NEWS

(09/14/2016 / saj)

Druckfarben: Ausschlusspolitik für Rohstoffe

Der europäische Verband der Druckfarbenindustrie (Eupia) will mit der jetzt überarbeiteten Rohstoff-Ausschlusspolitik durch einen Verwendungsausschluss bestimmter Stoffe, die ein Gefährdungspotenzial für die menschliche Gesundheit aufweisen, den Arbeits- und Verbraucherschutz weiter stärken.

Der Mann - die Frau - auf der Straße hat wahrscheinlich noch niemals etwas von der Rohstoff-Ausschlussliste der europäischen Druckfarbenindustrie gehört. Diese Liste ist allerdings seit 1996 ein zentrales Instrument, um die Arbeiter in Druckfarbenfabriken und Druckereien sowie die privaten Konsumenten vor Gesundheitsgefahren zu schützen.


Die Rohstoff-Ausschlussliste legte Regeln für den Verwendungsausschluss bestimmter Substanzen fest, die über die gesetzlichen Beschränkungen in Europa hinausgehen. Die Mitglieder der Eupia haben sich freiwillig verpflichtet, alle Chemikalien, die auf der Ausschlussliste erscheinen, aus ihren Druckfarbenformulierungen zu verbannen - selbst wenn dadurch die Kosten für die Herstellung steigen. Das Bild zeigt Dr. Martin Kanert, Executive-Manager der Eupia.
 
Die europäische Chemikaliengesetzgebung, insbesondere die Reach-Verordnung, hat zunehmend eine Reklassifizierung der in der EU verkauften Stoffe zur Folge. Der bisherige Ansatz, der sich ausschließlich an der Gefährlichkeit der Stoffe orientierte, könnte kurzfristig negative Auswirkungen auf Druckvorgänge haben. Um auch weiterhin den Mitgliedern klare Empfehlungen geben zu können, mit denen zudem die bestmöglichen Sicherheitsstandards eingehalten werden, hat sich der europäische Druckfarbenverband entschlossen, eine neue Strategie beim Ausschluss von Rohstoffen zu verfolgen. 


Dieser neue Ansatz bewahrt die Eindeutigkeit der alten Ausschlussliste, zieht aber zudem den vorgesehenen Verwendungszweck und die Expositionsszenarien der Stoffe in Betracht. Dadurch wird es möglich, die Auswirkungen neuer Stoffeinstufungen auf die nachgelagerten Industrien in der Wertschöpfungskette abzumildern, wann immer die Substitution eines Stoffes nicht sofort möglich ist, die sichere Verwendung aber nachgewiesen werden kann.
 
Die Ausschlusspolitik versteht sich als eine Präventivmaßnahme der Druckfarbenhersteller im Vorgriff auf offizielle Kontrollen gefährlicher Substanzen unter Reach; sie verdeutlicht die Selbstverantwortung der Industrie und den Wunsch, die höchstmöglichen Standards beim Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz zu erreichen. Die Anforderungen der neuen Ausschlusspolitik werden regelmäßig vom Technischen Komitee der Eupia überprüft und angepasst.
 
Der Verband vertritt die Interessen von nahezu allen Druckfarbenherstellern in ganz Europa. In einer Vielzahl von Arbeitskreisen bietet er seinen Mitgliedern ein umfassendes Beratungsangebot in Sachen Umwelt und Gesundheitsschutz. Weitergehende Erläuterungen zur neuen Ausschlusspolitik finden sich auf der Web-Seite www.eupia.org.