Zur Drupa stellt das Unternehmen sein Digitaldruckechnik-Portfolio neu auf und fokussiert dabei auf Wachstumsmärkte. Inkjet-Weltpremiere Primefire 106 (Bild) soll industriellem Digitaldruck den Weg ebnen. Versafire (vormals Linoprint) CP/CV für wirtschaftliche Produktion von Kleinauflagen; Gallus Labelfire (vormals DSC) 340 zur flexiblen Etikettenproduktion; Omnifire (vormals Jetmaster Dimension) 250/1000 druckt auf fast jedes Objekt.
Die Heidelberger Druckmaschinen AG erweitert zur Drupa ihr Digitaldruckportfolio mit einer Weltpremiere für die industrielle Produktion von Digitaldruckanwendungen im B1-Format: Das Unternehmen präsentiert die Primefire 106 auf Basis der Inkjettechnik seines Entwicklungspartners Fujifilm und der Peak-Performance-Plattform aus der eigenen Offsettechnik. Wesentliche Kernkompetenzen, wie z.B. die berührungslose Papierbogenführung oder die An- und Auslegertechnik, sind so in das System eingeflossen.
Damit will Heidelberg der industriellen Produktion von Digitaldruckerzeugnissen in einer neuen Formatklasse den Weg ebnen. Zudem trage das Unternehmen, wie es heißt, den Anforderungen vieler Betriebe insbesondere aus der Konsumgüterindustrie Rechnung. Diese wollten als Unterstützung ihrer zunehmend digitalisierten Produktionsprozesse eine integrierte Lösung für die schnelle, flexible, versionierte bzw. individualisierte, bedarfsorientierte und wirtschaftliche Herstellung innovativer Druckprodukte in kleinem bis mittleren Auflagenbereich sowie auf Augenhöhe mit der aus dem Offset her bekannten Qualität. Gleichzeitig will man Anwendern neue Geschäftsmodelle zur Verfügung stellen , mit denen sich diese Anforderungen auch bedienen lassen.
"Mit der Weltpremiere haben wir einen weiteren Meilenstein in unserer Digitalstrategie erreicht: Wir sind erfolgreich dabei, zusammen mit Partnern in kürzester Zeit Systeme zur Marktreife zu bringen, mit denen unsere Kunden die gestiegenen Marktanforderungen in einer digitalisierten Welt auch in Zukunft bedienen können. Jetzt sind wir der erste Anbieter, der die industrielle und integrierte Produktion digitaler Druckerzeugnisse im Smart Print Shop ermöglicht. Zugleich eröffnen wir uns damit auch Chancen für das künftige Wachstum", so Stephan Plenz, Mitglied des Vorstands und verantwortlich für Equipment.
Einheitlicher Portfolionamen für gesamtes Digitaldruckangebot
Ab der Drupa präsentiert das Unternehmen das gesamte Digitaldruckangebot analog der Speedmaster-Baureihe unter einem einheitlichen Familiennamen, der Fire-Produktlinie. Steht jenes vorwiegend für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit des Kerngeschäfts einer Druckerei (Operational Excellence) zielt dieses auf besonders innovative Geschäftsmodelle und zukunftsweisende Druckanwendungen (Business Innovation). Damit will man zugleich die Übersichtlichkeit des gesamten Angebots und den Wiedererkennungswert der Marke erhöhen.
"Die Bezeichnung 'Fire' für unser Digitaldruckportfolio steht für Leistungsfähigkeit, Dynamik, Performance und Wachstum; zugleich für das digitale 'Übertragen' von Daten und Tinte auf unterschiedliche Oberflächen. Wir wollen unseren Kunden so ein deutliches Signal für eines der leistungsfähigsten Digitaldruckangebote in unserer Branche senden", so Jason Oliver, Leiter des Geschäftsbereichs "Digital"
Damit setzt sich das Digitaldruckangebot diees Anbieters ab derDrupa wie folgt zusammen:
- Primefire 106: Das neue digitale Inkjet-Drucksystem für die industrielle Produktion digitaler und innovativer Druckerzeugnise im B1-Format für "höchste" Ansprüche.
- Versafire CP/CV ist die neue Bezeichnung für die bisherigen Digitaldrucksysteme namens Linoprint CP/CV. Die Versafire ist damit das Allroundsystem für die Produktion kleiner und personalisierter Auflagen in Verbindung mit einer großen Substratauswahl sowie einem als überzeugend bezeichneten en Preis-Leistungs-Verhältnis. Heidelberg hat das System bekantlich in Zusammenarbeit mit dem Partner Ricoh 2011 eingeführt und seither ständig weiterentwickelt.
- "Gallus Labelfire 340" ist der neue Produktname der vormals Gallus DCS 340 benamsten Anlage für den Wachstumsmarkt des digitalen Etikettendrucks. Die Markteinführung erfolgte auf der Label Expo 2015 in Brüssel. Der Vertrieb erfolgt über Gallus, der Schweizer Tochter.
- "Omnifire 250/1000" ist künftig der Name der 4-D-Drucksysteme und ersetzt die Bezeichnung "Jetmaster Dimension 250/1000". Unter 4-D-Druck versteht das Unternehmen bekanntlich das individualisierte und flexible Bedrucken unterschiedlichster dreidimensionaler Objekte wie Bälle, Trinkflaschen und anderer Massenartikel insbesondere der Konsumgüterindustrie. Es arbeitet zudem an der Entwicklung von Systemen, die sich auch für industrielle Anwendungen, z.B. in der Automobilindustrie, eignen. Die Markteinführung der 1000er ist für Ende des Jahres geplant.
