Mit 3,2 Millionen Euro unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft das Projekt „KIBAPap“. Entwickelt wird ein KI-basiertes Bedienerassistenzsystem im Wertstoffkreislauf Papier. In dem Projekt werden Beiträge zur Digitalisierung des Wertstoffkreislaufes Papier, zur Erhöhung der Effizienz der Produktionsprozesse und der signifikanten Einsparung von Ressourcen erarbeitet.
Die Ressourcen- und Energieintensität der Prozessindustrie in Deutschland erfordert in den nächsten Jahren entscheidende Innovationssprünge, sowohl hinsichtlich des ökologischen Fußabdrucks als auch der Produktionseffizienz. In diesem Sinne hat Deutschlands Papierindustrie mit der kontinuierlichen Steigerung der Altpapier-Einsatzquote in den letzten Jahren sehr große Erfolge in der Nachhaltigkeit erzielt. Dennoch bleibt die Herstellung von Recyclingpapier – mit Altpapier als wichtigstem Rohstoff – ein sehr ressourcenintensiver Prozess. Von Seiten der HM wird das Projekt von Prof. Dr. Jürgen Belle aus der Studienrichtung Material Science and Product Design geleitet. „Uns geht es vor allem um die Verknüpfung von Expertenwissen mit Online- und Labordaten zur Simulation und Optimierung des Wertstoffkreislaufs Papier“, erläutert Belle. Ziel ist die sichere Skalierbarkeit eines KI-basierten Assistenzsystems für Bedienende einer Papiermaschine. Dies soll mit umfangreichen Versuchen an der Papiermaschine, Gesprächen mit den Maschinenbedienenden sowie ergänzenden Laboruntersuchungen erreicht werden.
Konsortium aus Industrie und Forschung
An dem dreijährigen Projekt sind die Hochschule München, die Veolia Umweltservice GmbH, die Universitäten Siegen und Aachen, die Leipa Group GmbH, das Fraunhofer Institut sowie die Firmen Propakma GmbH und Consultingtalents AG beteiligt. Die Nachhaltigkeit der deutschen Kreislaufwirtschaft im Bereich Papier wird mit dem Projekt deutlich gestärkt und erlaubt umfassende Prozess- und Produktinnovationen, die die Krisenstabilität von Deutschland fördern.
Vorbild Papierindustrie
„Wir haben ein Interesse daran, weiterhin eine starke Grundstoffindustrie in Deutschland zu haben. Deshalb unterstützen wir diese Initiative. Die Papierindustrie ist ein Aushängeschild für Circular Economy“, sagte Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, bei der Übergabe der Förderbewilligung. Das Projekt trage dazu bei, Kosten zu sparen, aber auch mit natürlichen Ressourcen schonender umzugehen.