DRUCKSPIEGEL-BLOG


von Stefan Breitenfeld

03.10.2022

Querschneider, Nachhaltigkeit

Neuer Questec-Querschneider bei Drewsen

Seit Anfang 2022 ergänzt ein neuer Questec RQS-V Querschneider die Formatausrüstung der Drewsen Spezialpapiere GmbH & Co. KG mit Sitz in Lachendorf bei Celle. Dort stehen außerdem eine weitere, kleinere Questec-Anlage sowie ein SHM Formatschneider, beide ebenfalls von BW Papersystems. Im Interview berichtet Dr. Matthias Rauhut, Geschäftsführer von Drewsen, über kurze Hochlaufkurven, übertroffene Ausbringungsmengen und hervorragende Produktqualität aber auch über weiteres Optimierungspotential und den konsequenten Trend zur Nachhaltigkeit seines Unternehmens.

Herr Dr. Rauhut, im Interview Ende Januar 2022 sprachen Sie über hohe Erwartungen an den neuen, maßgeschneiderten Questec-Querschneider. Haben sich Ihre Erwartungen erfüllt?

In der Tat, das kann ich wirklich so sagen, unsere Erwartungen wurden ohne Wenn und Aber erfüllt. Unsere Mannschaft war durch die kleine Questec-Anlage ja bereits ganz gut trainiert, so dass wir eine außergewöhnlich gute und schnelle Hochlaufkurve mit wenig Schulungsbedarf erreichen konnten. Unsere Bediener sind mit der Maschine insbesondere auch deshalb sehr zufrieden, weil sie gesehen haben, dass die Verbesserungsideen, die sie an der kleinen Anlage angeregt, konsequent an der breiteren Anlage umgesetzt wurden. Das ist eine riesige Motivation für die Mannschaft – zusätzlich zu der gut laufenden Maschine.

Was waren das für Verbesserungen im Vergleich zur kleinen Questec-Anlage?

Mir fällt da zum Beispiel ein zusätzlicher Bildschirm ein, mit dem das Bild der Schnittmarke angezeigt werden kann und so eine bessere Qualitätskontrolle ermöglicht. Und an der Abrollung wurde nach der Anregung durch unsere Bediener die Verstellung von händisch auf motorisch umgestellt – das vereinfacht und beschleunigt die Arbeit dort natürlich deutlich. Lärm und Abwärme konnte durch einen dezentralen Aufbau der Saug- und Blasluftgebläse reduziert und die Arbeitsbedingungen für die Bediener am Querschneider verbessert werden. Diese Beispiele zeigen für mich erneut die großartige Zusammenarbeit zwischen Drewsen und BW Papersystems.

Verbesserungspotential gibt es immer. Kleinere Wünsche wurden aber auch jetzt zügig von BW Papersystems umgesetzt und Ideen partnerschaftlich diskutiert. Das funktioniert wirklich gut – das BW Papersystems Team gehört ja quasi schon zum Drewsen Team dazu!

Wir freuen uns, dass Ihre Mannschaft mit der neuen Anlage technisch so zufrieden ist! Wie sieht es denn mit der Produktionsmenge und Produktqualität aus?

Mit rund einer Tonne pro Stunde produziert die Anlage tatsächlich mehr als wir erwartet haben. Das ist sehr zufriedenstellend. Und dabei auch durchgehend stabil, im Fünfschichtbetrieb rund um die Uhr. Wir sollten aber auch die Qualität nicht vergessen, die ist wirklich 1A! Die Abstapelqualität und Formatgenauigkeit sind hervorragend, wir haben keinerlei Reklamationen unserer Kunden und sind also auch aus qualitativer Sicht sehr zufrieden. Uns war es wichtig, dass wir unser hohes Qualitätsniveau halten, und da kann man ganz klar sagen: das haben wir erreicht.

Im letzten Interview sagten Sie, dass insbesondere viele Sicherheitspapiere vom SHM Formatschneider auf den Questec-Querschneider verlagert wurden. Hat sich die Belegung Ihrer Querschneider durch die Installation der zusätzlichen, breiteren Anlage erneut verändert und wenn ja, wie?

Alle Sicherheitspapiere werden inzwischen entweder auf der neuen Anlage oder auf dem kleinen Questec-Querschneider gefahren. Sinnvollerweise haben wir den großen SHM Formatschneider von den Sicherheitspapier komplett befreit, da diese Papiere ja per se einbahnig mit Wasserzeichenerkennung gefahren werden.

