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(25.08.2016 / saj)

Weiterverarbeitung wird optimiert

In Bad Vöslau, 20 km südlich von Wien, wird derzeit ein besonderes Projekt in der Printbranche realisiert. Grasl Fair-Print optimiert dabei u.a. die Druckweiterverarbeitung durch Beratungs-Know-how und Gesamtkonzept von Heidelberg.

Die österreichischen Druckereien Agensketterl, AV+Astoria und Grasl Fair-Print haben ihre Produktion unter einem Dach zu einer der größten Akzidenzdruckereien im deutschsprachigen Raum zusammengeführt. Dabei treten die Firmen am Markt selbstständig auf, die gemeinsame Produktion findet am Standort in Bad Vöslau statt. 


"Mit diesem Schritt haben wir eine Unternehmensgröße erreicht, die uns wettbewerbsfähig macht und mit der wir gemeinsam unsere Aktivitäten in Österreich ausbauen können", sagt  Walter Grasl, Geschäftsführer von Grasl Fair-Print. "Dafür suchten wir auch nach einer Lösung für eine gemeinsame Weiterverarbeitung. Dabei wurden einige Bereiche durch Investitionen in innovative Maschinenkonzepte gänzlich neu aufgestellt, um eine wirtschaftliche und effiziente Produktion zu ermöglichen." Das Bild zegt ihn rechts mit Roland Spatt, Geschäftsführer der Heidelberger Druckmaschinen Austria Vertriebs GmbH. 

 

 Den Zuschlag für die Falztechnik erhielt Heidelberg, wie es heißt, da hier zuerst eine sehr intensive Beratung erfolgte und über alle drei Druckereien auf Grundlage von existierenden Auftragsauswertungen, der jeweiligen Jobstrukturen und der Auflagenhöhen ein Gesamtkonzept entwickelt wurde. Aus ehemals 16 Falzmaschinen sind nun acht geworden, darunter zwei neue Hochleistungsfalzanlagen des Typs Stahlfolder TX 96 mit dem innovativen PFX-Anleger und zwei Stahlfolder TH 66. Im September soll noch ein neues  Pace-Cuttingsystem von Polar folgen, um auch im Prozessschritt "Schneiden" optimal aufgestellt zu sein.


200 Mio. Falzbogen im Jahr


Seit April sind alle neuen Maschinen am Standort in Bad Vöslau installiert. Grasl zieht eine erste Bilanz: "Bereits bei der Vorstellung des PFX-Palettenanlegers auf der Drupa 2012 habe ich das Potenzial dieser neuen Technologie erkannt." Zum Einsatz kommt das gleiche Prinzip wie bei einem Druckmaschinenanleger. Die Bogen geraten geschuppt in den Anleger und darüber hinaus auch geschuppt ins Falzwerk, was für einen hohen Durchsatz sorgt, der um bis zu 50% höher sein soll als bei einer konventionellen Kreuzbruchproduktion. 


"Auf den beiden Stahlfolder TX 96 verarbeiten wir alle 16-seitigen Signaturen. Was bisher acht Maschinen bewältigt haben, schaffen jetzt diese beiden Maschinen. Sie können mühelos mit dem hohen Ausstoß unserer Druckmaschinen mithalten, wir haben einen schnelleren Auftragsdurchlauf und es entfallen auch Arbeiten am Wochenende. Drei Bediener, die durch die hohe Automatisierung bestens unterstützt werden, sind für beide Maschinen eingesetzt." Zudem zeigt sich Grasl von der Laufleistung - 15.000 bis 20.000 Bogen/Std. bei geringster Maschinengeschwindigkeit - und der hohen Verfügbarkeit und stabilen Produktion begeistert.

 

Die beiden Stahlfolder TX 96 sind über den Prinect Postpress Manager in den Workflow der vollstufigen Druckerei integriert. Damit werden arbeitsgenaue Daten über Mengen und Zeiten in Echtzeit erhältlich.

 

Falzarbeiten für Mehrfachnutzen, Vielfachleporello oder Spezialanwendungen werden auf den beiden neuen Stahlfolder-TH-66-Anlagen produziert. Wie auch bei den Druckmaschinen gibt es für die Weiterverarbeitung einen präventiven Wartungsplan des Maschineneherstellers, um Stillstandszeiten zu vermeiden. "Wir verarbeiten 200 Mio. Falzbogen pro Jahr, und das von Heidelberg ausgearbeitete Gesamtkonzept passt genau auf unsere Anforderungen nach höchster Produktivität und kurzen Rüstzeiten, so dass wir unseren Kunden bei vielen Produkten eine Lieferung am gleichen Tag – just-in-time – garantieren können."

 

Prozessoptimierung geht voran


Für Grasl Fair-Print steht der Kunde im Mittelpunkt, produziert wird nach dem Leitmotto "Fair zu Mensch & Umwelt." Beliefert wird im Großraum Wien sowie in ganz Österreich und über die Grenzen hinaus. Über 180 Beschäftigte stellen Werbedrucke aller Art sowie Bücher, Geschäftsberichte und Kataloge her. Gearbeitet wird in drei Schichten. Im Drucksaal stehen 38 Werke in den Formaten 35 x 50, 70 x 100 und 100 x 145 – sowohl von Heidelberg als auch von anderen Herstellern. 


Walter Grasl hat bereits die nächsten Projekte in der Umsetzung – zum einen soll die Vernetzung der Weiterverarbeitung weiter ausgebaut werden, z.B. mit der Remote-Fähigkeit der neuen Falzmaschinen, um eine Fernwartung umsetzen zu können. Neben der Transparenz der Produktionsdaten sollen zum anderen auch die Logistikprozesse rund um die Falzmaschinen optimiert werden. 


"Wir wollen unsere Kunden durch schnelle Prozesse, mit dem richtigen Know-how und einer hochwertigen Qualität der Druckprodukte jedes Mal aufs Neue begeistern", erklärt er und will damit seine Vision einer integrierten und prozessautomatisierten Druckerei Schritt für Schritt umsetzen.