NEWS

(22.09.2016 / saj)

Neue Maschinenplattform für den Etikettendruck

Gallus Labelmaster: Weniger Komplexität, mehr Flexibilität im konventionellen Etikettendruck für qualitativ hochwertige Anwendungen - Heidelberg und Gallus nutzen Synergien bei neuer Plattformtechnik.

Sieben Jahre nach Markteinführung der Gallus ECS 340, dem - wie es heißt - derzeit meistverkauften und somit erfolgreichsten konventionellen Etikettendrucksystem in seiner Klasse, wollen die Schweizer ein weiteres Kapitel in ihrer Erfolgsgeschichte eröffnen. Die Weltpremiere der neuen Maschinengeneration erfolgt während den Innovation Days, die noch bis heute am Firmenstammsitz in St.Gallen stattfinden. - Zum Bild: Klaus Bachstein, CEO der Gallus-Gruppe, Ferdinand Rüesch, Ankerinvestor  der Heidelberger Druckmaschinen AG und Vizepräsident des Verwaltungsrats der Gallus-Gruppe, und Stephan Plenz, Vorstand Equipment der Heidelberger Druckmaschinen AG, starten gemeinsam die neue Etikettendruckmaschine "Gallus Labelmaster".

 

Bei der neuen Maschine handelt es sich um eine Plattform, die für den Etiketten- und Verpackungsmarkt konzipiert ist. Sie zeichnet sich durch eine spezielle Bauweise aus und wird vom Interessenten je nach seinen individuellen Anforderungen konfigurierbar sein. Mit offenen Schnittstellen und in Verbindung mit dem Know-how der Heidelberger Druckmaschinen AG in der Plattformentwicklung von Offsetmaschinen soll diese Baureihe ihren Anwendern hohe Investitionssicherheit und die Möglichkeit, flexibel auf zukünftige Marktveränderungen zu reagieren, bieten. 


Die neue Maschine für den Etikettendruck baut somit auf dem bekannten Konstruktionsprinzip der Speedmaster-Baureihe für den Offset auf. "Gallus und Heidelberg haben zahlreiche Synergien bei der Entwicklung der neuen Plattformtechnologie für den Etikettenmarkt genutzt. Modulbauweise und Komplexitätsreduzierung kommen unseren Kunden in beiden Segmenten, also im Offsetdruck und im Etikettenmarkt, entgegen und steigern die Wettbewerbsfähigkeit", sagt Plenz. Die Gallus Labelmaster ergänze damit das ebenfalls in Zusammenarbeit mit Heidelberg entwickelte Angebot für den digitalen Etikettenruck rund um die Gallus Labelfire 340 mit einer Lösung für hochqualitative Anwendungen im Verpackungs- und Label-Bereich.


Der Hersteller will die ersten Serienmaschinen mit einer Bahnbreite von 440 mm auf den Markt bringen, weitere Bahnbreiten sollen mit der Weiterentwicklung des Systems folgen. Die erste Anlage wird derzeit in einem Feldtestprogramm von einem Gallus-Kunden getestet, die ersten Serienauslieferungen sind für das zweite Quartal kommenden Jahres geplant.

 

Gemäß dem neuen Plattformprinzip, ist die Maschine in Modulen aufgebaut, die je zwei Druckeinheiten beinhalten. Diese Bausteine sind in drei Varianten erhältlich. Die Grundvariante deckt bereits alle erforderlichen Standards des Etikettendrucks ab. Die Plusversion ermöglicht eine höhere Flexibilität und die Advanced-Version lässt - wie es heißt - nahezu keine Wünsche offen und sei, was den Automatisierungsgrad betrifft, nach allen Bedürfnissen konfigurierbar. Mit dieser Modulsystematik will Gallus es dem Etikettendrucker ermöglichen, den bestehenden Marktanforderungen zu entsprechen und jederzeit für die Zukunft gerüstet zu sein. Und dies zu Investitionshöhen, die bisher für Premiumprodukte nicht vorstellbar gewesen seien, wird gemeldet.


Möglich sei dies u.a. durch ein neu entwickeltes Arretierungssystem, das den Wechsel der Druckwerke einfach und präzise gestaltet. Die Druckwerke werden über dieses System exakt auf der Basiseinheit positioniert und arretiert, somit sei die Registerhaltigkeit mit dem Start der Maschine zu 100% gewährleistet - gleich, welches Substrat gewählt wird. Ob Papier, PE, PP oder Folie - dieses Maschinensystem erlaube ein reichhaltiges Spektrum an zu verarbeitenden Materialien.


Zudem hätten die Entwickler ein ganz besonderes Augenmerk auf die Bedienbarkeit gelegt. Zusammengefasst unter dem Begriff "Best-Spot-Interaction" verstehen die Ingenieure eine einfache und vor allem schnelle Bedienbarkeit über alle Bereiche hinweg. Mittels eines HMI-Touchpanels lässt sich die Maschine zentral steuern, dennoch gingen manuelle Eingriffe einfach und vor allem schnell vonstatten und ermöglichten somit kurze Rüstzeiten. Mit nur wenigen Handgriffen lassen sich die speziell für diesen Maschinentyp entwickelten Aluminium-Leichtbau-Druckzylinder wechseln und ermöglichten dem Drucker "unvergleichlich schnelle" Jobwechsel.

 

Aber nicht nur auf schnelles Rüsten sei Wert gelegt worden - auch die Druckgeschwindigkeit van max. 200 m/Min. garantiere eine hervorragende Betreiberwirtschaftlichkeit bei absoluter Registerhaltigkeit. Ein Bahnlauf von nur 1,1 m von Druckwerk zu Druckwerk verringert die Makulaturrate. Ein optimierter Farbkasten für die Kammerrakel benötigt nur 250 g Farbe, zudem wurde er hinsichtlich Ink-Spitting und Schaumbildung verbessert. 


Das neu konzipierte Flexodruckwerk – mit der Erfahrung von Bauprinzipien aus dem Bogenoffset des Mutterunternehmens - wird über zwei Servomotoren direkt angetrieben und bietet nach Herstellerangaben Gallus-Premiumqualität von Anfang an. Neben der Ausstattung mit Flexodruckwerken ist auch ein neu entwickeltes Siebdruckwerk verfügbar, das die Möglichkeit einer High-End-Veredelung bietet.

 

Als besonders erwähnenswert wird die Registerhaltigkeit benannt. Ob sich die Maschine nun im Einrichtzustand befindet oder auf Endgeschwindigkeit beschleunigt wird: Das Druckbild bleibe stets im Register - ohne die geringste Nachkorrektur - und unterstreiche somit die Präzision, mit der die Maschine ihren Dienst verrichtet.


Mit der Entwicklung dieser Maschinenplattform für den Etikettendruck ist es laut Gallus gelungen, dem Markt eine Druckmaschine für den konventionellen Etiketten- und Verpackungsdruck mit hoher Flexibilität anzubieten. Mit Hilfe des Prinzips der drei Modulvarianten lasse sich aus dieser Plattform eine für jedes Geschäftsmodell passende Druckmaschine konfigurieren – und das bei einem "hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis mit der bekannten Gallus-Qualität".