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(22.05.2024 / sbr)

Müller Martini gibt in der Smart Factory den Ton an

Was macht ein Weiterverarbeitungs-System smart? Wenn die Erfahrungen von Buchbindern und automatisierte Prozesse optimal in eine Maschine integriert werden! Wie keinem anderen Systemhersteller ist das Müller Martini in den vergangenen Jahren gelungen. Das Unternehmen gilt deshalb nach eigener Aussage als Vorreiter in Sachen Smart Factory, was es am drupa-Stand 1B50 mit hochautomatisierten Systemen unter Beweis stellt.

Der Erfolg auf diesem Gebiet hat drei Gründe. Erstens hat Müller Martini dieses wichtige Thema in der grafischen Branche viel früher als die Marktbegleiter aufgenommen. Ein typisches Beispiel hierfür ist die SigmaLine. Schon vor 20 Jahren wurde an der drupa 2004 als Weltpremiere eine Gesamtlösung für die Book-on-Demand-Produktion präsentiert. Dieses System zur wirtschaftlichen Herstellung von Klein(st)auflagen – ganz nach dem Motto „PDF in, Book out“ – wurde kontinuierlich weiterentwickelt. 2021 kam die SigmaLine III dazu, und vor einigen Monaten wurde das Portfolio mit dem digitalen Buchblockproduktions-System SigmaLine Compact als weiteres Mitglied der SigmaLine-Familie ergänzt. „Damit können wir“, so Adrian Mayr, Leiter Produkt Management bei Müller Martini, „den Markt noch besser bedienen und die Kundenanforderungen noch breiter abdecken.“

Effizient funktionierende Supply-Chain

Zweitens dreht sich bei der auf die drupa 2016 hin lancierten Entwicklungsstrategie Finishing 4.0 von Müller Martini alles um die Themen Vernetzung, Automatisierung, Variabilität und Touchless Workflow. „Wir sorgen für eine effizient funktionierende Supply-Chain, um die Herstellkosten trotz steigender Individualisierung der Produkte – zum Beispiel der weltweite Boom der vorwiegend in Auflage 1 hergestellten Fotobücher – tief zu halten“, sagt Adrian Mayr.

Und drittens konnte Müller Martini nicht zuletzt dank seines globalen Kundenstamms mit spezifischen Anforderungen sehr viele Erfahrungen machen, die in seine Lösungen eingeflossen sind. Beispielsweise sind die USA führend in der Digitalproduktion, und die dort gesammelten Erkenntnisse kommen dem Schweizer Unternehmen bei vielen anderen Projekten in der ganzen Welt zugute.

Den Datenfluss verstehen

Auch wenn Müller Martini im Bereich der digitalen Transformation und der Smart Factory ein zunehmendes Interesse der Kunden – nicht selten verbunden mit einem Generationenwechsel, bei dem jüngere Leute mit modernen Visionen zu Entscheidungsträgern werden – verspürt, so sind doch viele grafische Betriebe immer noch ein gutes Stück von einer Smart Factory entfernt. Denn es gibt hierfür zugegebenermaßen einige Hürden.

Neben der Investition in neue Technologie – sprich digitale Maschinen – braucht es auch einiges Know-how für die entsprechenden (neuen) Geschäftsprozesse. „So muss man“, unterstreicht Markus Bracher, Leiter Solutions-Engineering bei Müller Martini, „insbesondere den kompletten Datenfluss gut verstehen. Hinzu kommt eine gewisse Unsicherheit. Viele unserer Kunden fragen sich, was der (digitale) Markt letztlich hergibt und ob sich ihre Investitionen auszahlen.“

Ohne Workflow-System geht nichts

Ein wichtiger Treiber bei der Suche nach höherer Automation ist – Stichwort Fachkräftemangel – der Faktor Personal. Deshalb entwickelt Müller Martini beispielsweise als weiteres Puzzlestück zur Smart Factory gemeinsam mit Hunkeler neue Intralogistik-Lösungen mittels Bändern, Puffern, Trolleys und Robotern für die Zufuhr und den Abtransport von Rollen, Signaturen, Buchblocks und Umschlägen bei der digitalen Buchproduktion. So werden die einzelnen Maschinen mittels intelligenter Transportstrecken zu autonomen Produktionszellen. Und auf der drupa 2024 wird eine Fadenheftmaschine Ventura MC mit einem Solema-Roboter, der die fertigen Produkte auf die Palette abstapelt, präsentiert.

Der Schlüssel für eine effiziente Produktion in der Smart Factory ist das Workflow-System. „Mit unserem Connex-System holen die Kunden das Beste aus ihrer Produktion heraus – bis hin zum komplett automatisierten Workflow von der Druckvorstufe bis zur Fertigung des Endproduktes“, sagt Markus Bracher. „Ohne Connex hat man einzelne Fertigungsinseln und eine Ansammlung von Maschinen – erst Connex als skalierbares Workflow-System, bei dem unsere Kunden wählen können, welche Bausteine sie brauchen, ermöglicht die Smart Factory als ein integriertes System.“