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(22.05.2018 / sbr)

Mediaprint: Zeitungsproduktion von morgen

Eine von Europas großen Zeitungsdruckereien macht sich derzeit mit Technologie von Q.I. Press Controls und EAE fit für die Zukunft: Die Zeitungsbranche verfolgt sehr aufmerksam das rund zwei Jahre dauernde Retrofit-Projekt von Mediaprint in Wien. Dort wurden neue Qualitäts-Kontroll- und -Regelsysteme von QIPC und ein umfangreiches mechanisches Retrofit durch Koenig & Bauer installiert, sowie ein kompletter Austausch der Steuerungselektronik und der Softwarearchitektur durch EAE durchgeführt.

Über 30 Fachleute aus acht Ländern waren jetzt in Wien zu Gast, um sich dieses bisher größte Retrofit-Projekt von EAE aus der Nähe anzuschauen. Die Ausgangslage: 2001/2002 hatte Mediaprint an drei Standorten in Österreich insgesamt 13 KBA-Zeitungsrotationen des Typs Commander installiert. Aber was tun mit 16 Jahre alter Technik in einem Land, wo sich die Zeitungsauflagen noch sehr stabil halten und damit sicher auch 2025 noch große Mengen an gedruckten Zeitungen verbreitet werden? Mediaprint, der gemeinsame Druckdienstleister der Verlage von Kronen-Zeitung und Kurier (gemeinsame Auflage knapp 950.000 Exemplare), hatte sich für ein umfassendes Retrofit entschieden.

Von Q.I. Press Controls wurden bereits alle 39 Drucktürme mit der aktuellen IDS-3D-Farbdichteregelung ausgestattet. Die bisherige ABB-Steuerung und das ABB-Planungssystem werden gegen EAE-Steuerungskomponenten und die Softwarepakete VIP Dispo/Mail/statistic sowie Print Image ausgetauscht. Darüber hinaus ist die österreichische Druckerei erster Anwender des neuen EAE-Leitstands Desk 7. Inzwischen sind drei der acht Maschinen am Standort Wien-Inzersdorf komplett umgerüstet und der Kunde kann über seine ersten Erfahrungen berichten.

Die Besucher der Open House Veranstaltung erhielten in Vorträgen und direkt in der Produktion einen tiefen Einblick in die Funktionsweise der EAE-Software-Module, die teils Mediaprint-Eigenentwicklungen ersetzt haben. Bernhard Schmiedeberg, Senior Vice President Sales bei EAE, stellte vor allem die Vereinfachung der Steuerungsarchitektur heraus, dank der pro Druckturm statt 11 PLC nur noch einer eingesetzt werden muss.

Der EAE-Projektanteil war im Februar 2017 begonnen worden und in der KW 13 des kommenden Jahres soll der Umbau der 13 Rotationen abgeschlossen sein. Hilfreich war, dass bei Mediaprint in Wien angesichts von acht installierten Maschinen eine der Rotationslinien für zehn Wochen aus der Produktion genommen werden konnte. Hier wurden dann auch alle Techniker auf das Projekt geschult und die letzten beiden Linien in Salzburg sollen binnen zwei Wochen komplett umgebaut werden können.

Für alle Beteiligten ist das Retrofit bei Mediaprint ein absolutes Vorzeigeprojekt: Es demonstriert das perfekte Zusammenspiel von Koenig & Bauer, Q.I. Press Controls und EAE, zeigt das Desk 7 im Praxiseinsatz und beweist bereits die Einsparungsmöglichkeiten, welche im Fall von Mediaprint in zweistelliger Millionenhöhe liegen.

Nicht nur die Vertreter von Firmen wie Axel Springer, Funke, News Printers oder CPP nutzen die Gesprächsmöglichkeiten mit den Mediaprint-Mitarbeitern. Auch QIPC- und EAE-Chairman Menno Jansen sowie EAE-Geschäftsführer Jörg Westphal waren in Wien im Dialog mit den Anwendern des Desk 7 oder der VIP-Software.

Die aktuelle Version des neuen Leitstands ist für Menno Jansen nur ein erster Schritt. In seinem Vortrag bei der Open House ging er nicht nur auf jüngste QIPC-Entwicklungen wie etwa die Reduzierung des Farbeinsatzes durch intelligente Steuerung der Feuchtwerke ein. Er präsentierte vor allem den Rotations-Leitstand der Zukunft: Der zentrale High Res 4K-Bildschirm des Desk 7 wird künftig ein Dashboard zeigen, dass auf einen Blick mit Farbsignalen und intelligenten Grafiken über den Status der Maschine informiert.

Für QIPC-EAE ist diese Zukunft nur wenige Monate entfernt. Bei einem Retrofit-Projekt in Amsterdam soll dieser Leitstand die Funktionen bereits ermöglichen. Der Kunde De Persgroep wird nicht nur von drei auf zwei Leitstände pro Maschine reduzieren, wie es bei Mediaprint der Fall ist. Das niederländische Pressehaus will zwei Maschinenlinien von einem einzigen Desk 7 steuern lassen.