieter, die eine Vielzahl von Märkten bedienen, zentralisierte Druckdienstleister oder Distributoren – ganz gleich, ob online oder stationär – können Kleinstauflagen individualisierter Produkte realisieren.

- Jeder Verpackungsdesigner und -anbieter ist bestrebt, den Aufwand und die Kosten für Etiketten zu eliminieren und stattdessen problemlos personalisierte Verpackungen herstellen zu können. Die neue Lösung kann aufgrund ihrer flexiblen Architektur sogar mit einem Förderband ergänzt werden.

Als maßgeschneiderte Lösung wird das Drucksystem auf Anfrage hergestellt. Xerox kooperiert dabei unmittelbar mit den Interessenten, um dadurch jede individuelle Anforderung an die Konfigurierung erfüllen zu können. Der Preis beginnt in den USA bei 145.000 Dollar, variiert aber je nach Konfiguration und Ausstattung.

Das System ist am Stand Nr. 1625 auf der Graph Expo, der größten Fachmesse für Graphic Arts, vom 25. bis 28. September in Orlando/Florida zu sehen. Die Lösung wurde bereits mit dem "2016 Must See ‘EMS Award" in der Kategorie "Future of Print" ausgezeichnet. Die Jury bewertet jährlich Neuprodukte, die auf der Graph Expo ausgestellt werden.