Das Jahr 2024 war für die Druck- und Medienbranche herausfordernd. Mit einem Jahresumsatz von 1,85 Milliarden Euro schließt die Branche schon das zweite Jahr in Folge mit einem Minus ab. Für 2025 hofft der Verband Druck Medien auf eine Stabilisierung der Wirtschaftslage. Erste Hinweise auf Erholung gibt es bereits, etwa in steigenden Werbeausgaben. Der Verband Druck Medien appelliert, auf Druck aus Österreich zu setzen.
Österreichs Druck- und Medienbetriebe setzten im Jahr 2024 insgesamt 1,85 Milliarden Euro um, das ist ein Minus von 2,7 Prozent im Vergleich zu 2023. Vor allem der Absatz in Österreich schwächelte. Die Aufträge in Österreich verzeichneten einen Umsatzrückgang von 5,8 Prozent, der Anteil der Inlandsumsätze am Gesamtmarkt reduzierte sich von 75 auf 72 Prozent.
„Die ersten Anzeichen haben sich bereits im vierten Quartal 2023 abgezeichnet, und leider verlief das gesamte Jahr 2024 wenig erfreulich“, berichtet Peter Sodoma, Geschäftsführer des Verband Druck Medien. Neben der schwierigen Auftragslage machten der Branche auch hohe Papierbestände, hohe Personalkosten sowie die Inflation zu schaffen. Jetzt hofft die Branche auf eine Stabilisierung 2025. Die ersten Monate zeigten zumindest ein Abflachen der Kurve. Einen leichten Aufwind verspürten die Druck- und Medienbetriebe ab April. Focus MR meldete für April gestiegene Werbeausgaben in Printmedien von 2,7%. Auch der für die Druckbranche so wichtige Markt des Direct Marketings dürfte sich langsam erholen. „Unsere Mitglieder berichten, dass einige Unternehmen, die in den letzten Jahren massiv auf Online gesetzt haben, wieder zu Print zurückkehren. Das stimmt uns vorsichtig optimistisch“, sagt Sodoma.
Druck in Österreich
Peter Sodoma sieht die österreichische Druck- und Medienbranche einerseits durch verstärkte Ausgaben in Online-Werbung bedrängt, andererseits auch durch den hohen Kostendruck in Österreich. „Die österreichischen Druck- und Medienbetriebe müssen sich im internationalen Wettbewerb nicht verstecken, hier schnitten wir 2024 gut ab und konnten den Exportanteil ausbauen, wie die Marktdaten zeigen. Im Inlandsmarkt wollen wir verstärkt mit Preis, Leistung und Qualität punkten“, berichtet Sodoma. Der Verband Druck Medien tritt daher massiv für das Bestbieterprinzip bei der Auftragsvergabe ein und hat gemeinsam mit der WKO Fachgruppe Druck und PHH Rechtsanwält:innen einen Leitfaden für die Vergabe von Druckaufträgen entwickelt, mit Tipps zur Gestaltung von Ausschreibungen und wie Kriterien wie Umweltstandard oder Qualität berücksichtigt werden können.
Prominente Beispiele
Dass Qualität aus Österreich nachhaltig und auch bei öffentlichen Ausschreibungen umsetzbar ist, zeigen schon jetzt zahlreiche Beispiele. Der Verband Druck Medien hat vier davon im Rahmen einer Informationskampagne vor den Vorhang geholt. Auf „Druck aus Österreich“ setzen etwa Testimonials Stella Rollig, Generaldirektorin Belvedere, Alfons Haider, Generalintendant der Kultur-Betriebe Burgenland für die Musiktheater-Festivals, Margarethe Lasinger, Leitung Dramaturgie und Publikationen / Festspielarchiv der Salzburger Festspiele sowie Petra Werkovits, Kulturmanagerin und Geschäftsführerin des Künstlerdorfs Neumarkt an der Raab. „Wir möchten bei Unternehmen und öffentlichen Institutionen ein Bewusstsein schaffen, dass Umweltstandards, Lieferzeiten, Qualität und die Sicherung von Arbeitsplätzen in Österreich ebenso wichtige Kriterien wie der Preis sind“, betont Sodoma.
Informationen zum Thema „Druck in Österreich“ sowie der Vergabe-Leitfaden stehen unter Druck in Österreich | Verband Druck Medien Österreich zur Verfügung.
Abbildung: VDM Österreich