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(23.03.2024 / sbr)

Zweite Verhandlungsrunde in der Druckindustrie ergebnislos: Arbeitgeberangebot ist eine reine Provokation

Am Donnerstag (21. März 2024) ist in Nürnberg auch die zweite Verhandlungsrunde zwischen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und dem Verband Druck und Medien (BVDM) für die circa 110.000 Beschäftigten der Druckindustrie ergebnislos zu Ende gegangen. Die ver.di-Tarifkommission hat darin das Arbeitgeberangebot als „völlig unzureichend“ zurückgewiesen. Dieser hatte zuvor angeboten, die Löhne und Gehälter mit einer Laufzeit von 24 Monaten zum 1. Juni 2024 um 2,0 Prozent und zum 1. Juni 2025 um weitere 1,0 Prozent anheben zu wollen.

„Dieses Angebot ist eine reine Provokation! Es zeigt, wie wenig die Arbeitgeberseite die Lebensbedingungen der Beschäftigten in Zeiten starker Preissteigerungen im Blick hat. Ein solches Angebot würde einen weiteren massiven Reallohnverlust für die Beschäftigten in den Druckbetrieben bedeuten und ist völlig inakzeptabel“, so die ver.di-Verhandlungsführerin Rachel Marquardt.

Für das Jahr 2024 prognostiziert die Bundesregierung eine Inflation von 2,8 Prozent, für das Jahr 2025 liegen die Prognosen aktuell zwischen 2,0 und 2,4 Prozent Preissteigerung. Völlig außer Acht lassen die Arbeitgeber die enorm hohen Belastungen für die Beschäftigten, die durch die Rekordinflation der letzten Jahre entstanden sind.

„Die Erwartungshaltung aus den Betrieben ist und bleibt klar: Es gibt einen großen Nachholbedarf bei Löhnen und Gehältern. Die Druckindustrie darf nicht weiter abgekoppelt werden. Daher ist unsere Forderung von 12 Prozent mehr als gerechtfertigt“, so Marquardt.

Die dritte Verhandlungsrunde findet am 16. April 2024 in Berlin statt. Die Friedenspflicht in der Druckindustrie endet am 31. März 2024.