Von der positiven Stimmung, die noch im Vormonat vorherrschte, ist im März nichts mehr zu spüren. Aufgrund der Coronavirus-bedingten Verschlechterung der konjunkturellen Lage trübte sich das Geschäftsklima in der deutschen Druck- und Medienbranche sichtlich ein. Der vom Bundesverband Druck und Medien berechnete Geschäftsklimaindex fiel gegenüber dem Vormonat um saisonbereinigt 4,5 Prozent. Im Vorjahresvergleich büßte der Index saisonbereinigt 3,9 Punkte ein und notierte mit 97,5 Zählern auf einem Acht-Monats-Tief. Das ganze Ausmaß der Coronakrise dürfte sich indes erst im Konjunkturtelegramm des Aprils zeigen.
Im März bewerteten die vom ifo Institut befragten Druck- und Medienunternehmen ihre derzeitige Geschäftslage nur etwas schlechter als im Vormonat. Deutlich pessimistischer jedoch beurteilten die Unternehmen ihre für die nächsten sechs Monate erwartete Geschäftsentwicklung. Die Werte der aktuellen und der erwarteten Geschäftslage bestimmen die Entwicklung des Geschäftsklimas, das einen guten Vorlaufindikator für die Produktionsentwicklung der Druck- und Medienindustrie darstellt.
Zwar gab der saisonbereinigte Geschäftslageindex im März die im Vormonat erzielte Zunahme – in Höhe von 1,9 % – nahezu vollständig wieder ab und notierte mit 99,4 Zählern wieder in etwa auf dem Stand des Januars. Angesichts des gesamtwirtschaftlichen Ausmaßes der Coronavirus-Folgen, fiel der im Vormonatsvergleich beobachtete Rückgang mit -1,8 % jedoch noch moderat aus. Auch im Vorjahresvergleich hielt sich der Rückgang (-1,5 %) in Grenzen. Ein zentraler Grund dafür dürfte sein, dass ein überwiegender Anteil der Antworten (teilweise deutlich) vor dem 18. März beim ifo-Institut eingegangen ist. Folglich konnten die Befragten nicht die erhebliche Verschärfung der Lage berücksichtigen, die seit Ende des Befragungszeitraumes stattgefunden hat und auf die die Bundesregierung mit Maßnahmen wie einem bundesweit geltenden Kontaktverbot sowie einem milliardenschweren Hilfs- und Rettungspaket reagiert hat.
Dass das Geschäftsklima sich im Vormonatsvergleich dennoch stark eintrübte, ist überwiegend auf die deutlich pessimistischere Beurteilung der Druck- und Medienunternehmen hinsichtlich ihrer erwarteten Geschäftslage zurückzuführen. So sank im März der saisonbereinigte Index der Geschäftserwartungen im Vergleich zum Vormonat um 7,2 Prozent und notierte mit 95,5 Punkten auf einem Sechs-Monats-Tief. Auch im Vorjahresvergleich fiel der Rückgang mit -6,2 % hoch aus. Die mangelnde Zuversicht der Unternehmen zeigte sich insbesondere im Hinblick auf ihre zukünftigen Produktionspläne. Während rund 14 % der Unternehmen angaben, dass ihre Produktionstätigkeit in den kommenden drei Monaten zunehmen wird, erwarteten rund 29 % der Befragten eine Drosselung ihrer Produktion. Im Vorjahresvergleich verschlechterte sich der Saldo somit um 16 Prozentpunkte und fiel auf -15 Prozentpunkte. Zudem gaben rund 21 % der Unternehmen an, dass sie in den nächsten drei Monaten auf Kurzarbeit umstellen werden.
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