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(01.12.2025 / sbr)

Stabilisierung am Ausbildungsmarkt und leichter Rückgang des Fachkräftemangels in der Druck- und Medienwirtschaft

Die achte bundesweite Umfrage des Bundesverband Druck und Medien e. V. (BVDM) zur Ausbildungs- und Fachkräftesituation in der Druck- und Medienwirtschaft zeigt nach Jahren angespannter Lage erstmals wieder positive Entwicklungen. Vom 18. September bis zum 5. Oktober 2025 beteiligten sich 320 Unternehmen an der Umfrage – ein deutliches Zeichen für das große Interesse der Branche und eine solide Grundlage für aussagekräftige Ergebnisse.

81 Prozent der befragten Unternehmen konnten 2025 neue Ausbildungsverträge abschließen, das ist ein Plus von 10 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Das Ausbildungsangebot zeigt sich stabil: 63 Prozent boten eine unveränderte Zahl an Plätzen an, 22 Prozent weiteten ihr Angebot sogar aus. Nur 15 Prozent der Betriebe reduzierten die Zahl der Ausbildungsplätze.

Bei den Mediengestaltern und bei den kaufmännischen Berufen gelang es den meisten Ausbildungsbetrieben, offene Stellen zu besetzen. In den Medientechnologenberufen zeigt sich ein gemischtes Bild: Zwar konnten insgesamt mehr Unternehmen alle Plätze besetzen, dennoch blieben im Bereich Druck 26 Prozent und in der Druckverarbeitung 43 Prozent der Plätze unbesetzt. Mit 62 Prozent nennen die Unternehmen ungeeignete Bewerberinnen und Bewerber als häufigstes Hindernis bei der Besetzung offener Ausbildungsstellen. Dieser Wert bleibt jedoch weiterhin deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau von 76 Prozent im Jahr 2019. Gleichzeitig berichten 56 Prozent der Betriebe, gar keine Bewerbungen erhalten zu haben, was einem Rückgang um acht Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Auch der wahrgenommene Fachkräftemangel hat sich leicht entspannt. 56 Prozent der Unternehmen melden Engpässe – ein Rückgang um 9 Prozentpunkte im Vergleich zu 2024. Eine mögliche Ursache liegt in der weiterhin angespannten wirtschaftlichen Lage, in der viele Betriebe ihre Personalsuche zurückfahren oder Neueinstellungen verschieben. Unverändert hoch bleibt jedoch die strukturelle Herausforderung durch den Eintritt erfahrener Mitarbeiter in den Ruhestand, während erfahrene Fachkräfte in andere Branchen wechseln.

Die Auswirkungen des Fachkräftemangels sind jedoch weiterhin deutlich spürbar. 84 Prozent der Unternehmen berichten über eine höhere Arbeitsbelastung der Mitarbeitenden und 73 Prozent melden steigende Personalkosten. Zur Sicherung des Fachkräftebedarfs setzen 70 Prozent der befragten Betriebe vor allem auf die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter, 64 Prozent auf die Qualifizierung von Quereinsteigern und 36 Prozent in die eigene Ausbildung.

„Die Ergebnisse machen deutlich, dass sich die Branche trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten konsequent für Ausbildung und Qualifizierung engagiert. Dieses Bekenntnis zur Ausbildungs- und Fachkräftesicherung ist ein wichtiges Signal für die Zukunftsfähigkeit unserer Unternehmen“, so Frank Fischer, der zuständige Bildungsreferent des BVDM.