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(24.11.2021 / sbr)

Aus ökologischer Verantwortung pro LED entschieden

Ende April 2021 hat die Etikettendruckerei Interket in Ommen, Niederlande, eine neue Sechsfarben-Flexodruckmaschine vom Typ E5 aus der Evolution-Serie von Mark Andy in Betrieb genommen. Sie ist komplett mit Modulux-Einheiten zur LED-UV-Härtung ausgestattet. Interket-Produktionsleiter Robert Stappenbelt erklärt im vorliegenden Beitrag, was die Gründe für die Investitionsentscheidung waren und welche Erfahrungen das Unternehmen bisher mit der neuen Technologie sammeln konnte.

Die europäisch agierende Interket-Gruppe ist auf den Etikettendruck spezialisiert und verfügt über Produktionsstandorte in Holland, England, Deutschland und Schweden sowie Verkaufsbüros in weiteren Ländern, z.B. in Frankreich. Mehr als 200 Beschäftigte erzielten 2020 einen Gruppenumsatz von rund 44 Mio. Euro. Der Kundenstamm umfasst kleinere lokale Betriebe ebenso wie global sowie europaweit tätige Großunternehmen. Interket beliefert alle gängigen Industriesegmente mit einem breiten Spektrum an Etikettenlösungen. Sie reichen von Standard-Etiketten bis hin zu komplexen Spezialetiketten, z.B. auch für Sicherheitsanwendungen.

Etikettendruckerei mit typischem Produktmix

Den Schwerpunkt bei den 30 eingesetzten Maschinen bilden die Verfahren Digital- und Flexodruck. Sechs Flexodruckrotationen sowie zwei Digitaldrucksysteme der Firmengruppe produzieren am niederländischen Standort in Ommen. Interket NL beschäftigt rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von rund 12 Mio. Euro. Wie für viele Etikettendruckereien typisch deckt das Produktportfolio verschiedene Anwendungsbereiche ab. Die Bandbreite reicht vom Lebensmittelsektor bis zur Pharmaindustrie und von Blanko-Etiketten bis zu mehrlagigen Label-Lösungen.

Als die Anschaffung einer neuen Produktionslinie anstand, fiel die Entscheidung auf eine Flexodruckmaschine E5 aus der Evolution-Serie von Mark Andy. Jedes der sechs Druckwerke (Bahnbreite 330 mm) ist mit einer eigenen LED-UV-Einheit ausgerüstet. Sie haben eine Leistung von 90 bis 100 W/cm, sind wassergekühlt und arbeiten im Wellenlängenbereich von 390 nm. Lieferant der LED-UV-Systeme ist die Firma modulux. Dieses Start-up-Unternehmen ist eine Ausgründung aus dem bekannten UV-Anbieter IST Metz, der alle bisherigen Flexodruckmaschinen von Interket NL mit seinen klassischen UV-Systemen ausgestattet hat.

Ökologische Verantwortung beeinflusst Entscheidung

Für Robert Stappenbelt stand von Beginn an fest, dass die neue Maschine aufgrund der wachsenden ökologischen Verantwortung mit LED-UV zur Farbhärtung ausgestattet sein sollte. Die verschiedenen Vorteile dieser Technologie, z.B. geringerer Energieverbrauch, höhere Lebensdauer, Wegfall der Aufwärmphase, keine Ozonbildung, usw. waren ihm bereits vor dem Investitionsvorhaben geläufig. Schließlich werden sie schon seit Jahren in der Branche intensiv diskutiert. Den endgültigen Ausschlag zur Entscheidung für Modulux gab die Empfehlung von Gerard Brieko von IST Metz Benelux in Apeldoorn. Er brachte die neue Marke Modulux als möglichen Lieferanten ins Spiel, die auf Systeme für den schmalbahnigen Flexodruck spezialisiert ist. Die jahrelangen guten Erfahrungen mit der UV-Technik von IST begünstigten den Beschluss von Robert Stappenbelt, dem Rat des bewährten Lieferanten zu folgen.

Beim Vertrieb seiner Produkte geht das Start-up-Unternehmen Modulux neue Wege. Es bietet beispielsweise die Möglichkeit, UV-LED-Systeme besonders kostengünstig im Online-Shop zu erwerben. Über einen Konfigurator lassen sich alle Komponenten wie LED-Aggregat, Kühlung, Schaltschrank und Steuerung auswählen, die für die Ausrüstung einer Drucklinie benötigt werden. Bei diesem Basis-Paket wird die technische Integration und die elektrische Verknüpfung in der Regel durch den Maschinenhersteller vorgenommen. Weitere Leistungen wie der Einbau des Systems durch einen erfahrenen Techniker oder Sonderkonstruktionen sind zusätzlich buchbar. Bei der All-inclusive-Variante, für die sich Interket NL entschieden hat, sind sämtliche Leistungen von der konstruktiven Integration über den Einbau und das anwendungstechnische Troubleshooting bis hin zum Remote-Service und einem Wartungsvertrag enthalten. All diese Zusatzleistungen lässt modulux durch die Firma IST Metz als Servicepartner ausführen.

Produktionsstart ohne Wartezeit

Die Installation von einem erfahrenen Techniker durchführen zu lassen, hat sich aus Sicht von Robert Stappenbelt rückblickend gelohnt. Die Kombination aus Mark-Andy-Maschine und Modulux-LED-Einheiten wurde so aufeinander eingestellt, dass sie schnell in den Produktionsalltag eingebunden werden konnte. In der Praxis fiel von Beginn an die sofortige Verfügbarkeit der LED-Systeme als besonders vorteilhafte Eigenschaft auf. Sie sind nach dem Start ohne Zeitverzug einsatzbereit, weil keine Aufwärmphase nötig ist. Ein Abkühlen ist ebenfalls nicht erforderlich, so dass neben dem zeitlichen Aufwand auch der Energieverbrauch durch Stand-by-Zeiten entfällt.

Auch beim Ergebnis der Härtung sieht Robert Stappenbelt mit den Modulux-Einheiten eine Verbesserung gegenüber den bisher im Unternehmen eingesetzten klassischen UV-Systemen, die seit 2013 oder länger im Einsatz sind. Das bringt den ganz praktischen Vorteil, dass mit der neuen Maschine und ihrer LED-UV-Ausstattung höhere Druckgeschwindigkeiten zu realisieren sind.

LED ist das System der Zukunft

Die im April 2021 installierte Mark Andy E5 ist die insgesamt sechste Flexodruckmaschine bei Interket NL in Ommen und die erste, die komplett mit LED-UV-Technologie ausgestattet ist. Aufgrund der bisherigen Erfahrungen soll auch jede weitere neue Maschine in jedem Fall über LED-Härtung verfügen. Außerdem plant das Unternehmen seinen gesamten Maschinenpark innerhalb der kommenden drei Jahre schrittweise mit LED-Systemen von Modulux nachzurüsten. Dieses ehrgeizige Investitionsvorhaben sieht Robert Stappenbelt als wichtigen Beitrag zur Zukunftssicherung, der dank einer aktuell guten Geschäftsentwicklung auch realisierbar erscheint. Für seine Kunden, die u.a. mit dem Verweis auf die EU-Klimaziele immer häufiger eine möglichst nachhaltige Etikettenproduktion fordern, hat Interket NL damit zukünftig eine passende Antwort.