Was wir uns für andere Produkte noch vorgenommen hatten, war die Aufteilung größerer Aufträge mit Bedarf für insgesamt sieben Rollen auf die SHM und die Questec. Also sechs Rollen für die SHM und eine Rolle für den Questec-Querschneider. Das hat in der Praxis noch nicht so gut funktioniert. Das liegt tatsächlich aber eher an der momentanen Marktsituation – denn wir werden nach wie vor von Aufträgen überrollt. Uns fehlte bislang einfach die Zeit, noch mehr Verbesserungen anzugehen. Wir waren und sind zu sehr damit beschäftigt, die Aufträge schnell abzuwickeln und möglichst schnell zum Kunden zu bekommen. Das ist schade, denn da sind wir ganz klar mit unserem internen Verbesserungspotential noch nicht am Ende.

Das ist verständlich. Eine Einschätzung, wann diese Verbesserungen angegangen werden können, ist wahrscheinlich schwer.

Richtig. Zum einen braucht unsere Mannschaft noch etwas mehr Routine an der neuen Anlage – wir haben da auch einige Bediener komplett neu im Einsatz, die noch nicht vorher am kleinen Questec-Querschneider waren. Je erfahrener die Bediener sind, umso schneller klappt dann auch der Rollenwechsel von einer Sorte zur nächsten Sorte.

Zum anderen braucht es Ruhe und Zeit, und nicht diese Auftragsflut. Wir bewegen uns auf einen aktuell sehr hohem Nachfrage-aber eben auch Preisniveau. Meiner Einschätzung nach wird das das Thema Digitalisierung vorantreiben, so dass die Nachfrage wieder sinkt. Aber wann das der Fall sein wird – das kann keiner sagen. Momentan spüren wir davon noch nichts, aber ich rechne damit. Und dann werden wir auch Zeit haben, weitere Effizienzthemen anzugehen.

Eine Ihrer Erwartungen war in der Tat eine weitere Effizienzsteigerung in der Ausrüstung – 10 % konnten ja bereits durch die kleine Questec-Anlage erzielt werden.

Ja, damit rechnen wir ganz klar, denn viele Dinge sind einfach heute noch nicht so effizient wie sie sein könnten. Was wir aber sagen können – und das ist wieder ein Kompliment an BW Papersystems – dass unsere Erwartungen an die Ausbringungsmenge beim großen Questec-Querschneider um 10% übertroffen wurden. Unsere Zielsetzung waren 900 kg pro Stunde und tatsächlich erreichen wir 1000 kg. Die Anlage schafft an vielen Tagen deutlich mehr als 20 Tonnen. Damit haben wir eine Effizienzsteigerung von 10 % allein durch die Questec geschafft. Da ist dann aber eben noch kein Effekt durch die smarte Kombination der Querschneider miteinander eingeflossen. Das ist die Zukunft.

Für die Zukunft ist Drewsen damit in der Formatausrüstung gut aufgestellt. Das Thema Zukunft spielt für Drewsen ja in vielerlei Hinsicht eine wichtige Rolle.

Mit den drei Querschneidern fühlen wir uns wirklich gut aufgestellt. Das Thema Zukunft beschäftigt Drewsen in der Tat in vielerlei Hinsicht – sei es mit neuen Produkten wie Trinkhalme aus Papier oder siegelfähige Papiere als Ersatz für Kunststoffbeutel. Nachhaltigkeit ist für uns ein Herzensthema. Deswegen haben wir auch gerade in drei Windkrafträder investiert und planen den Ausbau einer Photovoltaikfläche. Gerade momentan spielt lokal produzierte und erneuerbare Energie für uns als energieintensives Unternehmen eine große Rolle. Unser Ziel ist die Klimaneutralität bis 2045, 80 % des Weges wollen wir bereits 2030 erreicht haben.

Es sind also viele Projekte, an denen wir arbeiten. Das Projekt Effizienzsteigerung in der Formatausrüstung war im Vergleich ein kleineres – trotzdem freuen wir uns sehr über die erfolgreiche Umsetzung dank der Questec-Technologie und der Teamarbeit zwischen allen Beteiligten bei Drewsen und BW Papersystems!

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Dr. Rauhut!

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