Der Branchenbericht des Bundesverbandes Druck und Medien e.V. (BVDM) bestätigt die herausfordernde Lage der Betriebe in der Druck- und Medienwirtschaft und liefert eine umfassende Analyse der Branchensituation. Auch 2024 haben die Druck- und Medienunternehmen weiter mit hohen Energiekosten, gestiegenen Preisen und schwacher Nachfrage zu kämpfen.
Der Branchenbericht 2025 des BVDM gibt einen umfassenden Einblick in die aktuelle Lage der Druck- und Medienwirtschaft. Er spiegelt die Auswirkungen der Krisen wie der Corona-Pandemie und des Energiepreisschocks der letzten Jahre wider, mit denen sich die Branche im Jahr 2024 auseinander setzen musste und skizziert einen Ausblick auf den weiteren Jahresverlauf. Aktuell sind etwa 99.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in rund 6.300 überwiegend kleinen und mittelständischen Druck- und Medienbetrieben beschäftigt, und sorgten 2024 für einen Umsatz von 16,8 Milliarden Euro (Schätzung BVDM).
Die Druck- und Medienbranche bleibt auch im Jahr 2024 von tiefgreifenden strukturellen und wirtschaftlichen Herausforderungen geprägt. Zwar zeigt sich die aktuelle Bewertung der Geschäftslage der Unternehmen optimistischer als Anfang des Jahres, eine rasche Erholung ist jedoch weiterhin nicht in Sicht. Hoffnung gibt der vorsichtige Ausblick für 2025 sowie aktuelle Prognosen für das Jahr 2026, die ein mittleres Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent vorhersagen.
Ein Blick auf die Produktionszahlen verdeutlicht die Lage: Der vom Statistischen Bundesamt berechnete kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex der Branche sank im Jahresdurchschnitt 2024 um rund 5,2 Prozent. Im Vergleich zum Rückgang um 13,1 Prozent im Vorjahr eine signifikante Verbesserung. Die insgesamt schwache Konjunktur sowie steigende Kostenbelastungen wirkten sich jedoch negativ auf die Auftragslage aus. Die durchschnittliche Kapazitätsauslastung in der Druck- und Medienwirtschaft lag 2024 lediglich bei 74,9 Prozent.
Positiv entwickelten sich die Preise für energetische Rohstoffe und Energieträger. Im Vergleich zum Vorjahr 2023 sanken die Börsenpreise für Erdgas um 23,6 Prozent und für Strom um 27,2 Prozent. Auch der Einfuhrpreis für Erdgas ging um 17,3 Prozent zurück. Dennoch bleibt das Preisniveau im historischen Vergleich weiterhin hoch: Gegenüber dem langfristigen Mittelwert der Jahre 2011 bis 2021 liegen die Börsenpreise für Erdgas und Strom noch immer um 86,3 Prozent bzw. 80,5 Prozent höher, beim Einfuhrpreis für Erdgas beträgt der Abstand rund 42 Prozent. Insgesamt scheinen sich die Preise auf einem höheren Niveau stabilisiert zu haben.
Auch die Preise im Bereich der grafischen Druck- und Zeitungspapiere sind im Vergleich zu 2023 gesunken und haben sich im Jahresverlauf auf einem deutlich höheren Niveau stabilisiert. Laut Angaben des Statistischen Bundesamts lagen die Preise für Zeitungsdruckpapier 2024 um 41,6 Prozent über dem Jahresmittel von 2021, bei grafischen Papieren und Pappen sogar um 43,0 Prozent.
Trotz erster positiver Signale bleibt die Lage in der Druck- und Medienwirtschaft insgesamt angespannt. Die Branche steht weiterhin vor erheblichen Herausforderungen – doch mit Blick auf die prognostizierte konjunkturelle Entwicklung 2026 besteht begründete Hoffnung auf eine allmähliche Erholung.
Den ausführlichen Branchenbericht erhalten Mitglieder der Verbände Druck und Medien exklusiv.