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(02.10.2013 / atz)

E.C.H. Will, Kugler-Womako und Papersystems verlassen Schutzschirm

Ende September haben die Papersystems Holding sowie die beiden Unternehmen E.C.H. Will und Kugler-Womako das Ende Juni eingeleitete Schutzschirmverfahren offiziell verlassen. Anlass ist die Einigung der Körber AG und der Investorengruppe um die Orlando Management AG.

Mit deren Zustimmung, die Anteile an der Papersystems sowie deren Tochterunternehmen E.C.H. Will, Kugler-Womako und Pemco zurückzunehmen, wurde Anfang des Monats eine wichtige Voraussetzung für das Abwenden der Insolvenz und für eine positive Zukunft der drei Unternehmen geschaffen. "Das ist ein sehr beachtenswerter Erfolg", erklärt Berthold Brinkmann, der als vorläufiger Sachwalter die Papersystems-Gruppe während der letzten drei Monate begleitet hat. "In der Praxis schaffen es nur sehr wenige Firmen, innerhalb des kurzen Zeitfensters des Schutzschirms einen tragfähigen Sanierungsplan und ein Zukunftskonzept auf die Beine zu stellen ohne das Insolvenzverfahren tatsächlich eröffnen zu müssen."

Alexander Wassermann, CEO der Papersystems Gruppe, erläutert die zukünftige Ausrichtung folgendermaßen: "Nach diesen kräftezehrenden Zeiten können alle drei Unternehmen nun wieder mit der früheren Konzernmutter Körber an der Seite nach vorne blicken. Auch in Zukunft wird die Gruppe ihren weltweit vertretenen Kunden das gewohnte umfassende Produktportfolio bieten. Wir haben aber auch die Botschaft unserer Kunden verstanden und richten uns weiter verstärkt auf Aus- und Umbauten, Ersatzteile und technischen Service aus."

Das profitabel arbeitende amerikanische Unternehmen Pemco war vom Schutzschirmverfahren nicht betroffen. Parallel dazu lief in den vergangenen drei Monaten aber auch der Geschäftsbetrieb an den deutschen Standorten in vollem Umfang und mit neuen Aufträgen weiter.

Daniel Walk, Geschäftsführer von E.C.H. Will, ist erleichtert, dass das Insolvenzverfahren abgewendet und alle Weichen für die Rückkehr in die Erfolgsspur gestellt werden konnten: "Die drei Monate im Schutzschirmverfahren waren für unsere Kolleginnen und Kollegen eine enorme Belastung. Ich bin sehr dankbar, dass wir diese Zeit gemeinsam durchgestanden haben." Das ausgearbeitete Zukunftskonzept und die vorgenommenen Einsparungen und Kostensenkungen ermöglichen es dem Wedeler Unternehmen sich auch auf zukünftige Schwankungen am Papiermarkt einzustellen – ein wichtiger Wettbewerbsvorteil.

Ohne Personalmaßnahmen wäre dies allerdings nicht möglich gewesen. "Die Trennung von langjährigen Kolleginnen und Kollegen, die feste Säulen bei Will waren, bedaure ich sehr. Schön, dass es gelungen ist, mehr als einem Drittel davon eine neue Aufgabe bei einem Körber-Unternehmen zu vermitteln", erklärt Walk. In den kommenden Monaten kann nun Ruhe ins Unternehmen einkehren und mit Hochdruck weiter an den Aufträgen für das laufende und das kommende Jahr gearbeitet werden.

Trotz durchgehend positiven Geschäftsverlaufs musste sich Kugler-Womako aufgrund der Verbundstruktur mit E.C.H. Will ins Schutzschirmverfahren begeben. "Das Schutzschirmverfahren hatte eine deutliche Verunsicherung unserer Kunden und Lieferanten zur Folge und hat uns als Firma viel Geld und Zeit gekostet", sagt Geschäftsführer Christoph Golombek. "Auch wenn die Auftragslage während der letzten Monate weiter nach Plan verlief, sind wir daher froh, wieder ungehindert arbeiten zu können und das entgegengebrachte Vertrauen unserer Kunden weiter zu festigen."

Als Weltmarktführer in der Herstellung von Maschinen für die Produktion von Reisepässen ist Kugler-Womako nicht so stark von den Schwankungen innerhalb der Papierindustrie betroffen wie das Schwesterunternehmen in Wedel. Nach Verlassen des Schutzschirms und einem Rekordauftragseingang im September ist das Nürtinger Unternehmen gut für die Zukunft gerüstet.