Industrialisierung des Digitaldrucks
Die Fujifilm Corp. zusammen mit der Fujifilm Global Graphic Systems Co., Ltd. und die Heidelberger Druckmaschinen AG präsentierten vorab ihr neues Inkjet-Digitaldrucksystem im B1-Format, das auf der Drupa unter dem Namen "Primefire 106" offiziell vorstellen werden soll.
Ende 2013 hatten beide Unternehmen eine strategische Partnerschaft für die Entwicklung einer neuen, industriellen Digitaldruckmaschine bekanntgegeben. Das Ergebnis, das auf umfassende Ressourcen in Forschung und Entwicklung zurückgreift, ist nach weniger als 24 Monaten die Vorstellung eines völlig neuen Produktes. "In Rekordzeit haben Fujifilm und Heidelberg gemeinsam die erste industrielle Digitaldruckmaschine im B1-Format entwickelt. Zu Beginn unsere Partnerschaft haben wir gemeinsam das Potenzial von Fujifilms Inkjet-Technologie eingeschätzt und sind nach zwei Jahren Entwicklungspartnerschaft davon überzeugt, dass Fujifilm der beste Partner für diese Technologie ist. Dank unserer engen Zusammenarbeit werden wir die neue Digitaldruckmaschine auf unserem Drupa-Messestand als vollintegrierten Bestandteil unserer Smart-Print-Shop-Präsentation zeigen können", so Heidelberg-CEO Gerold Linzbach.
"Dank unserer engen Partnerschaft mit Heidelberg, dem führenden Anbieter und Partner der globalen Druckindustrie, gehen wir fest davon aus, dass wir die steigenden Anforderungen des industriellen Verpackungsmarktes bedienen können", sagt Shigetaka Komori, Chairman und CEO der Fujifilm Corp. "Die neue Maschine im B1-Format erhöht die Bandbreite der Einsatzmöglichkeiten der Fujifilm-InkjetTechnologie ausgehend von der Jet Press 720 S, unserem bewährten System für das B2-Format. Fujifilm wird den wachsenden Digitaldruckmarkt auch weiterhin mit zukunftsweisenden Innovationen der eigenen Inkjet-Technologie, die zugleich Eckpfeiler der neuen B1-Maschine ist, bedienen."
Das neue Design der Druckeinheit beruht auf der Samba-MEMS-Druckkopftechnik von Fujifilm Dimatix Inc. Die wasserbasierte Pigmenttinte von Fujifilm mit Rapic-Technik für hochauflösende Bildqualität werde, wie es heißt, die Sicherheitsanforderung der Lebensmittelverpackungsindustrie erfüllen. Die Inkjettchnik von Fujifilm geht Hand in Hand mit Heidelbergs Erfahrungen im Druckmaschinenbau sowie bei der Systemintegration. Ziel sei dabei ein Druckergebnis, das sich auf Augenhöhe mit dem Offset befindet mit Vorteilen bei Konsistenz und Zuverlässigkeit. Für einen optimierten Datenworkflow sowie für Qualität erfolgt die Maschinensteuerung über Heidelbergs neues Prinect Digital Frontend (DFE).
Das Maschinendesign soll es Druckereien ermöglichen, neue Geschäftsmodelle und Anwendungen anzubieten, vor allem in Bezug auf individuelle Kundenanforderungen, Druck variabler Daten und zielgruppengenaue Marketingkampagnen. Die von Fujifilm neu entwickelten Siebenfarbentinten (CMYK, Orange, Grün und Violett) in Verbindung mit Heidelbergs Lacken sollen die Bandbreite an Digitaldruckanwendungen durch das erweiterte Farbspektrum und vielfältige Substrate deutlich vergrößern.
Heidelberg will die neue Maschine mit allen Anwendervorteilen zur kommenden Drupa auf dem Messesstand in Halle 1 präsentieren. Ebenfalls dort will Fujifilm als strategischer Partner OEM-Produkte präsentieren, darunter verschiedene Inkjetlösungen auf Basis der Samba-Druckkopftechnik mit der als einzigartig und ausgefeilt bezeichneten Funktion für die Tintenzirkulation, die den entscheidenden Unterschied des neuen Digitaldrucksystems ausmache.
Sowohl Fujifilm als auch Heidelberg planen die Vermarktung und den Vertrieb des neuen Systems. Der Start soll Ende nächsten Jahres erfolgen, die erste Feldtestmaschineninstallation ist im Nachgang zur Drupa vorgesehen.
Integration von Digital- und Offsetdruck
Das gesamte Digitaldruckportfolio lässt sich zusammen mit den Offsetsystemen von Heidelberg über das neue Prinect Digital Front End (DFE) in den Gesamtworkflow einer Druckerei integrieren. Auch Web-to-Print-Anwendungen sowie Multi-Channel-Publishing- Geschäftsmodelle werden unterstützt. Damit lässt das Unternehmnen den Smart Print Shop Realität werden, bei dem Anwender ihre Prozesse im Offset- und Digitaldruckverfahren weitgehend automatisieren sowie einheitlich und transparent steuern können sollen.
Zudem steht für alle Produkte ein umfangreiches Angebot an Dienstleistungen und Verbrauchsmaterialien zur Verfügung, so dass die Anwender in die Lage versetzt werden, das Potenzial ihrer Wertschöpfungskette möglichst vollständig ausschöpfen zu können.