Der Geschäftsbetrieb des Oberflächenspezialisten Decor Druck Leipzig GmbH, in der Region und der Branche als DDL bekannt, läuft auch im vorläufigen Insolvenzverfahren unverändert weiter. Ziel ist, das seit 1963 bestehende Unternehmen – bis 1990 noch als Sparte des Grafischen Großbetriebs Interdruck – mit einem neuen Investoren so aufzustellen, dass es seine Kernkompetenz in der Herstellung hochwertiger Dekorfolien für Möbel, Paneele, Türen und Leisten ausbauen und langfristig am Markt aktiv sein kann.
Das Amtsgericht Leipzig hat den erfahrenen Rechtsanwalt und Sanierungsspezialisten Christian Krönert zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Krönert ist am Leipziger Standort der deutschlandweit aktiven Kanzlei Schultze & Braun tätig und prüft gemeinsam mit Geschäftsführer Werner Stockhausen aktuell die wirtschaftlichen Gegebenheiten und die Sanierungsoptionen. Für die Kunden von DDL hat Christian Krönert gute Nachrichten: „Alle Aufträge werden von den Mitarbeitenden wie geplant gedruckt, bearbeitet und versandt. Die Platzierung von Neuaufträgen ist ebenfalls weiterhin jederzeit möglich.“
Fest in der Wirtschaftslandschaft etabliert
Die rund 50 hochqualifizierten Mitarbeitenden wurden von Christian Krönert und Werner Stockhausen bereits über die aktuelle Situation und die nächsten Schritte informiert. Ihre Löhne und Gehälter sind mindestens bis Jahresende über das Insolvenzgeld gesichert. „Wir sind uns im Klaren darüber, dass dies eine schwierige Zeit für alle Beteiligten ist“, sagt Christian Krönert. „Im ersten Schritt werden wir mit der Suche nach einem Übernehmer für das Unternehmen beginnen. Unser Ziel ist, der Decor Druck Leipzig mit einem passenden Investor die Chance zu einer wirtschaftlichen Gesundung zu verschaffen, damit sie als Traditionsunternehmen mit mehr als 60 Jahren Erfahrung auch in Zukunft eine wirtschaftliche Perspektive hat. Aufgrund der großen Expertise und Erfahrung der Belegschaft, der Qualität der Produkte und des großen internationalen Renommees bin ich zuversichtlich, dass eine Sanierung gelingen kann.“ Interessenten für einen Einstieg bei DDL können sich gerne beim Unternehmen oder dem vorläufigen Insolvenzverwalter melden. Der Investorenprozess steht allen Interessenten offen.
Konjunkturflaute belastet Unternehmen
Hintergrund sind wirtschaftliche Herausforderungen, die durch den Wegfall des Russland-Geschäfts seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine und die damit einhergehenden Wirtschaftssanktionen entstanden sind. Dieses Geschäft ist historisch bedingt ein wichtiger Umsatzbringer für DDL gewesen. Zwar konnte das Unternehmen in der Zwischenzeit Kunden in anderen Ländern akquirieren, jedoch konnten dadurch die Umsatzrückgänge nicht adäquat ausgeglichen werden. Darüber hinaus haben die Krise in der Bau- und Immobilienbranche sowie die gestiegenen Preise für Material und Energie zu zusätzlichen Kostenbelastungen geführt, die nur teilweise an Kunden weitergegeben oder durch Neugeschäft ausgeglichen werden konnten. „Wir konnten diese Steigerungen auf der Kostenseite zuletzt nicht mehr auffangen. Deshalb haben wir uns vorausschauend dazu entschieden, mit Hilfe des Insolvenz- und Sanierungsrechts eine auch langfristig gesunde wirtschaftliche Zukunft der Decor Druck Leipzig zu erreichen“, sagt Geschäftsführer Werner Stockhausen. „Wir arbeiten mit Nachdruck daran, einen Investor zu finden, der zu uns passt und an das Potenzial unseres Unternehmens glaubt.“
Über Decor Druck Leipzig
Die Decor Druck Leipzig GmbH ist ein mittelständischer Oberflächenspezialist aus Sachsen. Mit rund 50 Mitarbeitenden produziert DDL hochwertige Dekorfolien für Möbel, Paneele, Türen und Leisten für Kunden aus der ganzen Welt. Dabei orientiert sich das Traditionsunternehmen immer eng an den individuellen Bedürfnissen seiner Kunden. Basis dafür sind mehr als 60 Jahre Industrie-Erfahrung. So ist DDL 1990 als Nachfolgeunternehmen aus dem Grafischen Großbetrieb Interdruck entstanden, wo 1963 erstmals Dekordruck in der DDR etabliert wurde.