Viele Druckereien stellen bei der Preisfindung fest, dass ihre kalkulierten Selbstkosten aktuell nicht zu den Markterwartungen passen. Ein neu entwickelter Ansatz zur Abstufung der Kostensätze löst dieses Problem professionell und ohne großen Aufwand, mit mehr Transparenz, und zeigt die Spielräume bei der Preisbildung auf.
Die relativ einfache Ideologie der Ausgabenkostenrechnung wird jetzt in einem Workshop vorgestellt. Die neue Systematik setzt an dem Punkt an, dass einige Bestandteile im Kostensatz für den kurzfristigen Zahlungsverkehr irrelevant sind. "So wird heute bei der Berechnung der Stundensätze üblicherweise mit einer Kostenartengliederung gearbeitet, die im Endeffekt zu einer Verschleierung der kalkulatorischen Kosteninhalte führt", führt Hubert Höger, Geschäftsführer der Datamedia Gesellschaft für Unternehmensberatung mbH, Ismaning und Gründungspartner der KoCo aus. Denn sowohl die Vollkosten- als auch die in der Branche übliche Deckungsbeitragsrechnung berücksichtigt bei der Kostensatzbildung nicht die tatsächliche Auswirkungen auf den realen Geldfluss des Unternehmens.
"Um besser steuern zu können, braucht es eine klare Trennung der ausgabewirksamen Bestandteile der Kalkulationssätze, dem bilanziellen Anteil am Stundensatz, der vorfinanziert wurde, und dem kalkulatorischen Überhang, der am Ende der Anlagennutzung zur Wiederbeschaffung dient", ergänzt Alexander Richter, Betriebsberater und langjähriger Geschäftsführer der datamedia. Diese Anforderung bietet die neu entwickelte Ausgabenkostenrechnung, die von den Druckereiunternehmern gerne aufgegriffen wird und seit zwei Jahren in mehreren Druckereien zum Einsatz kommt.
In einem Eintages-Workshop erläutern Hubert Höger und Alexander Richter die Vorgehensweise und den Aufbau der Ausgabenkostenrechnung. Ausgehend vom traditionellen Betriebsabrechnungsbogen auf Basis der Vollkostenrechnung wird die Zusammensetzung der verschiedenen Kostenstufen wie Ausgabegrad und Bilanzgrad dargestellt. Die Teilnehmer erhalten eine neue Sicht auf die Kostenstruktur ihres Betriebs, die eine für die Preisfindung transparente Grundlagen bietet und dadurch bei der Preisbildung wesentliche Betriebsziele, vor allem Liquidität und Bilanzsolidität, berücksichtigt.
Im Bild die KoCo-Gründungsmitglieder: v.l. Wolfgang Kern, Hubert Höger, Alexander Richter, Ulrich Smets