Fünf junge Wissenschaftler der Technischen Universität Ilmenau haben den Sonderpreis Nachwuchs des Thüringer Staatspreises für Ingenieurleistungen 2019 gewonnen. In ihrer Forschungsarbeit entwerfen sie innovative Methoden zur Herstellung von stabilen Tragstrukturen für Bauwerke. Der Thüringer Staatspreis für Ingenieurleistungen wird alle zwei Jahre vom Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft in Zusammenarbeit mit der Ingenieurkammer Thüringen und der Stiftung Baukultur Thüringen ausgelobt. Damit will die Landesregierung gegenüber der Öffentlichkeit den bedeutenden Beitrag von Ingenieuren bei der Entwicklung Thüringens herausstellen.
Mit dem Thüringer Staatspreis für Ingenieurleistungen werden nicht nur Leistungen prämiert, die für ein hohes technisches Niveau stehen, sondern auch solche, die Funktionalität, Wirtschaftlichkeit und Ästhetik bei der Planung, Errichtung und Nutzung von Bauwerken vereinen. Eingereichte Arbeiten von Bewerbern unter 35 Jahren wurden mit dem Sonderpreis Nachwuchs besonders gewürdigt. Bei diesem mit 3.000 Euro dotierten Preis war besonders Ideenreichtum gefragt.
Die jungen Wissenschaftler der TU Ilmenau Mathias Eiber, Philipp Henkell, Dr. Jörg Hildebrand, Jan Reimann und Ali Yarop wurden für Forschungsarbeiten ausgezeichnet, die sie im Rahmen ihrer Dissertation am Fachgebiet Fertigungstechnik vorantreiben. In der Arbeit „3D-WELD – 3D-gedruckte Knotenpunkte aus Stahl für bionische Tragstrukturen mittels Wire Arc Additive Manufacturing“ entwerfen sie neuartige Methoden zur Herstellung und zur Ertüchtigung von Bauwerken durch additive Fertigung. Die additive Fertigung, auch 3D-Druck genannt, ist ein Herstellungsprozess, bei dem Bauteile anhand dreidimensionaler digitaler Modelle schichtweise hergestellt werden, und der es erlaubt, neuartige, stabile Formen umzusetzen. Die an die Natur angelehnten robusten Tragstrukturen aus Stahl sind nicht nur filigran und materialsparend, sondern weisen gleichzeitig eine hohe Festigkeit und Steifigkeit auf. Diese Symbiose von fertigungstechnischer Realisierbarkeit und Robustheit wurde von der Jury besonders gewürdigt.
Foto: Fred Froese