Um dem Thema "Compliance in der Faltschachtelindustrie" Nachdruck zu verleihen, kooperiert der Fachverband Faltschachtel-Industrie mit dem Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME).
Durch die BME-Compliance-Initiative und den Verhaltenskodex dieses Verbandes sollen die Mitglieder des FFI beim Aufbau und der Weiterentwicklung einer Compliance-gerechten Unternehmenskultur unterstützt werden. Die Dienste des BME eigneten sich speziell für kleine und mittelgroße Unternehmen (KMUs), um mit einfachen Mitteln die richtigen Vorkehrungen zu treffen, die in allen geschäftlichen Ebenen auf dem Compliance-Sektor durchgesetzt werden müssen. Die FFI-Mitglieder sollen durch die Kooperation die Möglichkeit erhalten, auf anerkannte, standardisierte Compliance-Anforderungen zurückgreifen zu können.
BME-Leiterin "Service Recht und Compliance" Noreen Loepke: "Mit steigenden gesetzlichen Anforderungen im In- und Ausland und einem verstärkten globalen Engagement von Kunden und Zulieferern gewinnen Compliance und nachhaltiges Wirtschaften für die Beschaffungsfunktion immer mehr an Bedeutung. Compliance-Prozesse und Corporate-Social Responsibility-Prozesse sollen und müssen künftig verstärkt in das jeweils bestehende Lieferantenmanagementsystem integriert werden. Typische Compliance- und/oder CSR-Vorgaben betreffen u.a. die Themen 'Korruption, Kinderarbeit, Arbeitssicherheit und Produkthaftung'."
Unabhängig von der hierarchischen Ebene sollte Compliance am Schreibtisch eines jeden Angestellten anfangen. Wenn Mitarbeiter Geschenke annehmen, kann dies bereits als Akt der Bestechlichkeit geahndet werden. Es drohen dann Bußgelder, die andere Arbeitnehmer des Unternehmens mit zu verantworten haben. Auch den Vorgesetzten in allen übergeordneten Ebenen drohen Geldstrafen, da sie sicherstellen müssen, dass sich ihre Mitarbeiter korrekt verhalten. Vor dem Hintergrund der Globalisierung kann sich die Verantwortung aber auch bis in die Lieferketten erstrecken. Mit den Vorgaben für Corporate Social Responsibility schafft die Compliance-Initiative des BME, wie es heißt, auch dafür eine solide, national und international harmonisierbare Grundlage.
Eine große Zahl an Firmen setze beim Kampf gegen Korruption, Kartellabsprachen, Kinder- und Zwangsarbeit bereits auf die Richtlinien des Verbandes, heißt es. Darunter befänden sich Konzerne wie ThyssenKrupp, Allianz, Daimler, Henkel, Bilfinger, Fraport, GEA Group oder Merck, aber auch viele KMUs.