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(12.11.2015 / saj)

Evo XG von KBA-Flexotecnica in Betrieb

Der niederländische Foliendrucker Altacel Flexible Packaging in Weesp produziert nach einem intensiven Auswahlprozess mit einer Evo-XG-Flexodruckanlage von KBA-Flexotecnica. Geschäftsführer Alec Frijlink: "Wir haben nicht nur in irgendeine Druckmaschine, sondern in den Unterschied investiert."

Der graue Boden spiegelt eine futuristische Anlage wider. Die Geschwindigkeit der getriebelosen Evo-XG-Zehnfarbenmaschine nimmt zu, nachdem vollautomatisch eine Folienrolle gewechselt wurde. Altacel Flexible Packaging druckt, laminiert, schneidet und produziert Beutel für die Nahrungsmittelindustrie. Die Anforderungen, die an die Lebensmittelsicherheit gestellt werden, sind hoch. "Prima", findet Geschäftsführer Alec Frijlink. "Wir unterscheiden uns von vielen anderen durch unser Wissen. Die Niederlande gehören zu den teuersten Produktionsstandorten der Welt. Dennoch müssen wir unsere Produkte zu marktkonformen Preisen herstellen. Das gelingt nur mit einer straffen Organisation. Wir setzen auf kluge und sachkundige Mitarbeiter, die alles aus den Maschinen herausholen, und streben einen State-of-the-art-Produktionspark an."  


Frijlink sucht gerne zusammen mit seinem Projektmanager Frans van Baren die Grenzen der Technik. "Bei manchen Kunden besteht immer noch die Überzeugung, dass Tiefdruck die einzige Technik ist, mit der sie eine optimale Qualität erzielen. Diese Denkweise möchten wir verändern. Wir zeigen ihnen gerne die heutigen Möglichkeiten von Flexo. Dafür muss man aber über die richtigen Maschinen verfügen." Die wichtigsten Anforderungen an eine neue Maschine waren Produktionsstabilität und kurze Rüstzeiten. Zudem wollten sie unbedingt eine hohe Automatisierung und die nahtlose Integration in den Prozessablauf.  Unter dem Strich stand auf der Anforderungsliste von Altacel eine Zehnfarbenmaschine mit Kohlenstoffgetrieben und extrem soliden Lagern, um auch schwierigste Substrate in hoher Qualität verarbeiten zu können.  


Van Baren: "Wir wollten eine Flexodruckmaschine, die uns wie auf den Leib geschnitten ist. Ein Beispiel. Bei uns um die Ecke befindet sich Quadtech, ein Global Player auf dem Gebiet der Qualitätsüberwachung mit Kameras. Die wollten wir in unserer Maschine haben und die italienischen Ingenieure von KBA-Flexotecnica hatten damit kein Problem." Frijlink: "Wenn ich mir das Farbwerk einer Druckmaschine anschaue, möchte ich klare Strukturen sehen, quasi eine Oase der Ruhe. Unsere Evo XG verfügt über "Pipeless"-Technik. Das bedeutet, dass man keine herumhängenden Farbschläuche mehr hat. Diese Lösung ist sehr robust und viel angenehmer beim Reinigen der Druckwerke."  

 

Van Baren: "Ein weiteres Beispiel der robusten Konstruktion sind die vollautomatischen Lager, die sich am Ende eines Auftrags selbst öffnen, wonach man mithilfe eines Kunststoffadapters die Sleeves und Rasterwalzen sicher und schnell aus der Maschine holen und auswechseln kann. Ein anderes, wichtiges Detail: Zur Erfüllung der Anforderungen an die Lebensmittelsicherheit muss die Farbe ruhig trocknen können. Dabei hilft die Trommel mit einem Durchmesser von 2,40 m; denn zwischen den einzelnen Farben entsteht mehr Platz. Hinzu kommen die hoch effizienten Trockner von KBA-Flexotecnica."  

 

Frijlink: "Technik ist wichtig, wir schauen aber weiter. Wir investieren nicht nur in eine Druckmaschine, sondern auch in deren Betreuung. Wir arbeiten in zwei Schichten, dafür ist das gesamte Geschäftsmodell ausgelegt. Stillstand können wir nicht gebrauchen. Für uns war die deutsch-italienische Kombination denn auch einer der Gründe, uns so zu entscheiden. Die Italiener sind proaktiv und kennen kurze Wege. Die After-Sales-Betreuung ist bei KBA in guten Händen."  


Bevor die Anlage mit acht Aufliegern vor der Druckerei ankam, fanden einschneidende Umbau- und Umzugsmaßnahmen statt. 7000 von 8350 qm  Produktionsfläche wurden neu zugeordnet. 44 Pfähle wurden in den Boden gerammt und das Dach der Halle über der Maschine um einige Meter angehoben. So kann bei Bedarf sogar eine zweite Maschine aufgestellt werden. Man möchte so "lean" wie möglich produzieren und die Neuinvestition sei ein guter Anlass gewesen, die Fabrik als Rennbahn einzurichten. Die Produkte müssten in einem Zug durch das Unternehmen.  


Die neue Maschine wird vor allem für anspruchsvolle Aufträge eingesetzt. Kurze Rüstzeiten sind bei den relativ kleinen Auflagen wichtiger als die Höchstgeschwindigkeit der Anlage (600 m/Min.). Die Maschine verfügt über pneumatische Ejektoren, um die Anilox-Sleeves mit dem patentierten Safe-Sleeve-Change-System auch bei laufender Produktion schnell und sicher wechseln zu können. Der "Total Quality Management Approach" des Herstellers passt zur Management-"Philosophie" Frijlinks: "Alles, was unser Haus verlässt, müssen die Maschinen unserer Kunden problemlos verarbeiten können. Das gelingt nur mit standardisierten Verfahren und der unentwegten Suche nach Verbesserungen."