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(11.08.2016 / saj)

KBA hebt Prognosen an

Bei der Koenig & Bauer-Gruppe (KBA) prägten neben der erfolgreich verlaufenen Branchenleitmesse Drupa gute Auftrags-, Umsatz- und Ergebniszahlen das zweite Quartal 2016.

Im Konzern lag der Auftragseingang von April bis Juni mit 352,5 Mio. Euro um 17,2% über der Vorjahresperiode, obwohl in den Quartalszahlen nur etwa ein Drittel der zur Drupa in dreistelliger Millionenhöhe erteilten Aufträge enthalten ist. Der Nachholeffekt sorgt für zusätzliche Impulse im zweiten Halbjahr, denn traditionell bucht KBA nur vollständig dokumentierte und finanziell abgesicherte Aufträge ein. 

 

In den ersten sechs Monaten waren die Neubestellungen auf Konzernebene mit 618,8 Mio. Euro um 1,9% höher als im starken Vorjahr. Im gleichen Zeitraum stieg der Umsatz im Vergleich zu 2015 um 29,7% auf 553,9 Mio. Euro und der Auftragsbestand um 7% auf 639,8 Mio. Dazu Vorstandsvorsitzender Claus Bolza-Schünemann: "Dies ist ein gutes Polster für die zweite Jahreshälfte und gibt uns ausreichend Sicherheit, trotz der bestehenden konjunkturellen und politischen Turbulenzen unsere Geschäftsziele für 2016 zu erhöhen. Wir erwarten nunmehr eine EBT-Rendite von rd. 4% bei einem Konzernumsatz zwischen 1,1 und 1,2 Mrd. Euro."

 

Der Mehrumsatz von fast 30% gegenüber 2015, die gute Auslastung der Werke und Kosteneinsparungen aus dem zu Jahresbeginn abgeschlossenen Restrukturierungsprogramm wirkten sich trotz hoher Drupa- und Entwicklungskosten positiv auf die Ertragslage nach sechs Monaten aus. Dem erzielten Ebit von +20,7 Mio. Euro in der aktuellen Berichtsperiode stand im Vorjahr noch ein Verlust von –8,3 Mio. Euro gegenüber. Bei einem leicht negativen Zinsergebnis von –2,9 Mio. Euro wird ein Vorsteuerergebnis (EBT) von +17,8 Mio. Euro ausgewiesen. Das Konzernergebnis nach Steuern erreicht +17,2 Mio. Euro (2015: –9,3 Mio.), was einem Ergebnis je Aktie von 1,05 Euro (2015: –0,55) entspricht.  

 

Im größten Segment, "Sheetfed", brachte Düsseldorf für das Unternehmen Aufträge in dreistelliger Millionenhöhe. Rund ein Drittel dieser Bestellungen wirkte bereits im zweiten Quartal, die restlichen werden im weiteren Jahresverlauf eingebucht. Mit 290,8 Mio. Euro erreichte der Auftragseingang bei unverändert guten Margen den geplanten Wert, angesichts der schwächeren Konjunktur in einigen Kernmärkten aber nicht die  Vorjahreszahl von 368,1 Mio. Euro. 


Der Umsatz legte im Vergleich zum Vorjahr um 22,1% auf 291,7 Mio. Euro zu. Ende Juni standen Aufträge im Wert von 281,9 Mio. Euro in den Büchern. Obwohl bereits sämtliche Drupa-Kosten und die Entwicklungsaufwendungen für eine neue digitale Bogendruckmaschine kostenseitig erfasst sind, stieg der Segmentgewinn auf 8,6 Mio. Euro (2015: 3,8 Mio.) an.  

 

Im Segment "Digital & Web" lag der Auftragseingang mit 66 Mio. Euro auf Vorjahreshöhe. Der Umsatz stieg um über 75% auf 64,5 Mio., wobei Digitaldruckanlagen für den Dekor- und Wellpappenmarkt einen bedeutenden Anteil hatten. Der Auftragsbestand blieb mit 71,8 Mio. Euro auf einem - wie es heißt - guten Niveau. Obwohl Entwicklungsaufwendungen für den Wachstumsmarkt des Digitaldrucks das Ergebnis belastet haben, konnte der Segmentverlust über die gesamte Berichtsperiode durch ein positives Ergebnis im zweiten Quartal weiter auf –0,9 Mio. Euro reduziert werden (2015: –8,9 Mio.). Damit ist auch dieses neu ausgerichtete Segment dem Jahresziel schwarzer Zahlen wieder nähergekommen.  

 

Die "erfreulich" gestiegene Nachfrage im Wertpapier-, Blech-, Kennzeichnungs-, flexiblen Verpackungs- und Glasdirektdruck ließ im Segment "Special" den Auftragseingang gegenüber 2015 um 47,7% auf 294 Mio. Euro ansteigen. Darüber hinaus wurde im Vergleich zum Vorjahr ein Umsatzanstieg von 37,7% auf 233,9 Mio. Euro erzielt. Der Auftragsbestand zur Jahresmitte war mit 310,2 Mio. Euro um 38,2% höher als vor zwölf Monaten. Der höhere Umsatz und der Nachholeffekt aus einem nunmehr abgeschlossenen, größeren Wertpapierprojekt führten im zweiten Quartal zu einem Segmentgewinn von 20,1 Mio. Euro. Für die ersten sechs Monate beträgt das Segment-Ebit 20,3 Mio. Euro (2015: 3,6 Mio.).  

 

Die Exportquote im Konzern stieg im Vergleich zum Vorjahr von 84,9 auf 86,1%. Ins europäische Ausland gingen 28,4%, nach Nordamerika 14,1%, in die Region Asien/Pazifik 30,4% und nach Lateinamerika und Afrika 13,2 % der Lieferungen. Ende Juni waren in der Gruppe 5201 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig, 65 weniger als im Vorjahr. Ohne Auszubildende, Praktikanten, freigestellte Mitarbeiter und solche in Altersteilzeit sank die Belegschaft auf 4719.    


Anhebung der Umsatz- und Gewinnziele 

 

Auch die Gruppe sieht sich mit ungünstigeren weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen konfrontiert. Die positive Book-to-Bill-Ratio bei einem gegenüber 2015 in den ersten sechs Monaten um fast 30% höheren Konzernumsatz, der hohe Auftragsbestand, viele aussichtsreiche Kundenprojekte und das wachsende Servicegeschäft haben den Vorstand dennoch dazu veranlasst, die Umsatz- und Ergebnisziele für 2016 anzuheben.  

 

Das im Verpackungsdruck hervorragend positionierte Segment "Sheetfed" sei bei der Umsatz- und Ergebnisentwicklung auf Kurs und mit dem vorhandenen Auftragsvolumen bereits über den Jahreswechsel hinaus ausgelastet. Im Segment "Digital & Web" visiert das Management bis zum Geschäftsjahresende schwarze Zahlen an. Im Segment "Special" erwartet es in diesem Jahr ein deutliches Wachstum mit einer signifikanten Ergebnisverbesserung. Das Wertpapiergeschäft hat den Auftragseingang gegenüber 2015 nahezu verdoppelt. Die Bestellungen aus den Druckmärkten für flexible Verpackungen und Glaskörper sind ebenfalls zweistellig gestiegen.  

 

Vor diesem Hintergrund und angesichts der positiven Umsatz- und Ergebnisentwicklung im ersten Halbjahr will der Vorstand den Konzernumsatz über die ursprüngliche Prognose hinaus auf einen Wert zwischen 1,1 und 1,2 Mrd. Euro steigern und eine ebenfalls höhere EBT-Rendite von rd. 4% erreichen.